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Hände weg! Hunde an die Leine!

Die grüne Kinderstube ist derzeit gut gefüllt: Viele Wildtiere haben bereits ihren Nachwuchs bekommen – und benötigen jetzt neben elterlicher Wildtierliebe vor allem eines: Ruhe. Damit sich die Jungtiere in Wald und Flur gut entwickeln können, braucht es gerade im Frühsommer viel Rücksichtnahme auf menschlicher Seite und die Einhaltung einiger einfacher Verhaltensregeln.

Im Wald und auf Wiesen aufgefundene Jungtiere dürfen auf keinen Fall angriffen werden. Denn hat man ein Jungtier einmal angefasst, so tragen sie menschlichen Geruch und werden von der Mutter meist nicht mehr angenommen. Scheinbar verwaiste Jungtiere sind nämlich in vielen Fällen gar nicht so verlassen und hilflos, wie es vielleicht den Anschein hat. Besser ist es, aus sicherer Entfernung den Findling zu beobachten und im Fall der Fälle einen Experten beizuziehen: Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger stehen stets mit Rat und Tat zur Seite.

Ein wesentlicher Beitrag zum Jungtierschutz ist auch, den Hund bitte unbedingt an die Leine zu nehmen. Gerade jetzt häufen sich leider die Meldungen bei uns.

Die Natur sagt Weidmannsdank!

Jungwildrettung zur Mähzeit

Gemeinsam schützen Jäger und Landwirte den Wildnachwuchs

Der Mai ist der Geburtsmonat vieler heimischer Wildtiere wie z.B. Feldhasen, Fasane, Rebhühner oder Rehkitze. Zur Setzzeit suchen sich die Muttertiere ruhige Plätze, u.a. in den Wiesen. Das hohe Gras soll den Jungtieren ausreichend Schutz bieten. Was vor natürlichen Feinden schützt, ist jedoch leider nicht hilfreich, sobald sich ein Mähwerk dem Versteck nähert. Bei Lärm oder Gefahr fliehen die jungen Tiere nämlich nicht. Der natürliche Schutzreflex sorgt dafür, dass sie sich noch tiefer in den Boden drücken und nicht bewegen.

Gute Zusammenarbeit erspart unnötiges Tierleid

Viele Jägerinnen und Jäger sind insbesondere im Mai und Anfang Juni beinahe täglich im Einsatz, um die Landwirte bei der Kitzrettung zu unterstützen und leisten damit einen wertvollen Beitrag zum aktiven Schutz von Wildtieren.

Von dieser guten Zusammenarbeit profitieren aber nicht nur die Wildtiere, sondern auch die Landwirte selbst, denn es verringert sich dadurch auch die Gefahr von Botulismus bei Rindern, der durch Tierkadaver im Futter hervorgerufen wird.

Gezielte Projekte zur Kitzrettung

Mit gezielten Maßnahmen vor und auch während der Mahd können jährlich zahlreiche Jungtiere gerettet werden. Eingesetzt werden unter anderem an Stangen flatternde Kunststoffsäcke oder auch technische Wildretter, welche an den Traktoren befestigt werden und mittels Infrarotsensoren oder Schall die Tiere aufspüren. Immer stärker nachgefragt wird der Einsatz von Drohnen. Diese überfliegen ferngesteuert die Wiesen und mittels Wärmebild wird angezeigt, wo sich Kitze, aber auch brütende Fasanhennen oder junge Feldhasen verstecken. Die Jungwildrettung mit Coptern ist seit einigen Jahren zur modernen Königsdisziplin herangewachsen. Mit kaum einer anderen Methode können Jungtiere derart schnell und zuverlässig lokalisiert und in Sicherheit gebracht werden. Wichtig ist dabei, dass die Tiere nicht den menschlichen Geruch annehmen. Deshalb tragen die Retter Handschuhe oder nutzen Gräser und Blätter, um ihren Geruch nicht auf die Jungtiere wie das Rehkitz zu übertragen.

Bitte nicht angreifen
Bei den Rettungsaktionen legen die Jägerinnen und Jäger die Jungtiere in unmittelbarer Nähe zu ihrem Fundort wieder ab. Damit stellen sie sicher, dass die Elterntiere ihre Jungen schnell wieder finden. Ansonsten werden diese in Ruhe gelassen, um sie nicht unnötigen Stress auszusetzen. In dem Zusammenhang appelliert der OÖ Landesjagdverband Jungtiere in der freien Wildbahn nicht anzugreifen! Auch wenn die kleinen Geschöpfe scheinbar verlassen und alleine wirken, so sind die Elterntiere meist in unmittelbarer Nähe. Wenn man sich nicht sicher ist oder das Tier verletzt ist, sollte der örtliche Jäger verständigt werden. Er weiß am besten, wie mit der Situation umzugehen ist. Die Natur sagt Weidmannsdank!

