Der Begriff „Weidgerechtigkeit“ beschreibt seit jeher fachgerechte und verantwortungsvolle Verhaltensnormen von Jägern (und Anglern) rund um die Hege und Bejagung des Wildes. Eine weidgerechte Jagd fordert stets hohe Ansprüche gegenüber dem Wild, der Natur und der Gesellschaft.
Die Weidgerechtigkeit besteht aus diesen Aspekten:
- Tierschutz: Dem Tier gebührt die größtmögliche Wertschätzung und die Schaffung von bestmöglichen Lebensbedingungen. Das Tier wird mit größter Achtung erlegt und vermeidbare Schmerzen sind stets zu ersparen.
- Naturschutz: Die Jagd mit ihrer Hegepflicht dient dem Biotop- und Artenschutz insgesamt. Jäger fühlen sich nicht nur dem gesetzlichen Hegeauftrag verpflichtet, sondern sind von der Notwendigkeit der Erhaltung unserer Natur überzeugt und beteiligen sich aktiv daran.
- Umweltschutz: Die Natur wird geschont und der Jäger bezieht die Umwelt in ihrer Gesamtheit in sein Denken und Handeln ein.
- Verhalten: Der Jäger verhält sich anständig und respektvoll gegenüber anderen Jägern und der nichtjagenden Bevölkerung.
Die Regeln der Weidgerechtigkeit sind nicht starr fixiert, sondern in stetiger Weiterentwicklung. Damit ist die Weidgerechtigkeit schon jeher ein Vorläufer des modernen Tierschutzes. Der Begriff Weidgerechtigkeit ist in den Jagdgesetzen formuliert. Die Weidgerechtigkeit kann als die Summe der rechtlich bedeutsamen, allgemein anerkannten geschriebenen oder ungeschriebenen Regeln definiert werden, die bei der Ausübung der Jagd als weidmännische Pflichten zu beachten sind.