Wenn man sich näher mit der Jagd und im speziellen mit der herbstlichen Treibjagd beschäftigt, stellt man fest, dass die zur Jagd ausgewählten Gebiete höchstens einmal pro Jahr durch Jäger und Treiber in ihrer Ruhe gestört werden. In einigen Teilgebieten in den Jagdrevieren werden Treibjagden sogar nur alle zwei Jahre oder noch seltener durchgeführt.
Wildtiere besitzen ein sehr gutes Gehör und ein gutes Sehvermögen, diese Fähigkeiten helfen ihnen dabei Feinde bald genug zu erkennen. Sie beobachten sehr genau und flüchten, wenn Gefahr droht. Andere wiederrum verstecken sich und vertrauen auf ihre Tarnung. Bei älteren Tieren ist dieser Instinkt noch besser ausgeprägt. Im Gegensatz zu Jungtieren reagieren sie oft sofort, auch auf kleinste Bewegungen und Geräusche. Störungen, egal ob sie nun durch Jäger, Spaziergänger, Hundeführer oder durch andere Tiere verursacht werden, lösen bei Wildtieren Stress und Angst aus. Die Anzahl, die Jahres- und Tageszeit der Störung sind daher von großer Bedeutung für das Wohlergehen der Tiere. Je weniger solcher Störungen erfolgen, desto besser ist dies für das Wildtier. Eine für den Menschen dramatisch erscheinende Treibjagd ist also für die Tiere nicht so schlimm, weil sie nur einmal im Jahr im selben Gebiet stattfindet. Für Naturnutzer wie Wanderer, Mountainbiker oder Schneeschuhwanderer ist in diesem Zusammenhang eines wichtig: Störungen abseits der Wege und Routen müssen so gering wie möglich gehalten werden. Wer Treibjagden mit kritischen Blicken beobachtet, darf selbst nicht darauf vergessen, dass auch sein Tun Wildtiere stören kann.