Spaziergeher mit Hund

Soziale Nähe mit Bruder Baum

Nichts geht mehr. Um der zweiten Infektionswelle der Corona-Pandemie den Schwung zu nehmen, hat die österreichische Bundesregierung erneut das öffentliche Leben weitgehend lahm gelegt. Gut drei Wochen muss der Handel bis auf wenige Ausnahmen schließen. Sämtliche Schulen haben auf Fernunterricht umgestellt. Zudem gelten rund um die Uhr umfassende Ausgangsbeschränkungen. Und die Botschaft an die 8,8 Millionen Österreicher könnte klarer nicht sein: „Treffen sie sich mit niemanden. Jeder soziale Kontakt ist einer zu viel“, mahnte Bundeskanzler Sebastian Kurz eindringlich.

Grüne Nähe
Nicht auf der Liste verbotenen Sozialkontakte steht aber auch diesmal „Bruder Baum“. Wald und Wiesen bieten nämlich in Zeiten, in denen man von gemeinsamen Kaffeehausrunden mit Freunden, einem Kinobesuch oder einem Ausflug in den Zoo nur träumen kann, eine willkommene und vor allem erholsame Abwechslung. Das Grün vor der eigenen Haustür wird im Lockdown zum Upload für die Seele.

Unterholz-Philosophie
Wenig verwunderlich also, dass mit der erneuten, viral bedingten „Auszeit“ der Wunsch nach einem stillen Ort der grünen Sehnsucht enorm ist – und die herbstlichen Wiesen und Wälder regelrecht gestürmt werden. Viele Menschen merken, wie gut ihnen ein Aufenthalt in der Natur tut, sie erdet und nachhaltig entspannen lässt.
Über Jahrtausende hat sich für eine geistige Frischzellenkur stets ein Ausflug in den Wald bewährt. Meist reichen schon kurze Besuche im Grünen aus, um nachhaltig gestärkt und gut gelaunt aus dem Unterholz wieder in die Isolation zurückzukehren.

Wald-Erfahrung
Für Oberösterreichs Jäger und Jägerinnen ist der Wald hingegen gelebter Alltag. Wenn man ganzjährig im Einklang mit der Natur lebt, weiß man eben über die grüne Magie bestens Bescheid. Umso schöner ist es zu beobachten, dass sich dieses Naturwunder jetzt offensichtlich auch Menschen erschließt, die vielleicht vorher mit dem Wald weniger anfangen konnten.
Doch wie in anderen Lebensbereichen auch, braucht es für einen friedvollen und nachhaltigen Besuch im Unterholz das nötige Maß an Respekt. Mit dem kleinen „Wald-Knigge“ im Hinterkopf lassen sich mögliche Konflikte – zwischen Waldbesuchern und dem Ökosystem, zwischen Waldbesuchern untereinander, zwischen Besuchern und Besitzern – verhindern.


Wald und Wiesen bieten in Zeiten, in denen man von gemeinsamen Kaffeehausrunden mit Freunden, einem Kinobesuch oder einem Ausflug in den Zoo nur träumen kann, eine willkommene und vor allem erholsame Abwechslung. Das nötige Maß an Respekt in der Natur ist aber notwendig! Foto: Ch. Böck