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Immer weniger Feldhasen in den Revieren

Einst waren der Feldhase sowie das Rebhuhn die häufigsten Bewohner offener Landschaften. Doch mittlerweile reduzieren sich die Bestände leider erheblich.

In Oberösterreich gibt es manche Reviere, deren Jagdgesellschaften gute Strecken mit 80 bis 100 Hasen melden und nur wenige Kilometer weiter werden die Jagden abgesagt, da es die Niederwildbestände nicht zulassen, diese zu nutzen. Lokal gesehen, zum Beispiel im nördlichen Mühlviertel und in Grünlandgebieten des Alpenvorlandes, ist der Feldhase nicht mehr so häufig anzutreffen wie noch vor 50 Jahren.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Feldhasen haben viele natürliche Feinde, die sich sehr gut in der heutigen Kulturlandschaft zurechtfinden und sich dementsprechend vermehren. Dazu zählen der Fuchs und anderes Raubwild oder auch verschiedene größere Greifvögel oder Krähen.
  • Mit dem Ausbau und der Verdichtung des Straßennetzes und des immer stärker werdenden Verkehrsaufkommens sind Hasen stark gefährdet. Laut aktuellen Zahlen wurden im Vorjahr (2017) rund 5.000 hoppelnde Vierbeiner überfahren.
  • Es treten immer wieder Krankheiten auf, die die geringen Bestände noch weiter minimieren.
  • Die Lebensräume, wie artenreiche Wiesen, Hecken oder breite Ackersäume, die die Tiere brauchen, um sich zu vermehren und zu überleben, verschwinden. Sei es durch den verstärkten Häuser- und Siedlungsbau oder durch eine intensive Landwirtschaft.

Keine Jagd auf Hasen

Kanzler_FeldhaseDie Jagd, die meist mit der Reduktion der Hasenbestände in Zusammenhang gebracht wird, hat jedoch nur sehr wenig Einfluss. In einigen Jagdrevieren wurde gänzlich auf die Bejagung der Hasen verzichtet und dennoch ging der Bestand weiter zurück. Der verantwortungsvolle Jäger erkennt wieviel Tiere er dem Bestand entnehmen kann, ohne ihn zu schädigen. Fördern muss die Jägerschaft den Hasenbestand mittels verstärkter Raubwildbejagung und mit Lebensraumverbesserungsmaßnahmen.

 

 

 

Schutzprojekte für Niederwild 

In fast allen Teilen Oberösterreichs unterstützen die Jägerinnen und Jäger in Zusammenarbeit mit den Landwirten verschiedenste Projekte und Maßnahmen, um den Feldhasenbesatz wieder zu steigern.

 

  • Die Landwirte erhalten speziell für ihre Region gemischtes Saatgut, um Wildäcker oder Winterbegrünungen anzubauen und anzulegen. Damit wird den Wildtieren Nahrung und Deckung angeboten.
  • Auch werden Hecken angelegt und Waldränder neu bepflanzt und als Ruhezonen festgelegt. Das bedeutet, dass Jägerinnen und Jäger, auch wenn sich in diesen Zonen Tiere aufhalten, dort nicht jagen.
  • Die Jägerschaft bejagt zudem intensiv Beutegreifer wie Füchse zum Wohle der Hasen, anderer Niederwildarten oder weiterer Bodenbrüter.

 

Auch die Bevölkerung kann helfen

Unter der Mithilfe der gesamten Bevölkerung kann dem „Osterhasen“ geholfen werden, damit sich die Hoppler wieder in der heutigen Kulturlandschaft wohlfühlen und sich auch vermehren. Störungen sollten nämlich vermieden werden. Das bedeutet beim Spazierengehen und Sporteln im Freien nicht querfeldein gehen oder laufen, Hunde nicht in Wiesen, Wälder oder Felder laufen lassen und die Tiere anleinen, Katzen während der Abend- und Nachtstunden nicht hinauslassen und junge Feldhasen sollten unbedingt unberührt liegen gelassen werden. Die Mutterhäsin kommt zwar nur einmal in 24 Stunden zum Säugen, aber verlassen sind die Junghasen noch lange nicht.

Hasen in der Rammelzeit_OÖ LJV

Gerade jetzt im Frühling ist die Deckung noch spärlich, daher fallen die Junghasen leichter auf und Beutegreifer, aber auch Hunde und Katzen können die Tiere leichter fangen.