 

Bildtext: Seit Jahren engagiert sich die OÖ Jägerschaft gemeinsam mit den Landwirten für den Schutz der jungen Wildtiere, um unnötiges Tierleid zu verhindern. Foto: M. Schosser

Interessante Einblicke zur Jungwildrettung gibt es auch auf unserem YouTube Kanal: https://youtu.be/ynsP7N0JsXw

Kontrollierte Gefühle

Die Tage werden länger, die Sonne verwöhnt uns mit ihrer langersehnten Wärme. Viele Menschen sehnen den Frühling heuer besonders herbei. Die Pandemie hat uns zum sozialen Rückzug gezwungen, was die dunkle und kalte Jahreszeit mitunter zu einer ganz besonderen Herausforderung hat werden lassen.

Es kehrt langsam aber sicher das Leben in die Natur zurück. Wenn die Tage wieder länger werden und die Temperaturen den Minusbereich hinter sich lassen, stehen die Zeichen auf Neuanfang. Einige Wildtiere erwachen da aus dem Winterschlaf, die Zugvögel kehren zurück, Amphibien verabschieden sich von der so genannten Kältestarre. Tier und Mensch bringen gleichermaßen wieder mehr Bewegung in ihr Leben. Und stets geht der Frühling mit starken Gefühlen einher.

Umso größer ist natürlich jetzt die Freude am naturnahen Neuanfang. Das Vogelgezwitscher wird zur Musik in den Ohren, die Frühblüher erfreuen das Auge.

Doch trotz aller Frühlingsgefühle ist Achtsamkeit und Sensibilität unseren Wildtieren gegenüber angebracht. Denn jetzt wird der Erholungsraum Natur zur Kinderstube. Der wilde Nachwuchs braucht Schutz und Rücksichtnahme. Genießen wir also das neue erwachende Leben – mit der nötigen Portion an Respekt der Natur gegenüber. Die Natur sagt Weidmannsdank!

Frühlingsgefühle in Wald und Flur

Die heimischen Wälder, Felder und Wiesen sind der Boden für neues Leben. Es sind Kraftorte, die wir Menschen insbesondere im Frühling aufsuchen. Orte, die uns frische Energie vermitteln. Denn im Frühling bekennt die Natur wieder Farbe: Am Waldrand duften das Grün und Buschwindröschen, Schlüsselblume und Veilchen sorgen für einen optischen Paukenschlag.

Schutz für den Nachwuchs

Doch wie so oft gilt es auch den Kraftplatz Natur zu teilen. Der Wald und andere Lebensräume sind vor allem auch Lebensraum für unzählige Tiere. Von Ende April bis Mitte Juni erreicht die Brutzeit für Wildtiere ihren Höhepunkt. Stockenten, Wildscheine, Füchse und Feldhasen sorgen jetzt schon dafür, dass der Naturkindergarten gut gefüllt ist. Wer also dieser Tage einen Schritt in die Natur setzt, sollte stets eines im Gepäck haben: Respekt.

So sollten insbesondere im Frühling zum Schutz der jungen Wildtiere Hundehalter ihre Vierbeiner an die Leine nehmen. Gerüche, Geräusche und Bewegungen von jungem Wild wecken mitunter Jagdinstinkte, gegen die Hundebesitzer machtlos sind. Aufgeschreckte und gehetzte Wildtiere laufen auf Straßen und können Unfälle verursachen. Ein trächtiges Reh sogar im Schockzustand die Kitze verlieren. Da muss der Hund das Tier gar nicht erwischen.

Keine menschlichen Eingriffe

Oft ist der Mensch selbst nicht unbeteiligt. So kann falsch verstandene Tierliebe lebensbedrohliche Folgen haben. Vermeintlich zurückgelassene Jungtiere sollen nicht aufgenommen werden.

