Stress lass nach!

Mit den ersten Dezember-Tagen startet für viele eine regelrechte „Bethlehem-Rally“. Man hetzt neben dem üblichen Alltagsstress noch von einer Adventfeier zur nächsten Weihnachtsfeier, streift schnell den Punschstand und besucht wenig andächtig die diversen Konsumtempel. Die Besinnung bleibt da meist auf der Strecke. Und am 24. Dezember geht man dann völlig erschöpft vor dem Weihnachtsbaum in die Knie. Aber Hauptsache, die Geschenke sind heuer noch größer und ausgefallener.

 

Vielleicht wäre es einmal einen Versuch wert, sich aus dem Christkindl-Zirkus herauszunehmen. Wie sagte schon Marc Aurel, der Philosoph auf dem römischen Kaiserthron: „Denke nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.“ Herrlich abschalten lässt sich etwa bei einem ausgedehnten Sparziergang. Und wer mit offenen Augen und Ohren sowie Bedacht geht, der wird rasch merken, dass wir von der Natur ganzjährig reich beschenkt werden.

 

Reges Treiben im Herbst

Zu Unrecht, denn die Treibjagd stellt trotz Lautstärke und wild anmutender Gestaltung, eine relativ störungsarme Jagdart dar. Sie findet nämlich nur alle ein bis zwei Jahre auf dieser Fläche statt, während sich in der restlichen Zeit der Jäger um den Lebensraum für den Hasen und den Fasan sowie um seine zahlreichen Feinde kümmert.

Kein Jäger will „sein“ Wild über Gebühr nutzen, also bejagen. Auch der gute Schuss ist natürlich wichtig. Dass Fehlschüsse vorkommen können, ist kein Geheimnis – kein Mensch ist fehlerfrei. Eventuell angeschossene Tiere werden von geschulten Jagdhunden gefunden und dem Hundeführer gebracht.

Da nachhaltiges Jagen absolute Pflicht ist, damit der Stammbesatz, also die Eltern der künftigen Wild-Generation, nicht zu sehr belastet wird, sichert das Interesse an der Jagd und am Wildtier den unterschiedlichsten Arten die Aufmerksamkeit der Jäger und somit deren Einsatz für diese Tiere, etwa in Form von Lebensraumverbesserungen.

Wildtiere besitzen angeborene und erlernte Strategien zur Feindvermeidung. Diese setzen sie mehr oder weniger erfolgreich ein. So beobachten die einen und suchen ihr Heil in der Flucht. Die anderen verstecken sich und vertrauen auf ihre Tarnung. Störungen, egal ob sie nun durch Jäger, Spaziergänger, Hundeführer oder durch andere Tiere verursacht werden, sind im natürlichen Verhaltensspektrum der Wildtiere integriert. Allein die Anzahl, aber auch die Jahres- und Tageszeit der Störreize sind für das Wohlergehen der Tiere relevant. Je weniger solcher Störungen erfolgen, desto besser ist dies für das Wildtier. Eine für den Menschen dramatisch erscheinende Treibjagd ist also für den Tierbestand nicht so schlimm, da sie nur einmal im Jahr im selben Gebiet stattfindet.

Für den Naturliebhaber beziehungsweise die Naturnutzer wie Wanderer, Mountainbiker oder Schneeschuhwanderer ist in diesem Zusammenhang eines wichtig: Möchte man Wildtiere beobachten beziehungsweise die Natur im Gesamten, also mit der entsprechenden Fauna und Flora erhalten und erleben, müssen Störungen abseits der Wege und Routen so gering wie möglich gehalten werden. Wer Treibjagden mit kritischen Blicken beobachtet, darf selbst nicht darauf vergessen, dass auch sein Tun Wildtiere stören kann.

 

Regenwetter – Ein Dialog mit dem Dackel

Ein klassischer Freitagnachmittag steht an – Zeit, um in den Wald zu gehen. Meine Hündin sieht erwartungsvoll zu mir hoch und trippelt aufgeregt hin und her. Doch ein Blick aus dem Fenster vereitelt all ihre Pläne. Es regnet munter vor sich hin und der Wind rüttelt die Bäume kräftig durcheinander.

„Heute nicht.“, brumme ich, da legt die Dackel-Dame sich noch mehr ins Zeug. Sie tapst mich mit der Pfote an, ganz als würde sie sagen: „Ach was! Nun sei doch nicht so zimperlich!“ Wenn sie konnte, würde sie mir sogar die Leine bringen.

Doch an diesem Nachmittag hat sie keine Chance. Auch wenn im Wald bei Regen eine unvergleichliche Stimmung herrscht und obwohl mein Wetterfleck griffbereit hängt – heute bleiben wir daheim. Jäger sind auch nur Menschen und manchmal einfach ganz gerne in der trockenen Stube!

Ich nehme die kleine Madame also auf den Schoß und streichle sie ausgiebig. Besonders in den Ohren mag sie es, gekrault zu werden. Und nach kurzer Zeit zeigt die Wärme und Behaglichkeit seine Wirkung – der vierbeinige Racker ist eingeschlafen und schnarcht leise vor sich hin.