 

Mehr zum Thema Niederwildhege finden Sie zudem auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/medien/fachartikel/erfolgreiche-niederwildhege-illusion-oder-realitat/

Wildhege bei Niederwild

Ist die Wildhege heute noch zeitgemäß? Es gebe ja ohnehin genügend Wild. Und wenn Wolf und Luchs sich weiter ausbreiten, hätte sich das mit der Hege ja sowieso erledigt. Immer wieder wird uns Jägern diese Frage gestellt, in dem einseitigen Glauben, Hege sei nur ein Synonym für das Füttern von Wild und führe somit zu dessen Bestandserhöhung, damit wir Jäger mehr zum Schießen hätten. Diese Annahme ist jedoch grundsätzlich falsch!

 

Verpflichtendes Weidwerk

Niederwild HasenUnter dem Begriff „Hege“ versteht man viel mehr als das reine Füttern von Wild in der Notzeit, wie in heißen Sommern oder in kalten Wintern. Jägerinnen und Jäger sind gesetzlich dazu angehalten dafür zu sorgen, dass sich ein artenreicher und angepasster Wildbestand in den Wäldern, Wiesen und Feldern erhalten und entwickeln kann. Dies bedeutet, dass der Bestand der Tiere, die durch ihr Auftreten Schäden verursachen können, wie zum Beispiel Rehwild bei jungen Bäumen oder Wildschweine in Feldern, durch die Jagd auf ein passendes Niveau reguliert werden muss. Aber auch Tiere, die in unserer Kulturlandschaft aufgrund von Lebensraumverlusten immer weiter zurückgedrängt werden, wie Rebhühner oder Fasane, werden mittels Maßnahmen jeglicher Art gefördert. Diese reichen von der Anlage von geeigneten Lebensräumen bis hin zum Schutz eben solcher bedrohten Tierarten vor ihren natürlichen Fressfeinden.

 

Zum Schutz der Lebensräume und des Wildes

Gerade was die Lebensraumgestaltung für bedrohte Tierarten betrifft, kommt den Weidmännern und Weidfrauen eine sehr wichtige Aufgabe zu. Das Pflanzen von Hecken und Streuobstwiesen, aber auch das Anlegen von Brachen oder die Bereitstellung von wildtierfreundlichen Zwischenfrüchten für die Landwirtschaft sind ein wesentlicher und effektiver Bestandteil der Hege. Neben den jagdbaren Tierarten wie zum Beispiel dem Rebhuhn oder dem Feldhasen, profitieren aber auch noch hunderte andere Vögel, Säuger und Insekten von ebensolchen Maßnahmen und genau das ist auch der Grund, warum die Hege, in all ihren Facetten, heute wichtiger ist denn je.

 

Niedewild Rabenkrähen

Aufklärungsarbeit leisten

Dass Reduzieren der Hege auf das reine Füttern ist, als oft mangelnde Kenntnis der wirklich durchgeführten Hegemaßnahmen, völlig fehl am Platz. Die nicht jagende Bevölkerung verkennt hier leider oft den Anteil, den die regionale Jägerschaft an nachhaltigem Artenschutz in ihren Revieren leistet, vor allem in Zeiten immer großflächigerer landwirtschaftlicher Bewirtschaftung von Flächen.

 

 

 

Wie die gesamte Natur von der Zusammenarbeit zwischen Jäger, Naturschutz und Landwirten profitieren kann, zeigt ein vom Niederwildausschuss des Bezirks Braunau ins Leben gerufenes Projekt zur Unterstützung von Rebhuhn, Kiebitz und Co. Weitere Informationen dazu finden Sie unter

http://www.ht1.at/mediathek/7285/Neue_Lebensraeume_fuer_Rebhuhn_Kiebitz_Co.html

Und mehr zum Thema Niederwildhege finden Sie zudem auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes

http://www.ooeljv.at/medien/fachartikel/erfolgreiche-niederwildhege-illusion-oder-realitat/

Warum wird Raubwild gejagt?

Die Jagd auf Fuchs, Mader, Dachs und Co.: Ist die Jagd auf Raubwild sinnvoll?

DachsImmer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob die Jagd auf Raubwild noch zeitgemäß ist? Heutzutage ist die Frage mehr denn je mit ja zu beantworten. In Oberösterreich haben wir eine ganze Reihe von Säugetieren, die unter dem Begriff Raubwild zusammengefasst werden. Dies sind die heimischen Arten Fuchs, Dachs, Iltis, Stein- und Edelmarder und das Hermelin sowie die zugewanderten und mitunter sehr problematisch zu sehenden Arten Waschbär, Marderhund, aber auch der Goldschakal.

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