So kommt zum Beispiel die Häsin nur einmal am Tag zu ihren Jungen, um sie zu säugen. Auch Gelege, also Vogeleier, sollen auf keinen Fall berührt werden. Das Muttertier beobachtet aus sicherer Entfernung genau die Störenfriede und traut sich nicht zum Nest, solange die Eindringlinge in der Nähe sind und so kühlen die Eier aus…

Lassen wir also den Wildtieren ihre Ruhezonen, bleiben wir auf den Wegen und erfreuen wir uns über den herrlichen Anblick und die wunderbare Natur in unserer Gemeinde – die Tiere, aber auch die Jägerinnen und Jäger danken es Ihnen!

Jungtiere, wie hier ganz junge Feldhasen, und Gelege (Nester mit Eiern) auf keinen Fall berühren. Es handelt sich meist um keine Findelkinder und die tierischen Eltern sind nicht weit von ihren Schützlingen entfernt. Foto: K. Kücher

Respektvolles Freizeitverhalten – Das Motto der Stunde

Ich möchte gerne mit Ihnen ein Erlebnis teilen, das mich nachhaltig beeindruckt hat. Wie so oft zog es mich auch am vergangenen Wochenende hinaus in die Natur. Ein Spaziergang, um durchzuatmen und Kraft zu tanken.

An einer kleinen Waldlichtung bemerkte ich eine junge Mutter mit ihrem Kind. Beide schienen gespannt etwas zu beobachten. Die Neugierde in mir siegte – und auch ich näherte mich vorsichtig. Die junge Mama war mit ihrem Nachwuchs auf tierischen Nachwuchs gestoßen. Die Lichtung war die Kinderstube eines Junghasen. Liebevoll erklärte die Mama ihrem Sohn, dass der kleine Hase zwar süß ist und durchaus Ähnlichkeiten mit dem Stofftier im Kinderzimmer hat, aber eben nicht gestreichelt werden darf. Dieser Respekt dem Tier, der Natur gegenüber hat mich schwer beeindruckt. Besser kann man wohl nicht vermitteln, dass die Natur zwar viele Möglichkeiten bietet, zu entspannen, Abenteuer zu erleben und Neues zu entdecken – aber eben der Freizeitraum der Menschen gleichzeitig Lebensraum der Pflanzen und Tiere ist.

Das Motto der Stunde lautet daher: Respektvolles Freizeitverhalten. Denn die Natur wird nicht mehr, aber es gibt mehr Nutzer. Das spüren insbesondere die Wildtiere.

Schonzeit für den Nachwuchs – Jeder kann dazu beitragen

Jägerinnen und Jäger sind auch Heger: Daher mahnen die Weidmänner insbesondere jetzt im Frühling alle Waldbesucher zur „Schonzeit“. Wer sich aktuell durch die Fauna bewegt, sollte daher zwingend stets ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme im Gepäck haben. Diskretion lautet das Gebot der Stunde für Spaziergänger, Läufer und Mountainbiker in Feld und Flur. Denn zur Zeit der kleinen Rehkitze und Junghasen kann menschliche Gedankenlosigkeit für Tierbabys und Jungtiere schwerwiegende Folgen haben.

Keine einsamen Hasen

Oft ist es auch falsch verstandene Hilfe, die den tierischen Nachwuchs in Bedrängnis bringt, wie sich etwa am Beispiel des Feldhasen zeigt. Die scheinbar einsam und verlassenen Jungtiere befinden sich nämlich meist in der Obhut von fürsorglichen Hasenmüttern und sollten keinesfalls mit nach Hause genommen werden.

Alle Feldhasenmütter säugen ihre Jungen meist nur einmal täglich – und zwar in der Dämmerung oder Nacht und das innerhalb von weniger als zwei Minuten. Der Nachwuchs tankt in dieser kurzen Zeit den kompletten Tagesbedarf an der sehr nahrhaften Milch. Dieses Verhalten dient dazu, Füchse und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen.

Nur kurz nicht hingeschaut und schon hat ein Hund diese Junghasen zerbissen!
Unbedingt am Weg bleiben und wenn notwendig den Hund an die Leine nehmen.
Foto: Ch. Böck

Warten auf Mama Langohr

Es ist also völlig normal, dass Junghasen 99,9 Prozent des Tages ganz alleine verbringen. Da sie keinen Bau besitzen, warten sie auf den einen, nächtlichen Besuch der Mutter meist bewegungslos und gut getarnt in Wiese oder Feld gedrückt.

