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Frühlingsgefühle in Wald und Flur

Die heimischen Wälder, Felder und Wiesen sind der Boden für neues Leben. Es sind Kraftorte, die wir Menschen insbesondere im Frühling aufsuchen. Orte, die uns frische Energie vermitteln. Denn im Frühling bekennt die Natur wieder Farbe: Am Waldrand duften das Grün und Buschwindröschen, Schlüsselblume und Veilchen sorgen für einen optischen Paukenschlag.

Schutz für den Nachwuchs

Doch wie so oft gilt es auch den Kraftplatz Natur zu teilen. Der Wald und andere Lebensräume sind vor allem auch Lebensraum für unzählige Tiere. Von Ende April bis Mitte Juni erreicht die Brutzeit für Wildtiere ihren Höhepunkt. Stockenten, Wildscheine, Füchse und Feldhasen sorgen jetzt schon dafür, dass der Naturkindergarten gut gefüllt ist. Wer also dieser Tage einen Schritt in die Natur setzt, sollte stets eines im Gepäck haben: Respekt.

So sollten insbesondere im Frühling zum Schutz der jungen Wildtiere Hundehalter ihre Vierbeiner an die Leine nehmen. Gerüche, Geräusche und Bewegungen von jungem Wild wecken mitunter Jagdinstinkte, gegen die Hundebesitzer machtlos sind. Aufgeschreckte und gehetzte Wildtiere laufen auf Straßen und können Unfälle verursachen. Ein trächtiges Reh sogar im Schockzustand die Kitze verlieren. Da muss der Hund das Tier gar nicht erwischen.

Keine menschlichen Eingriffe

Oft ist der Mensch selbst nicht unbeteiligt. So kann falsch verstandene Tierliebe lebensbedrohliche Folgen haben. Vermeintlich zurückgelassene Jungtiere sollen nicht aufgenommen werden.

So kommt zum Beispiel die Häsin nur einmal am Tag zu ihren Jungen, um sie zu säugen. Auch Gelege, also Vogeleier, sollen auf keinen Fall berührt werden. Das Muttertier beobachtet aus sicherer Entfernung genau die Störenfriede und traut sich nicht zum Nest, solange die Eindringlinge in der Nähe sind und so kühlen die Eier aus…

Lassen wir also den Wildtieren ihre Ruhezonen, bleiben wir auf den Wegen und erfreuen wir uns über den herrlichen Anblick und die wunderbare Natur in unserer Gemeinde – die Tiere, aber auch die Jägerinnen und Jäger danken es Ihnen!

Jungtiere, wie hier ganz junge Feldhasen, und Gelege (Nester mit Eiern) auf keinen Fall berühren. Es handelt sich meist um keine Findelkinder und die tierischen Eltern sind nicht weit von ihren Schützlingen entfernt. Foto: K. Kücher

Respekt im „Wohnzimmer“ der Wildtiere

Der Winter ist für viele Menschen die Hochsaison für sportliche Betätigungen in der Natur. Für viele Wildtiere ist die kalte Jahreszeit hingegen eine Notzeit. Und unnötige Störungen können zur Lebensgefahr werden.

Die perfekte Schneelage lädt gerade jetzt zum Schneeschuhwandern oder Skitourengehen ein. Doch Stress und Entspannung liegen in der Natur oft eng beisammen. Während unter uns pandemiegeplagten Menschen die Lust am Naturerlebnis aktuell besonders groß ist und die Zeit der sozialen Isolation dazu führt, dass sich deutlich mehr Menschen in der freien Natur bewegen als sonst, bedeutet ein verstärktes Freizeitnutzer-Aufkommen teils einen enormen Stress für Wildtiere. Abseits der Hobbysportler-Spuren im Schnee spielen sich im Tierreich mitunter echte Dramen ab.

