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Mit großen Ohren gegen die Hitze

Oberösterreichs Jäger sind angesichts der steigenden Außentemperaturen für die Wildtiere im Einsatz.

Es stöhnt der Biber, „ein paar Grad weniger wären mir lieber“ – während der Mensch angesichts der ersten Hitzewelle erst so richtig in Sommerstimmung kommt, gilt es für zahlreiche Wildtiere, sich den hohen Außentemperaturen anzupassen. Vor allem vermeiden es die heimischen Wildtiere derzeit, sich in der Sonne aufzuhalten, und halten tagsüber im Wald, im Gebirge auf Schneefeldern oder im Bau Siesta.

Für die Vögel etwa kann die Hitze problematisch werden. Sie schwitzen nicht wie Menschen, sondern hecheln nur, ähnlich wie Hunde. Was aber letztlich nicht besonders effektiv ist. Vögel ziehen sich deshalb eher an schattige Orte wie Büsche und Wälder zurück und kühlen sich im Wasser ab.

Viele Säugetiere werden einfach vermehrt nachtaktiv und verbringen die heißen Stunden am Tag im kühlen Unterschlupf. Auch tagaktive Tiere sind üblicherweise eher am Morgen und Abend fleißig und legen mittags eine Ruhepause ein; diese fällt bei so heißem Wetter wie jetzt eben um einiges länger aus.

Für an kühle Lebensräume angepasste Alpentiere wie Gämsen und Steinböcke sei die Hitze zwar ein großes Problem, sie können aber in höhere Gefilde flüchten. Wenn es ihnen auch dort zu heiß wird, legen sie sich in der Mittagszeit auf Schneefelder, um ihren Körper abzukühlen.

Wildtiere im Tal haben hingegen andere Möglichkeiten, um ihren Körper auf schonender Betriebstemperatur zu halten. Füchse hecheln wie Hunde, andere Tiere speicheln, so dass ihr Fell nass wird. Verdampft dann der Speichel, entsteht auf beide Arten Verdunstungskälte. Tiere können auch Wärme abgeben, indem sie die Durchblutung der äußeren Körperteile stark erhöhen. Im anatomischen Vorteil sind da etwa Feldhasen: Ihre Ohren sind nicht nur so groß, damit sie gut hören, sondern in erster Linie sind sie Wärmeregulationsorgane. Sie haben eine große Oberfläche und sind spärlich behaart, und wenn die Ohren stark durchblutet sind, kann der Hase damit sehr viel Wärme abgeben. Ähnlich wie bei Elefanten.

Oberösterreichs Jäger bringt die aktuelle Hitze mitunter ins Schwitzen. Denn es gilt, im Wald entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Insbesondere im Sommer, wenn die hohen Lufttemperaturen während der Nacht keine Taubildung zulassen, sind Wildtiere nämlich auf zusätzliche Wasserstellen durch den Bau von Tränken und auf Schattenspender angewiesen. Die Wasserstellen müssten sich gut und regelmäßig verteilt im Revier befinden, mindestens jeden zweiten Tag mit frischem Trinkwasser versorgt und an einem schattigen Platz angelegt werden, damit die Wasserqualität erhalten bleibe.

 

Foto: Ch. Böck

Wildtiere im Sommer

Sie hat begonnen: Die heißeste Zeit des Jahres. Die Temperaturen klettern seit Tagen über die 30 Grad Marke und aufgrund der ausbleibenden Regenfälle ist es in der Natur sehr trocken. Nicht nur wir Menschen schwitzen und stöhnen unter der Hitze, sondern auch unsere Haustiere und das heimische Wild leiden. Rehe, Hasen und Co. haben keine Schweißdrüsen und können daher auch nicht schwitzen. So müssen sie sich andere Abkühlungsmethoden suchen, um den Hochsommer gut zu überstehen.

 

Schatten oder Wasser: Abkühlung muss sein

Die Tiere haben ihre ganz eigene Art, mit der Sommerhitze und den damit verbundenen Plagen umzugehen.

Reh- und Rotwild

Eine Strategie von Rehen und Hirschen zur Abkühlung ist zum Beispiel, dass sie während der großen Hitze die Bewegungsaktivitäten verringern.

Die Ausnahme bilden jedoch die Rehe während der Paarungszeit, die Mitte Juli bis Mitte August stattfindet. So verfolgt auch in der größten Mittagshitze der Rehbock seine Geiß über Kilometer hinweg.

Hirsche baden meist in Seen und Flussläufen oder suhlen sich im Schlamm.

 

Hasen

Feldhasen sind Steppenbewohner und Hitze und Trockenheit gewöhnt. Sie geben ihre überschüssige Körperwärme über ihre großen, gut durchbluteten Ohren ab.

 

Wildschweine

Blog Wildtiere im Sommer WildschweinWildschweine wälzen sich in Schlammlöchern, denn Schlamm sorgt beim Verdunsten für angenehme Kühle und wehrt zudem noch lästige Parasiten wie Mücken, Bremsen oder Zecken ab.

 

Füchse

Füchse hecheln wie Hunde die Hitze im wahrsten Sinne des Wortes einfach weg. Dabei verdampft der Speichel über die Zunge und kühlt den Körper ab.

 

Auch den Vögeln ist heiß – doch sie schwitzen nicht

Hecheln, um sich abzukühlen, praktizieren auch Vögel, wenn ihnen unter ihrem Federkleid zu heiß wird. Außerdem suchen sie sich Wasserstellen wie Bäche und Flüsse, aber auch Pools und Kinderwasserbecken, um zu baden. Den Vögeln kann jeder und jede einzelne ganz einfach helfen. So stellen zahlreiche Vogelfreunde zum Beispiel für die gefiederten Freunde in ihren Gärten oder auf ihren Balkonen Vogeltränken als Bade- und Trinkgelegenheit auf. Eine ganz eigene Abkühlmethode hat hingegen der Storch. Er beschmiert seine langen dünnen Beine mit seinem eigenen, hellen Kot. Dieser verdunstet aufgrund der Sonneneinstrahlung, trocknet ein und wirkt kühlend.

 

Rücksicht kann helfen

Die meisten Wildtiere verlegen ihre Aktivitäten, wie die Suche nach Futter, während des Hochsommers vor allem in die frühen Morgen-  oder in die späten Abendstunden, wenn es kühler ist und der Wald auch von Sportlern und Spaziergehern sowie Schwammerlsuchern nicht mehr genutzt wird. Im Sommer appellieren wir Jäger daher besonders an die Freizeitnutzer. Bitte gönnen Sie den ohnedies gestressten und oftmals vor Hitze geschwächten Tieren Ruhe, damit sie ihren Aktivitäten nachkommen können und ein achtsames Miteinander im Wald möglich ist.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/weil-jagd-mehr-ist/jagd-ist-verantwortung-an-wild-und-lebensraum/