Schonzeit für den Nachwuchs – Jeder kann dazu beitragen

Jägerinnen und Jäger sind auch Heger: Daher mahnen die Weidmänner insbesondere jetzt im Frühling alle Waldbesucher zur „Schonzeit“. Wer sich aktuell durch die Fauna bewegt, sollte daher zwingend stets ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme im Gepäck haben. Diskretion lautet das Gebot der Stunde für Spaziergänger, Läufer und Mountainbiker in Feld und Flur. Denn zur Zeit der kleinen Rehkitze und Junghasen kann menschliche Gedankenlosigkeit für Tierbabys und Jungtiere schwerwiegende Folgen haben.

Keine einsamen Hasen

Oft ist es auch falsch verstandene Hilfe, die den tierischen Nachwuchs in Bedrängnis bringt, wie sich etwa am Beispiel des Feldhasen zeigt. Die scheinbar einsam und verlassenen Jungtiere befinden sich nämlich meist in der Obhut von fürsorglichen Hasenmüttern und sollten keinesfalls mit nach Hause genommen werden.

Alle Feldhasenmütter säugen ihre Jungen meist nur einmal täglich – und zwar in der Dämmerung oder Nacht und das innerhalb von weniger als zwei Minuten. Der Nachwuchs tankt in dieser kurzen Zeit den kompletten Tagesbedarf an der sehr nahrhaften Milch. Dieses Verhalten dient dazu, Füchse und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen.

Nur kurz nicht hingeschaut und schon hat ein Hund diese Junghasen zerbissen!
Unbedingt am Weg bleiben und wenn notwendig den Hund an die Leine nehmen.
Foto: Ch. Böck

Warten auf Mama Langohr

Es ist also völlig normal, dass Junghasen 99,9 Prozent des Tages ganz alleine verbringen. Da sie keinen Bau besitzen, warten sie auf den einen, nächtlichen Besuch der Mutter meist bewegungslos und gut getarnt in Wiese oder Feld gedrückt.

Die Erholungssuchenden sollten jedenfalls auf den Wegen bleiben, Hunde ständig beaufsichtigen oder an die Leine nehmen, Vögel nicht – etwa durch Fotografieren – bei der Aufzucht stören, Rehkitzen und andern Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen. Wenn etwa Rehkitze durch Störungen des Menschen nicht von ihrer Mutter gesäugt werden können, werden diese in ihrer gesunden Entwicklung gestört.

Noch dramatischer könnten die Folgen sein, wenn ein gefundenes Rehkitz gestreichelt wird. Hier besteht die Gefahr, dass das Kitz wegen des menschlichen Geruches an seinem Haarkleid von der Muttergeiß nicht mehr angenommen wird und verhungern muss.

 

Jagdmuseum Schloss Hohenbrunn – wieder geöffnet!

Das Museum ist seit 16. Mai 2020 unter Einhaltung der Corona-bedingten Sicherheitsvorkehrungen wieder geöffnet.

Informationen für Ihren Museumsbesuch in Bezug auf das Coronavirus

Für Jagdbegeisterte, aber auch Nichtjagdbegeisterte, gibt es im Schloss Hohenbrunn in St. Florian die Möglichkeit, im Jagdmuseum in die Welt der Jagd einzutauchen. Dort werden dem Besucher auf 450 m² Ausstellungsfläche Natur, Wildtiere, Jagd und Jagdkultur aus mehreren Jahrhunderten nähergebracht.

Tradition trifft Moderne

Das Jagdmuseum dient der Pflege der  jagdlichen Tradition, der Verbreitung des Verständnisses und der Bewusstseinsschaffung für das Weidwerk. Es wird ausführlich über das Handwerk der über 19.300 oberösterreichischen Jägerinnen und Jägern informiert. Anhand von historischen und kunsthistorischen Objekten aus vier Jahrhunderten wie Waffen, deren Zubehör, Bildern und vielem  mehr, wird die Entwicklung der Jagd dargestellt und Interessierte werden auf eine Zeitreise mitgenommen. Vor wenigen Jahren wurde der Westtrakt renoviert. Im neuen Bereich erleben die Besucher Kurzfilme über unser heimisches Wild und verschiedenste Tierpräparate.

Schwerpunkte der Sammlung sind:

  • eine Sammlung von Jagdporzellan und die jagdkynologische Sammlung des Freiherr von Bistram. Letztere zeigt Hundehalsbänder (Halsungen) in vielen Variationen aus der Zeit von 1580 bis 1804
  • das wohl edelste der im Schloss ausgestellten Barockbilder ist „Die Bärenhatz“ des Spezialisten für Tiermalerei Franz Snyders aus Antwerpen (1579-1657)
  • Trophäen von Kaiser Franz-Josef
  • seltene Waffen

Das Jagdmuseum und seine Geschichte

Im Auftrag des Propstes Johann Baptist Födermayr wurde das Schloss Hohenbrunn nach den Plänen von Jakob Prandtauer von 1722 bis 1732 errichtet. Propst Födermayr verstarb leider kurz nach Fertigstellung des Schlosses, weswegen es niemals eine zweckmäßige Verwendung  fand. Es wurde auch nie wirklich „in Betrieb genommen“, wodurch es langsam verfiel. Durch die beiden Weltkriege scheiterten auch die Bemühungen,  das Gebäude zu erhalten. Glücklicherweise wurde von 1949 bis 1957 vom Stift St. Florian mit Hilfe des Bundesdenkmalamtes das Dach des Schlosses neu eingedeckt und somit vorm Verfall bewahrt. Nach weiteren 5 Jahren wurde das Schloss endlich vom Verein zur Rettung und Erhaltung des Schlosses Hohenbrunn gekauft und von 1962 bis 1967 saniert. Das barocke Schloss Hohenbrunn, das östlich des Stift St. Florians gelegen ist, gilt als die barocke Idealisierung der oberösterreichischen Vierkanthöfe.

 

Eckdaten zum Besuch im Jagdmuseum Schloss Hohenbrunn:

Öffnungszeiten

16. Mai 2020 bis 31. Oktober 2020
täglich 10:00 – 12:00 und 13:00 – 17:00 Uhr
Freitagnachmittag geschlossen

Eintritt

Erwachsene: € 3,00
Kinder 6 – 15 Jahren: € 1,00
Kinder unter 6 Jahren: Eintritt frei
Gruppenermäßigung (ab 10 Personen): € 2,00 (momentan ist aufgrund der Coronavirus Pandemie der Besuch einer größeren Gruppe nicht möglich)
Pflichtschulen: € 1,00 (pro Schüler)
Jäger mit gültiger Jagdkarte: Eintritt frei

Auskunft

Harald Moosbauer: 07224/20084 DW 12 oder 0699/1273 5735

Adresse

OÖ. Jagdmuseum
Schloss Hohenbrunn
Hohenbrunn 1
4490 St. Florian
Tel.: 07224/20084