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Wild kochen – halb so wild!

Der >>Haut goût<< war früher vielen geläufig, dieser eigentlich historische Küchenbegriff bezeichnet die Aromaentwicklung beim Reifen des Wildbrets und war besonders in der alten französischen Küche beliebt oder geduldet, schließlich waren Kühlketten nur wenigen ein Begriff und auch die örtlich gebundene Möglichkeit einer solchen konnten sich nur Adelige oder Königshäuser leisten.

Heutzutage ist Wildbret ein geschätztes Lebensmittel, nachhaltig, einzigartig… Mir würde so viel Positives zu diesem großartigen Produkt einfallen, dennoch beherrschen nach wie vor Vorurteile die Gedanken der Konsumenten. Oft wird noch in den Landgasthäusern Wildbret nur zur „Wildzeit“ oder in den „Wildwochen“ angeboten, obwohl es beinahe das ganze Jahr erhältlich ist.

Natürlich gibt es saisonale Unterschiede, abhängig von Schonzeit und Angebot, die den Markt bestimmen, es liegt aber an uns Jägern die Allround-Fähigkeit dieses Fleisches zu nutzen, bekannte Gerichte umzudenken und das Bewusstsein der Konsumenten zu ändern.

„Wild kochen – halb so wild!“ – diese Überschrift habe ich bewusst gewählt um Ihnen zu zeigen, dass es nicht immer um die Art der Zubereitung geht, sondern um die Kreativität, die uns leider oft die Grenze setzt.

Beizen, marinieren, einlegen sind Begriffe die nur mehr wenig Bedeutung in der modernen Wildküche finden, da sie dem eigentlichen Produkt mehr schaden als fördern.

Ein guter Hirschbraten von einem älteren Stück braucht gewiss mehr Zuneigung als das zarte Keulensteak eines Schmalrehes, jedoch ist Zeit oft ein viel wichtigerer Faktor beim Zubereiten als schwere Essigbeizen, wo der eigentliche feine Wildgeschmack verloren geht.

Salz, Pfeffer, etwas frischer Thymian, ein Stückchen Butter, der richtige Tropfen Wein zur richtigen Zeit, sowie die richtige Garzeit bringen Sie viel näher ans Ziel! Versuchen Sie beim nächsten gemeinsamen Abend ihre Gäste zu überraschen, anstatt Rotkraut und Knödel servieren Sie Speckbohnen, Grillgemüse oder Ofenkartoffeln mit karamellisierten Zwiebeln, einer würzigen BBQ-Sauce oder ein feines Marillen-Chutney, damit wird sogar der konservativste Wildbret-Gegner überzeugt!

Rezepte finden Sie auf unserer Homepage:

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Weidmannsheil!

Rupert J. Pferzinger

 

Die Jägerschaft steht für eine weidgerechte und nachhaltige Jagd

Die Jagd ist österreichisches Kulturgut mit langer Tradition und hochgehaltenen Werten. Sie ist zudem ein untrennbarer Bestandteil der Land- und Forstwirtschaft. Die Jägerinnen und Jäger leisten mit ihrem Tun einen wesentlichen Beitrag zum Arten- und Naturschutz. Ein Pfeiler der Jagd und auch des OÖ. Jagdgesetzes ist der Grundsatz der Nachhaltigkeit.

 

Internationaler Beschluss: „Die Nachhaltigkeit der Jagd“

Der Begriff der „Nachhaltigkeit“ ist durch die Beschlüsse der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro 1992 über die drei Säulen: Ökonomie, Ökologie und Soziales definiert worden.

 

Ökologie

Die Erhaltung und Verbesserung der Wildlebensräume ist ein wichtiger Fokus der Jagdausübung und soll in ihrem Wirkungsbereich die Artenvielfalt des Wildes durch Schutz und Nutzung sicherstellen und gewährleisten. Die natürliche genetische Vielfalt der Wildarten wird durch eine entsprechende Jagdausübung erhalten und gefördert.

 

Ökonomie

Die Sicherung der jagdwirtschaftlichen Ertragsfähigkeit sowie eine effiziente und störungsarme Bejagung des Wildes stehen hier im Mittelpunkt. Zu vermeiden sind land- und forstwirtschaftliche Schäden und gleichzeitig sollen gemeinschaftliche Synergien mit anderen Wirtschaftszweigen genutzt werden.

 

Soziales

Die jagdlichen Nutzungsinteressen der nicht jagenden Bevölkerung werden durch die Jäger berücksichtigt. Immer mehr Naturliebhaber und Freizeitsportler drängen in die Wälder, ein aktiver Dialog der Interessensgruppen und ein gemeinsames Miteinander zum Schutz der Natur und der Wildtiere muss gelebt werden. Der Umgang mit jagdlichen Traditionen, das Hochhalten der Werte der Jägerschaft und die Bewahrung des Brauchtums sind Merkmale der soziokulturellen Nachhaltigkeit der Jagd.

 

Kann die Jagd überhaupt nachhaltig sein?

Die Frage, ob eine nachhaltige Jagd überhaupt möglich ist, wird des Öfteren gestellt. Jagdgegner behaupten, dass die Jagd alleine das Schießen der Tiere umfasst und damit eine Reduktion und bald auch Ausrottung der verschiedensten heimischen Wildbestände. Doch die Jagd und das Thema der Nachhaltigkeit sind auf jeden Fall zu vereinbaren, wenn nicht sogar eine der wichtigsten Voraussetzungen für einen artenreichen Wildbestand.

 

Wie zeigt sich eine nachhaltige Jagd?

Feldhase_H. SendlhoferUmfassende Hegemaßnahmen, der Jagd- und Biotopschutz sowie eine nachhaltige Wildnutzung zählen zu den wichtigsten Aufgaben und Zielsetzungen der Jägerinnen und Jäger. Denn nur der Schutz, der Erhalt und eine Verbesserung des Lebensraumes und der gegebenen Lebensumstände sichern nachhaltig eine gesunde Wildtierpopulation. Nachhaltigkeit bedeutet aber auch, dass zum Beispiel die Ausbreitung von Wildtierkrankheiten verhindert wird und – im Sinne von land- und forstwirtschaftlichen Interessen – überhöhte Bestände durch Bejagung reguliert werden. Dazu gibt es auch das OÖ. Jagdgesetz und behördliche Abschusspläne.

 

 

Der Selbsttest zur nachhaltigen Jagd

Um eine weidgerechte sowie ökologisch wertvolle Jagd auszuüben, kann sich jeder Weidmann und jede Weidfrau selbst bewerten, ob er oder sie die Jagd nachhaltig ausübt. Mit dem nachstehenden Formular zum Download kann sich jede Jägerin und jeder Jäger selbst bewerten und eruieren, ob seine Ausübung der Jagd nachhaltig ist: http://selbsttest.biologischevielfalt.at/selbsttest-fragen/ oder unter http://www5.umweltbundesamt.at/jagd_fragebogen/v0202/cgi-bin/formular.pl.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des OÖ. Landesjagdverbands unter http://www.ooeljv.at/aktuelles/aktuelles-termine/osterreich-braucht-die-jagd/.