Die Erholungssuchenden sollten jedenfalls auf den Wegen bleiben, Hunde ständig beaufsichtigen oder an die Leine nehmen, Vögel nicht – etwa durch Fotografieren – bei der Aufzucht stören, Rehkitzen und andern Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen. Wenn etwa Rehkitze durch Störungen des Menschen nicht von ihrer Mutter gesäugt werden können, werden diese in ihrer gesunden Entwicklung gestört.

Noch dramatischer könnten die Folgen sein, wenn ein gefundenes Rehkitz gestreichelt wird. Hier besteht die Gefahr, dass das Kitz wegen des menschlichen Geruches an seinem Haarkleid von der Muttergeiß nicht mehr angenommen wird und verhungern muss.

 

Frühling in der Natur ist Jungtierzeit – viel Ruhe bitte!

Die Natur erwacht. Bäume, Sträucher und Blumen blühen langsam auf und ebenso kommt es in der Tierwelt im Wald und den Fluren zu neuem Leben. Der Frühling ist ein faszinierendes Naturerlebnis. Gerade heuer in der für viele beengten Corona-Zeit doppelt. Hinaus in den Wald, so die Devise vieler. Der Wald im Frühling 2020 genießt eine besondere Anziehungskraft. Dem Regionalen wird wieder mehr Wert beigemessen, ebenfalls der Natur, das „Immer Mehr“ wird hinterfragt, viele besinnen sich wieder auf das Wesentliche.

Ob das alles anhält, wird die Zeit nach Corona weisen. Eines wäre dabei schön: Wenn auch dann noch die Menschen die intakte Natur so schätzen wie jetzt!

Nicht wenige gehen jetzt mit offeneren Augen durch die Welt und atmen die frische Luft des Waldes besonders bewusst. Vielleicht kann so mancher jetzt nachfühlen, was wir als Jäger so an der Natur, am Wald und seinen Tieren schätzen. Und warum wir uns so verstärkt für den Wald, die Felder und Wiesen sowie deren Tiere einsetzen.

Sie können uns dabei unterstützen, wenn Sie jetzt bei Ihrem Besuch in der Natur, die Tiere in der Brutzeit pfleglich behandeln und sie in ihrem Aufwachsen nicht stören. Damit wir uns alle gemeinsam an unserer schönen und gesunden Natur erfreuen können!

Die Monate April, Mai, Juni sind eine besonders heikle Zeit für Tiernachwuchs in unseren Wäldern, Wiesen und Feldern. Es ist die Hauptbrut- und -setzzeit und damit eine sehr kritische Phase. Die gegenseitige Rücksichtnahme, die in der derzeitigen Krisenzeit so propagiert und auch praktiziert wird, sollen auch die Wildtiere spüren. Ihr Nachwuchs muss Raum und Muße haben, um gesund und ungestört heranwachsen zu können. Und daher gilt im Frühling der bekannte Satz ganz besonders: Gut gemeint ist oft das Gegenteil von gut. Es ist nicht selten falsch verstandener Tierschutz, der den Tieren besonders schadet.

Tipps der Jägerschaft

Daher ein paar Tipps und Bitten der Oö. Jägerschaft, um eine möglichst intakte Natur zu bewahren. Viele Muttertiere kommen von Natur aus nur selten zum Brutplatz und zu den jungen Tieren. Der Nachwuchs ist es gewöhnt über Stunden allein zu sein. Die Muttertiere verlassen ihren Nachwuchs nicht für immer, sie sind nur mal weg, um selbst auf Nahrungssuche zu gehen oder Fressfeinde von den Kleinen fern zu halten. Also niemals Jungtiere streicheln! Niemals auch Brutplätze und Nester aus nächster Nähe beobachten. Niemals Tiere gar wegtragen oder anfüttern.

Viele Jungtiere, Rehkitze etwa, kommen fast ohne eigenen Körpergeruch zur Welt. Es kann also dazu führen, dass die Mutter das Jungtier verstößt, wenn ihm menschlicher Geruch anhaftet.

Die Natur ist kein Abenteuerspielplatz, daher gekennzeichnete Wege nicht verlassen, nicht „querwaldein“ oder „querfeldein“ spazieren, laufen oder biken. Und ganz wichtig für Hundebesitzer: Hunde im Wald immer anleinen. Man darf keinesfalls den natürlichen Jagdtrieb des Vierbeiners unterschätzen. Die Zuneigung, die man seinem Hund gibt, sollte man gerade im Frühling, wo junge Tiere nicht einmal flüchten können, auch diesen geben.

