Schlagwortarchiv für: Wildwechsel

Achtung Wildwechsel!

Der Herbst erfordert besondere Vorsicht im Straßenverkehr. Jäger leisten Arbeit für die Allgemeinheit.

Jetzt, wo die Tage wieder kürzer werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren stark an. Zudem fällt die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung oder Dunkelheit, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse meist schwierig einzuschätzen sind. Besondere Aufmerksamkeit ist auf Straßen entlang von Waldrändern und vegetationsreichen Feldern geboten. Mit dem Abernten der Maisfelder verlieren die Wildtiere ihren sicheren, gewohnten Einstand und sind auf der Suche nach neuen Lebensräumen. Dabei überquert das Wild jetzt öfter und unerwartet die Fahrbahnen.

Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger bitten die Autofahrer um Rücksicht und Mithilfe bei deren Arbeit für die Allgemeinheit:

Was kann man als Autofahrer tun, um Kollisionen zu vermeiden?

  • Warnzeichen „Achtung Wildwechsel!“ beachten.
  • Tempo reduzieren, vorausschauend und stets bremsbereit fahren
  • ausreichend Abstand zum Vorderfahrzeug einhalten

Springt Wild auf die Straße

  • Gas wegnehmen
  • evtl. abblenden
  • hupen (mehrmals kurz die Hupe betätigen, nicht dauerhupen)
  • abbremsen, wenn es die Verkehrssituation zulässt (vermeiden Sie riskante Ausweichmanöver oder abrupte Vollbremsungen)

Damit gibt man den Tieren ausreichend Zeit, um aus dem Gefahrenbereich zu entkommen. Und bitte beachten Sie: Wild quert selten einzeln die Straße, dem ersten Tier folgen meist weitere.

Kommt es trotzdem zu einer Kollision, muss wie bei jedem anderen Unfall reagiert werden: Warnblinker einschalten, Warnweste anziehen, Warndreieck aufstellen, gegebenenfalls Verletzte versorgen. Die Polizei muss auf jeden Fall verständigt werden. Wer dies verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar und bekommt auch keinen Schadenersatz durch die etwaige Versicherung. Selbst wenn das Tier nur angefahren wurde und noch weglaufen konnte, muss die Polizei verständigt werden. Diese kontaktiert dann die zuständige, örtliche Jägerschaft, die sich mit einem Jagdhund auf die Suche nach dem Tier macht, um es gegebenenfalls von seinem Leid zu erlösen. Keinesfalls dürfen Sie getötetes Wild mitnehmen. Dies gilt als Wilderei und ist strafbar.

Die gewaltigen Kräfte, die bei einer Kollision mit Wild auf das Fahrzeug einwirken, werden häufig unterschätzt. So beträgt das Aufprallgewicht eines Wildschweins mit 80 kg Körpergewicht auf ein 50 km/h schnelles Auto 2.000 kg, also 2 Tonnen! Ein Reh bringt es auf immerhin auch noch 800 kg!

Nicht angepasste Geschwindigkeit ist die häufigste Ursache für Kollisionen mit Wildtieren.

Wildwarngeräte erfolgreich im Einsatz

Eine innovative Maßnahme zur Steigerung der Verkehrssicherheit sind optische und optisch-akustische Wildwarngeräte. Das Land Oberösterreich hat deshalb in Abstimmung mit dem OÖ. Landesjagdverband und durch Unterstützung von Versicherungsunternehmen bereits im Jahr 2003 ein Testprojekt gestartet. Die Wildunfälle haben sich auf den Teststrecken um bis zu 93 % reduziert. Daher werden Oberösterreichs gefährlichste Straßenabschnitte seither Stück für Stück dauerhaft mit Wildwarngeräten ausgestattet, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und die freilebenden Wildtiere zu schützen. Der Durchschnittswert der verhinderten Wildunfälle konnte um etwa 70 % reduziert werden.

Mittlerweile wurden über 600 Straßenkilometer durch solche Wildwarngeräte entschärft und im vergangenen Projektzeitraum von 2011 bis 2019 wurden etwa 16.000 Wildunfälle verhindert! Im Jahr 2019 gab es eine Reduktion der Wildunfälle um 85 %. Eine sehr gute Leistung, die Dank bester Zusammenarbeit der jeweils lokalen Jägerschaft, die die Strecken kontrolliert, und den Straßenmeistereien zustande gekommen ist.

Die Gesamtkosten belaufen sich jährlich auf rund 120.000 Euro und werden vom Land Oberösterreich gemeinsam mit Versicherungsunternehmen und dem OÖ Landesjagdverband sowie durch die einzelnen Jagdgesellschaften finanziert. Die örtliche Jägerschaft übernimmt die Selbstkostenbeteiligung von 15 % der Gesamtsumme, wartet und pflegt die Geräte mit großem persönlichem Einsatz.

Leider kommt es immer wieder zu mutwilliger Zerstörung der Geräte. So sind zum Beispiel die in den Wildwarnern verbauten Kondensatoren bei Bastlern sehr begehrt. Dass durch den Diebstahl und die Beschädigung die Wildwarner ihre Wirkung verlieren und somit Menschen- und Tierleben riskiert werden, ist den Tätern wohl nicht bewusst!

Achtung Wildwechsel

WildwechselDie Tage werden kürzer. Mit der Umstellung auf die Winterzeit, werden auch die Sichtverhältnisse beim Autofahren schwieriger und die Hauptverkehrszeiten, morgens wie abends, fallen in die Dämmerung. Die Gefahr, dass Rehe plötzlich die Straßen queren und Autofahrer behindern, steigt jetzt enorm an, denn gerade in diesen Stunden sind unsere heimischen Wildtiere besonders aktiv.

Weiterlesen