Todesgefahr bei Minusgraden

Wildtiere reagieren auf die für sie ungewohnten Störungen mit panikartiger Flucht. Nicht selten haben die Tiere Todesangst. Vor allem, weil sie ein viel besseres Gehör haben als wir Menschen. Und diese Stresssituation kostet die Tiere enorm viel an Energie. Muss eine Gams durch brusthohe Schneemassen flüchten, verbraucht sie 15-mal so viel Energie wie im Normalzustand.

Insbesondere in der kalten Jahreszeit, wenn das Nahrungsangebot ohnehin niedrig ist und eventuell durch Eis und Schnee verschärft werde, könne eine zusätzliche, massive Stressbelastung im Extremfall auch zum Tod durch Erschöpfung führen.

Es geht darum, die Interessen aller Raumnutzer und ihre Ansprüche in der Natur aufzuteilen. Die Natur wird nicht mehr, aber es gibt gerade jetzt mehr Nutzer. Das spüren die Wildtiere besonders. Ruhe ist insbesondere im Winter für die Wildtiere nun besonders wichtig. Das Rot- und Rehwild steht im Winter fast durchwegs bei den Fütterungen oder in deren Nähe. Jede Störung durch uns Menschen vertreibt die Tiere und zwingt diese, sich anderswo Futter zu suchen, meistens in Form von Baumwipfeln oder Baumrinde. Dadurch entstehen nicht selten gravierende Wildschäden am Wald.

Wichtige Vorinformationen

Futterstände und Wildeinstände sind deshalb gerade jetzt großräumig zu umgehen, damit Rehe und Hirsche in Ruhe fressen können. Wichtig ist, ehe man ins „Wohnzimmer“ der Wildtiere auf zwei Brettl‘n einfährt, sich über die örtliche Lage genau zu erkundigen. Eine gute Ausrüstung ist oft eine Selbstverständlichkeit. Zur Vorbereitung einer Tour gehört aber auch das Einholen einer Information über die örtlichen Gegebenheiten – wo befinden sich zum Beispiel ausgewiesene Ruhezonen, die es dann unbedingt zu meiden gilt.

Ziel muss es sein, das Pendel zwischen Natur, Mensch und Tier im Lot zu halten. Ein gedeihliches Miteinander ist möglich, wenn jeder Naturnutzer ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme in den Wanderrucksack packt.

Ruhe ist insbesondere im Winter für die Wildtiere nun besonders wichtig. Ein gedeihliches Miteinander von Mensch und Wildtier ist möglich, Rücksichtnahme aber nötig.

 

Herbstleuchten – unbedingt genießen!

Der Wald präsentiert sich im Herbst von seiner farbenfrohsten Seite. Da erstrahlen Bäume plötzlich in sattem Gelb, flammendem Rot oder leuchtendem Orange. Andere verfärben sich in dezente Brauntöne. Gemeinsam mit vielen stets grünen Nadelbäumen bildet sich so oftmals ein atemberaubender „Fleckerlteppich“.
Wer mit offenen Augen durch die Natur geht, der ist im Herbst stets aufs Neue begeistert von diesem Farbschauspiel.

Auch Kinder sollten zu dieser Zeit den Wald mit allen Sinnen entdecken dürfen. Dabei können Bäume, Blätter und Früchte bestimmt werden, ein Waldlexikon ist dazu oft sehr hilfreich. Es macht auch Spaß, die gesammelten Schätze Zuhause zu einer Herbstdekoration zu verarbeiten. Besonders aus Kastanien, Eicheln und anderen Früchten können lustige kleine Männchen gebastelt werden.

Wichtig bei jedem Waldspaziergang ist natürlich ein respektvolles Verhalten der Umwelt gegenüber. Kinder lernen dieses vor allem durch Vorbildwirkung von Erwachsenen. Wenn man also auch ein bisschen Hausverstand, Herz und Respekt im Gepäck hat, dann steht ein paar entspannenden und auch lehrreichen Stunden im Wald nichts im Wege!