„Dann sind wir uns ja einig … „, murmle ich und muss lächeln, als ich nochmal aus dem Fenster blicke.

Oh du appetitliche Weihnachtszeit…

Weihnachten steht vor der Tür, die Familie ist eingeladen und alle Jahre wieder fragt man sich welche Speisen heuer den festlich geschmückten Tisch begleiten dürfen. Allzu aufwändig soll’s nicht sein aber beeindrucken möchte man schon, gerade weil die Jahre zuvor Jeder immer von Ihren Gerichten schwärmte.

Nun, am Beginn der Adventszeit, werden schon erste Kekse gebacken, die Wohnung verwandelt sich in eine Winter-Weihnachtslandschaft, der Duft von gebraten Maroni und Punsch am Adventmarkt ist bei jedem Spaziergang eine Freud, und langsam rücken die Tage näher zu Heilig Abend. Die Gedanken drehen sich in dieser besinnlichen Zeit oft um die Liebsten und man überlegt wie man Diesen verbringen möchte.

Wir versuchen Ihnen heuer mal etwas anderes näher zu bringen. Raffinierte Gerichte mit Pfiff, stressfrei in der Vorbereitung und ein wahrer Genuss am Gaumen. So begeistern Sie ihre Lieben mit wilden Gerichten zu Weihnachten.

 

Die Vorspeise, ein leichter einstieg ins Menü! Winterlich, erdig und vollmundig. Ein Spiel aus Süße, Säure und Herzhaftigkeit!

Tatar vom Reh

Den Hauptakt unseren feierlichen Zusammenseins bildet ein moderner Klassiker von der Gams. Zart, wohlschmeckend und noch mit genügen Vorbehalt um den süßen Abschluss zu würdigen.

rosa gebratener Gamsrücken

Gebackene Apfelradl’n, wer kann nach so einem Menü dieser Versuchung widerstehen?
Knusprig und weich, wie eine angeschneite Wolke mit einem Kern aus süßem Apfel genießt man diese und denkt an seine Kindheit zurück. Wie man dafür frische Äpfeln von den alten Bäumen des Gartens pflückt und anschließend, gemeinsam mit seinen Großeltern am großen Küchentisch oder der Bauernstube saß und diese Köstlichkeit verspeiste.

gebackene Apfelradl’n

 

Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und eine besinnliche Weihnachtszeit!

Rupert J. Pferzinger | Oö. Landesjagdverband

Die Zukunft der Jagd

Wo die Jagd in 10, 20 oder 30 Jahren stehen wird oder viel mehr, was sich die Menschen in Österreich von der Jagd in Zukunft erwarten, beschäftigt längst nicht nur uns Jäger. Wildtiere stehen im Fokus unterschiedlicher Interessen und dies drückt sich in sehr ungleichen Bewertungen oder Positionierungen aus. Alleine deswegen müssen wir Jägerinnen und Jäger uns auch intern mit dieser bedeutenden Frage auseinandersetzen und mögliche Antworten in unseren Kreisen und Jagdverbänden diskutieren.

Dabei sind unvorhersehbare Veränderungen wie z.B. geopolitische Ereignisse (Kriege, Völkerbewegungen und globale Krisen) nicht vorhersehbar und damit nicht kalkulierbar. Flexibilität sowie notwendige Veränderungsbereitschaft sind Prädikate, die für die Zukunft der Jagd genauso bedeutend sein werden wie ein ehrliches, transparentes und authentisches Bekenntnis zu dem, was wir Jäger tun. In Zukunft wird es weiterhin zahlreiche unterschiedliche und individuelle Beweggründe für den einzelnen Jäger geben, sich für die Jagd zu entscheiden. Neben den vielen Aufgaben, Herausforderungen und Dienstleistungen, die wir für die Allgemeinheit, aber auch für die Grundeigentümer zu erbringen haben, sollten wir trachten, einige verbindende Grundsätze und Werte der Jagd zu kommunizieren und dafür einzustehen:

Jagd ist mehr als Lebensraum- und Wildtiermanagement.

Jagd ist mehr als Beute machen und streben nach Beute.

Jagd ist mehr als Trophäenernte und Freude an guten Strecken.

Jagd ist mehr als Dienstleistung und Pflichterfüllung.

Jagd ist mehr als Einsatz für Artenschutz und Biodiversität.

Diese Liste könnte man noch lange fortsetzen. Jagd beinhaltet all diese Bereiche und ist noch mehr. Jagd ist das besondere, unbeschreibliche Ereignis, das uns Jägerinnen und Jäger in  seinen Bann zieht. Ein unerschöpfliches und einzigartiges Eintauchen und Verschmelzen mit der Natur, mit allem, was dazu gehört und deren Teil wir auch sind. Freude und Begeisterung am Leben genauso wie ein Bekenntnis zur Nutzung. Das ist die Vergangenheit, die Gegenwart und auch die Zukunft der Jagd.