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Nicht von Vorurteilen treiben lassen!

Speziell im Herbst kommt die Jagd in Bewegung. Es ist die Zeit der Treibjagden angebrochen. Zahlreiche Treiber und Hunde ziehen langsam durch den Wald. Durch die dabei entstehende Unruhe werden etwa Hasen und Fasane, aber auch Rehe oder Wildschweine auf die „Beine“ gebracht. Während die einen, nämlich Niederwild durchaus flüchtend vor die Flinten getrieben werden, werden größere Wildarten in anderen Bewegungsjagdformen ohne Hast in Richtung der Schützen „gedrückt“.

Doch noch nicht nur das Wild wird geweckt, sondern auch etliche Kritiker dieser sehr ursprünglichen Jagdformen laufen in diesen Tagen zur zweifelhaften Höchstform auf.

Wer sich aber ernsthaft mit dem Thema Treibjagd auseinandersetzt, wird erkennen, dass sich die Vorwürfe eines wilden, lauten Eingriffs in die Natur schnell in Luft auflösen. Im Gegenteil: Eine Treibjagd ist eine relativ störungsarme Jagdart.

Treibjagd

Wildtiere besitzen nämlich angeborene und erlernte Strategien zur Feindvermeidung. Diese setzen sie mehr oder weniger erfolgreich ein. So beobachten die einen und suchen ihr Heil in der Flucht. Die anderen verstecken sich und vertrauen auf ihre Tarnung. Störungen, egal ob sie nun durch Jäger, Spaziergänger, Hundeführer oder durch andere Tiere verursacht werden, sind im natürlichen Verhaltensspektrum der Wildtiere integriert. Allein die Anzahl, aber auch die Jahres- und Tageszeit der Störreize sind für das Wohlergehen der Tiere relevant.

Je weniger solcher Störungen erfolgen, desto besser ist dies für das Wildtier. Eine für den Menschen dramatisch erscheinende Treibjagd ist also für den Tierbestand nicht so schlimm, da sie nur einmal im Jahr im selben Gebiet stattfindet.

Wie verhalte ich mich bei einer Treibjagd richtig

Professionelles und richtiges Verhalten bei Treibjagden

Treibjagden werden jedes Jahr von Ende Oktober bis Ende Dezember abgehalten. Sie ermöglichen es, innerhalb kürzester Zeit große Flächen effektiv zu bejagen und somit den Stress für die Tiere auf ein Minimum zu reduzieren. Die Notwendigkeit der Jagd in einer zersiedelten und wirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft steht außer Frage. Treibjagden sind somit ein Mittel, um nachhaltige Ressourcen wie Wildbret zu nutzen und gleichzeitig Wildbestände zu regulieren. Somit leisten viele Jäger eben durch die Jagd einen großen Beitrag zur Gewinnung hochwertiger Lebensmittel und in weiterer Folge auch zum Artenschutz in einer wirtschaftlich genutzten und zersiedelten Kulturlandschaft.

 

Aufgrund der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei einer Treibjagd unterliegt diese Jagdart strengen Regeln, die vom Jagdleiter gleich zu Beginn vorgetragen werden. Bei Gesellschaftsjagden steht die Sicherheit für alle, auch für die nicht jagende Bevölkerung, an erster Stelle.

 

Jäger haben bei Treibjagden folgende Gebote besonders zu beachten:

  • Es braucht Disziplin und Absprachen über Schussbereiche, klare Regeln, aber auch Signalbänder und Warnwesten, um GefaZusammenkunft bei der Treibjagdhren zu minimieren
  • Den Anweisungen des Jagdleiters ist unbedingt Folge zu leisten
  • Beginn und Ende des Treibens muss für jeden Schützen hörbar an- und abgeblasen werden
  • Abstimmung mit den Nachbarschützen mittels Handzeichen
  • Das Verlassen des Standes ist vor dem Abblasen verboten
  • Nicht in Richtung der Treiber schießen, arbeitende Hunde beachten
  • Treiber mit Signalwesten bekleiden
  • Keine Personen unter 14 Jahren als Treiber einsetzen

 

Trotz größten Sicherheitsvorkehrungen kann es auch bei der Jagd wie auch überall sonst zu Unfällen kommen. Dies passiert zum Glück nur sehr selten. So wird durch eine immer professionellere Ausbildung auch an der Waffe das Unfallrisiko minimiert. So ist es mittlerweile üblich ein gemeinsames Schießen zu Beginn jeder Jagdsaison im Mai und im Herbst abzuhalten.

 

Informationen für die nicht jagende Bevölkerung

Eine im Voraus gut geplante Treibjagd erhöht die Sicherheit des gesamten Jagdtages. Unsichere Situationen während des Jagdbetriebs können durch die nicht jagende Bevölkerung entstehen. Um die Sicherheit der Jäger und der Öffentlichkeit zu gewährleisten, werden Treibjagden angekündigt. Zudem stellt die Jagdgesellschaft auf öffentlichen Straßen und Wegen Warnschilder auf. Informationen erhält jedermann auch beim Jagdleiter des Reviers, zudem haben manche Gemeinden Termine von Treibjagden auf deren Websites veröffentlicht.

 

Rücksicht kommt an  

Als Spaziergänger, Läufer, Wanderer oder Herrchen und Frauchen, die mit ihren Vierbeinern spazieren gehen, sollte Rücksicht darauf nehmen, wenn irgendwo Jagdbetrieb ist, um nicht unnötige gefährliche Situationen zu erzeugen. Wer aufmerksam seines Weges geht, wird eine Treibjagd jedoch nicht übersehen können und kann durch einfaches Abwarten bis zum Ende der Jagd oder in dem man einen anderen Wanderweg einschlägt, gefährliche Situationen ausschließen.

 

Tipp: Auf den Boden werfen und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wäre falsch. Freizeitnutzer und Naturgenießer sollten einfach einen Bogen um jenen Bereich machen, der jagdlich genutzt wird. Ist man jedoch schon nahe an den Schützen, sollte man den nächsten Jäger ansprechen und ihn bitten bei ihm warten zu dürfen. Am wichtigsten ist, dass man auf sich aufmerksam macht und von den Jägern und Treibern gesehen wird. Zudem sollten grelle und auffallende Kleidung im Wald getragen werden, um sich erkenntlicher zu machen. Denn obwohl sich jeder Schütze sein Schussfeld vor Beginn der Jagd einprägt und immer wieder schaut, gefährdet man sich selbst, wenn man hinter Bäumen und Sträuchern die Jagd beobachtet.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes https://www.ooeljv.at/rund-um-die-jagd/jagd-und-waffenrecht/achtung-jagdbetrieb/