Treibjagden

Als wichtiger Hinweis sei noch angemerkt, dass der Herbst jagdlichen Hochbetrieb in den heimischen Revieren bedeutet. Vermeiden Sie daher bitte unnötige Beunruhigungen und halten Sie sich von Gebieten fern, in denen offensichtlich gerade eine Jagd abgehalten wird. Nur miteinander, nicht gegeneinander, kann ein friedliches Zusammenleben funktionieren!

Vielen Dank!

Lebensraum Wald

Der Oberösterreichische Landesjagdverband begrüßt die neue Liebe zur Natur, appelliert aber gleichzeitig an ein respektvolles Miteinander.

Respektvolles Freizeitverhalten – Das Motto der Stunde

Ich möchte gerne mit Ihnen ein Erlebnis teilen, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Wie so oft zog es mich auch am vergangenen Wochenende hinaus in die Natur. Ein Spaziergang, um durchzuatmen und Kraft zu tanken.

An einer kleinen Waldlichtung bemerkte ich eine junge Mutter mit ihrem Kind. Beide schienen gespannt etwas zu beobachten. Die Neugierde in mir siegte – und auch ich näherte mich vorsichtig. Die junge Mama war mit ihrem Nachwuchs auf tierischen Nachwuchs gestoßen. Die Lichtung war die Kinderstube eines Junghasen. Liebevoll erklärte die Mama ihrem Sohn, dass der kleine Hase zwar süß ist und durchaus Ähnlichkeiten mit dem Stofftier im Kinderzimmer hat, aber eben nicht gestreichelt werden darf. Dieser Respekt dem Tier, der Natur gegenüber hat mich schwer beeindruckt. Besser kann man wohl nicht vermitteln, dass die Natur zwar viele Möglichkeiten bietet, zu entspannen, Abenteuer zu erleben und Neues zu entdecken – aber eben der Freizeitraum der Menschen gleichzeitig Lebensraum der Pflanzen und Tiere ist.

Das Motto der Stunde lautet daher: Respektvolles Freizeitverhalten. Denn die Natur wird nicht mehr, aber es gibt mehr Nutzer. Das spüren insbesondere die Wildtiere.

Waldschule statt Homeschooling

Hochsensibel in der Natur: Der Nachwuchs wird zur grünen Hoffnung

Wir Menschen sind ein Teil der Natur und haben im Grunde eine tiefe Verbundenheit zu ihr. Doch wie Beziehungen es generell so an sich haben, gehört auch die Liebe zur Natur entsprechend gepflegt. Beziehungsweise gilt es, ihre wahre Schönheit erst einmal zu entdecken. Und wer dies von Kindesbeinen an tut, lernt für ein ganzes Leben.

Warum also nicht die, wenn auch im Moment viral bedingt sehr eingeschränkte, Herbstzeit für eine lehrreiche „Schulstunde“ bei Mutter Natur nutzen? In Erinnerung sei hier ein Zitat von Luther Standing Bear, Häuptling der Oglala-Lakota-Sioux, gerufen: „Die Alten wussten, dass das Herz eines Menschen, der sich der Natur entfremdet, hart wird. Sie wussten, dass mangelnde Ehrfurcht, Wertschätzung von allem Lebendigem und allem, was da wächst, bald auch die Ehrfurcht und Wertschätzung vor den Menschen absterben lässt. Deshalb war der Einfluss der Natur, der die jungen Menschen feinfühlig machte, ein wichtiger Bestandteil ihrer Erziehung.“

Kreative Auszeit

Besonders Kinder blühen in der Natur so richtig auf. Sie sind in Bewegung, alle Sinne werden angesprochen und sie dürfen der eigenen Neugierde folgen. Baum um Baum zieht die Natur sie in ihren Bann. Fantasie und Kreativität werden entsprechend geschult.

So richtig spannend wird es aber auf weiter Wald- und Wiesenflur, wenn man sich die Vielzahl heimischer Wildtierarten bewusst macht. Und hier gilt ganz besonders: Wer den Lebensraum unserer heimischen Wildtiere betritt, sollte stets Umsicht und Respekt mit im Gepäck haben.