So viele Menschen wie kaum einmal suchen jetzt zum Stressabbau und zur Erholung den Wald auf, man soll daher schauen, dass der Aufenthalt dort nicht mit Stress für die Wildtiere verbunden ist. Die Natur sagt Weidmannsdank! Und ich schließe mich als Landesjägermeister an.

Bald kommt auch die Zeit der Rehkitze, wie hier säugend bei der Rehgeiß, wieder. Gerade Jungtiere sind besonders schützenswert. Bitte, tragen Sie auch dazu bei!

Foto: F. Reinthaler/OÖ Landesjagdverband

 

Frühlingsbeginn: Helfen Sie uns, die Jungtiere zu schützen

Die ersten warmen Tage haben ihn bereits angekündigt und am 21. März war es dann soweit: Der Frühling hat begonnen. Die Tage werden nun wieder länger, das Wetter wärmer und die Wiesen und Felder erwachen zu neuem Leben. Zeit für Naturliebhaber, die Wälder und Wiesen, also die Lebensräume unserer Wildtiere, wieder aktiver zu nutzen. Dass es bereits jetzt Jungtiere, Jungwild und auch kleine Feldhäschen – sogenannte „Fäustlinge“ – gibt, ist den Naturnutzern oft nicht bewusst. Für den Nachwuchs zählt vor allem Ruhe – ein gut gemeintes Streicheln oder gar ein Wegnehmen vom Nistplatz ist im Sinne des Tierschutzes zu unterlassen.

 

Feldhäschen und Eier: Auch unbeaufsichtigt noch lang nicht verlassen

AuerhuhnkückenSind die Mütter – egal ob bei Feldhasen, Rehen oder Enten – abwesend, heißt dies noch lange nicht, dass die Jungtiere oder Eier endgültig verlassen wurden. Die meisten Jungen sind es gewöhnt, dass die Muttertiere sie mehrere Stunden alleine lassen, um selbst auf Nahrungssuche zu gehen oder Fressfeinde von den Kleinen fernzuhalten. Junge Feldhasen werden beispielsweise nur ein- bis zweimal in 24 Stunden vom Muttertier aufgesucht.

Auch das Nest von Wildenten oder anderem Federwild sollte nicht berührt oder gar von nächster Nähe beobachtet werden. Der Grund: Die Mutter beobachtet die Eindringlinge und traut sich nicht mehr zum Nest. Dadurch kühlen die Eier aus und die Küken sterben unter Umständen.

 

Falsch verstandener Tierschutz – nämlich das Berühren, Wegtragen oder auch nur das Anfüttern – kann dazu führen, dass die Mutter die Jungtiere, wenn menschlicher Geruch anhaftet, verstößt. Gerade menschliches Eingreifen oder sogar Rettungsversuche enden für die Tiere oft nur in unnötigem Stress oder sogar im Tod. Sollten Sie oder Ihre Kinder Jungtiere unabsichtlich berührt oder gar mit nach Hause genommen haben, kann man versuchen, das Tier wieder dorthin zu bringen, wo es gefunden wurde. In diesem Fall sollten Sie es mit frischem Gras vorsichtig abreiben. Im Zweifelsfall bietet sich stets die Möglichkeit, einen lokalen Jäger oder eine Jägerin zu kontaktieren.

 

Zwischenfälle vermeiden: Hunde an die Leine

Der OÖ Landesjagdverband und dessen Jägerinnen und Jäger richten sich hiermit an die Hundehalter, ihre Vierbeiner an die Leine zu nehmen. Selbst wohlerzogene Hunde vergessen die guten Manieren, wenn ihr Jagdinstinkt geweckt wird. Aufgeschreckte und gehetzte Wildtiere laufen auf Straßen und können Unfälle verursachen. Ein trächtiges Reh kann sogar im Schockzustand das Kitz verlieren.

 

Checkliste für Naturliebhaber, die im Frühling in den Wald gehen wollen:

  • Abstand von Wildtieren halten
  • Leise verhalten
  • Auf den Wegen bleiben
  • Hunde an die Leine

Finden Sie tatsächlich ein verletztes Jung- oder gar Muttertier, so bitten wir Sie, sich an den lokalen Jäger oder den OÖ Landesjagdverband zu wenden. Berühren Sie das Tier nicht und gönnen Sie ihnen Ruhe – auch während des Tages. Der OÖ LJV und die oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger bedanken sich für Ihre Vor- und Rücksicht!

Junghase