Als gebürtiger Südsteirer durfte ich schon als Kind mit einer engen Bindung zur Natur aufwachsen. Je älter ich wurde, desto größer wurde mein Bedürfnis Verantwortung für die Natur und deren Abläufe zu übernehmen.
In unserer Gesellschaft gibt es heute ein hohes Bedürfnis an einer naturnahen Freizeitgestaltung. Man bekennt sich heute zum Natur- und Tierschutz, ohne sich aber mit den Themen intensiv auseinanderzusetzen. Die Wahrnehmung der Natur ist abstrakt und auf die eigenen Vorstellungen basierend (menschenleer, unberührt, gefährdet, wild wachsend, …). Wenn ich zusätzlich berücksichtige, daß wir in unserem täglichen Leben mit violetten Kühen und sprechenden Schweinderln konfrontiert werden, ist es klar warum viele ein falsches Bild von unserem Lebensraum haben.
Auf der einen Seite gibt es das starke Bedürfnis nach einer unberührten Natur, und einer intakten und friedlichen Tierwelt, und auf der anderen Seite gibt es das Bedürfnis die unberührtesten Flecken unserer Erde mit Fahrrädern, Schneeschuhen, Wanderstöcken zu erreichen, und zurück zum Ursprung zu gelangen – wenn nötig mit dem passenden SUV.
Auch beim Töten von Tieren gibt es leidenschaftliche Doppelmoral in unserer Gesellschaft. Das Töten von Tieren wird als abstoßend und furchtbar bewertet, aber die Massentierhaltung boomt und die anonymen Fleischpakete im Supermarkt werden bei Aktionen liebend gerne gekauft. Ich möchte/muss anders sein als die Masse – und deshalb bin ich Jäger
Um in Österreich jagen zu dürfen muß jeder eine Jagdprüfung (theoretischen und praktischen Teil) bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde positiv ablegen. Zusätzlich bekommt man in einem mehrmonatigen Kurs eine Ausbildung bezüglich der für die Ausübung der Jagd notwendigen Gesetze (Jagdgesetz, Naturschutzgesetz, Tierschutzgesetz und Forstrecht), und ein umfangreiches Wissen betreffend Wildtierkunde, Wildhege, Waffenkunde, Grundbegriffe der Land- und Forstwirtschaft und vieles mehr
Jagd hat für mich Zukunft, da sie die Lebensgrundlage einer möglichst großen Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft sichert. Die Jagd ist für den Arten- und Naturschutz ein nicht wegzudenkendes, traditionelles Handwerk, das besitzübergreifend ökologisch wertvolle Lebensräume schafft. Von diesen Lebensräumen profitieren nicht nur die Wildtiere sondern die gesamte Artenvielfalt unserer Natur, und nicht zuletzt der naturverbundene und erholungssuchende Mensch. Jagd und Hege sichern die nachhaltige Nutzung von vorhandenen, natürlichen und hochwertigen Ressourcen.
Ich übernehme als Jäger Verantwortung für mein Handeln und habe einfach Freude daran, über dieses Herzensthema zu schreiben und zu informieren.