Um diese nötigen Fertigkeiten entsprechend zu schulen, stellt der Oberösterreichischen Landesjagdverband das nötige Material bereit. Konkret wurde ein spezieller Wildtierkalender für Kinder gemeinsam mit Jagd Österreich entwickelt. Verteilt wird bzw. wurde dieser unter anderem in allen 4. Klassen der heimischen Volksschulen.

„Gebot der Stunde

Für mich als Landesjägermeister  ist dieser Wildtierkalender quasi ein „Türöffner“ hin zu einer faszinierenden Welt. Als Jäger weiß ich um den unglaublichen Wert einer intakten Natur und wieviel man von der Natur profitieren kann. Und genaue dies gelte es der Jugend zu vermitteln.

Mehr Respekt

Angesägte Hochsitze, zerstörte Hochstände, gesprayte Parolen wie „Hunt the Hunters“. Insbesondere in Deutschland häufen sich in den letzten Wochen Vandalismus-Attacken in Jagd-Revieren. So wurden alleine im Großraum Frankfurt 72 Hochsitze abgebrannt, umgeworfen oder gar gesprengt. Als Bekennerschreiben wurde an mehreren Tatorten der Schriftzug „ALF“ sichergestellt. Die „Animal Liberation Front“ wird in Amerika vom FBI als terroristische Vereinigung gelistet.

In Österreich haben wir diesbezüglich noch eine deutlich entspanntere Situation. Aber wenn militante Tierrechtler zur Jagd auf Jäger aufrufen, stimmt mich das mehr als nachdenklich. Kaum nachvollziehbar ist es nämlich, dass ausgerechnet angebliche Tierschützer gegen Jäger mobil machen.

Denn jeder Jäger aus Überzeugung ist im Herzen ein Naturliebhaber und ja, ein Tierschützer. Wir hegen und pflegen, sorgen unter anderem mit einer Regulierung der Population für ein Gleichgewicht im Wald und sorgen für regionale gesunde Lebensmittel durch nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressource Wildtier.

Wir sind nicht die schießwütigen Kitz-Killer – im Gegenteil: Wir haben großen Respekt vor den Tieren. Und dieser Respekt muss auch uns Jägern und Jägerinnen entgegengebracht werden.

Schonzeit für den Nachwuchs – Jeder kann dazu beitragen

Jägerinnen und Jäger sind auch Heger: Daher mahnen die Weidmänner insbesondere jetzt im Frühling alle Waldbesucher zur „Schonzeit“. Wer sich aktuell durch die Fauna bewegt, sollte daher zwingend stets ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme im Gepäck haben. Diskretion lautet das Gebot der Stunde für Spaziergänger, Läufer und Mountainbiker in Feld und Flur. Denn zur Zeit der kleinen Rehkitze und Junghasen kann menschliche Gedankenlosigkeit für Tierbabys und Jungtiere schwerwiegende Folgen haben.

Keine einsamen Hasen

Oft ist es auch falsch verstandene Hilfe, die den tierischen Nachwuchs in Bedrängnis bringt, wie sich etwa am Beispiel des Feldhasen zeigt. Die scheinbar einsam und verlassenen Jungtiere befinden sich nämlich meist in der Obhut von fürsorglichen Hasenmüttern und sollten keinesfalls mit nach Hause genommen werden.

Alle Feldhasenmütter säugen ihre Jungen meist nur einmal täglich – und zwar in der Dämmerung oder Nacht und das innerhalb von weniger als zwei Minuten. Der Nachwuchs tankt in dieser kurzen Zeit den kompletten Tagesbedarf an der sehr nahrhaften Milch. Dieses Verhalten dient dazu, Füchse und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen.

