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Treuer Freund und Gefährte: Jagdhunde sind ein wesentlicher Teil einer weidgerechten Jagd

Ob nun Chow-Chow-Hündin Jofie, die Sigmund Freud als „Therapiehund“ und „Sprechstundenhilfe“ diente, über Bruno Kreiskys Boxerhunde, Loriots Möpse bis hin zu Marie von Ebner-Eschenbachs treuem Jagdhund „Krambambuli“ – Beispiele „berühmter“ Mensch-Hund-Beziehungen gibt es in der Geschichte viele. Und egal ob Promi-Hund oder anonymer Vierbeiner.

Menschen wären ohne Hunde nicht nur einsamer, weniger gesund und unvollständig, sondern hätten auch eine ganz andere Kultur. Hunde sind quasi „soziale Schmiermittel“ für Beziehungen von Mensch zu Mensch. Wichtig ist dabei aber immer, dass die Beziehungsqualität zum Hund stimmt. Sie ist ein Schlüssel für die soziale und gesundheitliche Wirksamkeit von einem Hund.

Eine einzigartige Symbiose zwischen Mensch und Tier bilden Jäger und Jagdhund. Denn selbst wenn der Weidmann höchst erfahren ist und den Wald wie seine Westentasche kennt, der Vierbeiner wird dem Zweibeiner immer überlegen sein. Daher ist klar: Eine weidgerechte Jagd ohne Hund ist eigentlich unmöglich. Oder wie eine alte Jagdweisheit sagt: „Jagd ohne Hund ist Schund.“

Der Jagdhund ist nicht nur ein treuer Freund und Gefährte, sondern vielmehr als jagdlicher Gehilfe im Reviereinsatz unverzichtbar – ein wahrer Gebrauchshund. Damit eine weidgerechte Jagdausübung sichergestellt ist, haben Haltung, Züchtung und Führung der Jagdhunde große Bedeutung. Rund 2300 Jagdhunde mit ihren Hundeführern sind in Oberösterreich unersetzliche Helfer in den Revieren zur Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrages. Das rasche Auffinden des Wildes nach dem Erlegen oder etwa nach Verkehrsunfällen ist oberstes Gebot und erfordert fundiertes Wissen der Hundeführer.

Der Österreichische Jagdgebrauchshunde-Verband teilt Jagdhunde in sechs Gebrauchsgruppen ein: Apportierhunde, Bracken und Laufhunde, Erdhunde, Schweißhund, Stöberhunde und Vorstehhund.

Die Ziele der Jagdhundezucht, -prüfung und -führung liegen vor allem in der Förderung von Humanität, Ethik und Wirtschaftlichkeit. Der OÖ. Landesjagdverband bekennt sich zu einer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basierenden Zucht und Ausbildung von Rassehunden, weil dadurch der langfristige Erhalt der speziell für die Jagd erforderlichen Eigenschaften unserer Jagdhunde gewährt wird.

 

 

Ist die Jagd systemrelevant?

Mit dem Begriff „systemrelevant“ beschreibt man Tätigkeiten und Funktionen die für die Gesellschaft und für die Aufrechterhaltung unseres Systems bedeutsam sind. Krankenschwestern, Pflegekräfte, Ärzte, Verkaufspersonal in Lebensmittelmärkten, Landwirte und natürlich auch Jäger zählen beispielhaft zu dieser systemrelevanten Gruppe.

Jäger leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die Gesellschaft. Vor allem der Schutz von land- und forstwirtschaftlichen Kulturen vor Wildschäden wird gerne als Beispiel genannt. Es gibt aber noch einige zusätzliche Funktionen und Tätigkeiten die die Notwendigkeit der Jagd unterstreichen. Es ist die Aufgabe des Jägers für einen gesunden, artenreichen und stabilen Wildbestand zu sorgen und diesen auch zu erhalten. Jäger versorgen die heimische Bevölkerung mit 6.000 Tonnen qualitativ hochwertigem Fleisch und zählen somit auch zu den Lebensmittelproduzenten.

In der Ausübung der Jagd sind Jäger verpflichtet Krankheiten von Wildtieren zur Anzeige zu bringen, wenn sie für Menschen gesundheitsgefährlich sein können (Meldung von Zoonosen = auf den Menschen übertragbare Krankheiten). Auch beim Erkennen und bei der Bekämpfung/Eindämmung von Seuchen (z. B. ASP-Afrikanische Schweinepest) übernehmen Jäger eine wesentliche Rolle. Wenn wir zusätzlich berücksichtigen, dass alle 7 Minuten ein Wildunfall in Österreich passiert und in vielen Fällen ein Jäger vor Ort gebraucht wird, sollte jedem klar sein, warum Jägern eine systemrelevante Rolle in unserem Land zuerkannt wird.

Unsere Jagdgesellschaften leisten Wertvolles für die Allgemeinheit und üben die Jagd auch in Zeiten von COVID 19 verantwortungsvoll und pflichtbewusst aus.

Es ist ein Privileg, eine Verpflichtung und eine Chance die Akzeptanz der Jäger und der Jagd auszubauen.