Nur kurz nicht hingeschaut und schon hat ein Hund diese Junghasen zerbissen!
Unbedingt am Weg bleiben und wenn notwendig den Hund an die Leine nehmen.
Foto: Ch. Böck

Warten auf Mama Langohr

Es ist also völlig normal, dass Junghasen 99,9 Prozent des Tages ganz alleine verbringen. Da sie keinen Bau besitzen, warten sie auf den einen, nächtlichen Besuch der Mutter meist bewegungslos und gut getarnt in Wiese oder Feld gedrückt.

Die Erholungssuchenden sollten jedenfalls auf den Wegen bleiben, Hunde ständig beaufsichtigen oder an die Leine nehmen, Vögel nicht – etwa durch Fotografieren – bei der Aufzucht stören, Rehkitzen und andern Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen. Wenn etwa Rehkitze durch Störungen des Menschen nicht von ihrer Mutter gesäugt werden können, werden diese in ihrer gesunden Entwicklung gestört.

Noch dramatischer könnten die Folgen sein, wenn ein gefundenes Rehkitz gestreichelt wird. Hier besteht die Gefahr, dass das Kitz wegen des menschlichen Geruches an seinem Haarkleid von der Muttergeiß nicht mehr angenommen wird und verhungern muss.

 

Rücksichtsvoll durch den Wald

Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?
Radfahren, wandern, waldbaden, reiten, Schwammerl suchen oder einfach nur zu spazieren sind nur einige der Aktivitäten, wie man Oberösterreichs Natur und die Wälder nutzen kann. Unser heimischer Wald ist als Naherholungsgebiet für alle da. Der Wald ist jedoch vor allem auch Lebensraum für Pflanzen und heimische Wildtiere. Ein respektvolles Miteinander der Waldnutzer zum Schutz der Wildtiere ist dabei unerlässlich. Die Verantwortung gegenüber Flora und Fauna sollte daher jeder bewusst leben.

 

Gebote oberösterreichischer Wälder einhalten

Um die vielfältigen Möglichkeiten unserer Wälder zu entdecken und ein harmonisches Miteinander im Wald zu führen, ist es wichtig, Gebote zu beachten, die

 

sich an der natürlichen Lebensweise der Wildtiere orientieren.

 

  • Hunde an der Leine führen
  • Sich ruhig verhalten; kein Herumschreien
  • Ruhe frühmorgens und abends erhalten
  • Auf den gekennzeichneten Wegen bleiben
  • Müll in Mistkübeln oder Zuhause entsorgen
  • Acht auf den Untergrund geben; keine Pflanzen oder Blumen niedertreten

 

Werden diese Regeln nicht beachtet, wird das Wild unnötig aufgescheucht und in ihrem

Lebensraum eingeschränkt. Die Tiere brauchen ihre Ruhephasen, denn durch Stress

können sie Schäden im Wald verursachen, oder beim Flüchten über Straßen getötet werden.

 

Sportler werden um Mithilfe gebeten

Mountainbiker und Jäger

Der Wald bietet gerade Sportlern und Aktiven zahlreiche Möglichkeiten. Sie werden im Besonderen gebeten, umsichtig zu agieren und vor allem auf den markierten Wegen zu bleiben. Wege, die explizit mit Warntafeln gekennzeichnet sind, sind zu vermeiden. Solche Warntafeln dienen nämlich meistens der eigenen Sicherheit der Sportler. Führt kein Weg daran vorbei, können Radfahrer oder Mountainbiker alternativ ihr Rad auch schieben. Sie werden dabei aber um Vorsicht gebeten, um Unfälle zu vermeiden.

 

 

 

Rücksicht ist das A und O

Wenn man den gemeinsamen Lebensraum nutzen will, muss jede und jeder auch im Sinne der heimischen Wildtiere handeln. Denn die heimischen Wildtiere sind untrennbar mit der Natur verbunden. Wenn sich alle Freizeitnutzer sowie unsere Jäger an die Spielregeln im Wald halten, werden auch künftig interessante Walderlebnisse und erholsame Wanderungen durch die Wälder möglich sein. Mit Verständnis der nicht jagenden Bevölkerung, klaren Regelungen und einem gegenseitigen Entgegenkommen kann ein positives Miteinander entstehen.

Streckenlegung als Ehrfurcht vor dem Wild

Jagdliches Brauchtum: Das Legen der Strecke

Seit jeher ist die Jagd mit Etikette und Traditionen verbunden. Unsere oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger pflegen dieses Brauchtum und geben Hintergrundwissen sowie die Geschichte der Jagd an die nicht jagende Bevölkerung weiter. Einer dieser Bräuche ist das Legen der Strecke. Das bedeutet, dass nach einem Jagdtag das erlegte Wild in Reihen aufgelegt wird. Es bezeichnet ebenso das Auflegen der gesamten Jagdbeute eines Jägers oder eines Jagdbezirks innerhalb eines Jagdjahres für die Statistik. Dieser Brauch wird traditionell als Ehrerbietung der Weidmänner vor dem erlegten Tier ausgeführt. Zudem verhilft die Streckenlegung in der Praxis dazu, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Abschüsse der verschiedenen Wildtiere eingehalten werden.

Der Brauch der Streckenlegung wirft in der nicht jagenden Bevölkerung jedoch auch Fragen auf und wir in der Jägerschaft informieren gerne darüber. Warum tut man dies nach einer erfolgreichen Ansitz- oder Treibjagd? Ist es wirklich Brauchtum, eine Totenwache, oder doch eine Präsentation der Beute?

 

Die Strecke legen

Der Brauch der Streckenlegung hat eine lange Tradition unter den Jägern und bekundet damals wie heute den Respekt vor dem erlegten Wild. Bereits bei den groß angelegten Jagden der Adeligen in Frankreich gab es die Streckenlegung am Ende des Jagdtages. Damals war die Jagd stark von Ritualen und sehr strengen Regeln begleitet. Es war genau definiert, welcher Jagdteilnehmer welches Tier schießen durfte und wie die Streckenlegung zu erfolgen hatte.

 

Strenge Regeln für die Strecke

Heute kann die Streckenlegung auf viele verschiedene Arten erfolgen, aber die Jägerinnen und Jäger üben diesen Brauch immer aus Ehrfurcht und Respekt vor dem Tier aus. Das erlegte Wild wird nach Art, Geschlecht und Alter aufgereiht. Die Wildtiere werden auf der rechten Körperseite positioniert. Früher wurde angenommen, dass die rechte Seite die „gute“ Seite ist und aufgrund dieser Position keine Erddämonen in das Wild eindringen können. Diesem Ritual ist man bis heute treu geblieben. Die Tiere werden zudem vom größten bis zum kleinsten in 10er Blöcken aufgereiht. Der Bruch, Zweige, welche mit Blut des erlegten Wildes benetzt sind, werden ihnen als Ehrerbietung ins Maul gegeben. Um die Jagdstrecke, dem aufgelegten Wild, herum versammeln sich der Jagdleiter, die Schützen, die Treiber und die Jagdhornbläser. Für jede Wildart, die ein eigenes Totsignal hat, stimmen die Jagdhornbläser ihre Melodien an. Der Jagdleiter und die Schützen stehen „häupterwärts“, also vor den Tieren, die Hornbläser, Hundeführer und Treiber hinter diesen. Es ist verpönt über die Strecke oder ein erlegtes Tier zu steigen.

 

Bewusstseinsbildung in der nichtjagenden Bevölkerung

Mit einer würdigen Streckenlegung kommunizieren die rund 19.000 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich auch ihre ethische Einstellung zur Jagd und zum Wild nach außen. Mittels einer verstärkten Kommunikation und Erklärungen zur Jagd bemüht sich der OÖ Landesjagdverband Brauchtum auch in der nicht jagenden Bevölkerung verständlich zu machen.

 

Mehr Informationen und Wissenswertes über die Jagd und die vielfältigen Aufgaben sowie Brauchtum und Etikette finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/jagdliches-brauchtum/