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Jagd ist Naturschutz

Auch wenn die Diskussion Jagd versus Naturschutz mitunter oft durchaus kontroversiell geführt wird, muss man eines klar stellen: Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger sind aktive Naturschützer. Das hat die IUCN, die Internationale Naturschutzunion bereits vor über 20 Jahren in mehreren Resolutionen bestätigt!

Ein Verzicht auf die Ausübung der nachhaltigen Jagd hätte schlimme Folgen. Bei gewissen Wildarten wäre ohne den fachgerechten Eingriff der Weidmänner eine sogenannten Überpopulation in unserer Kulturlandschaft wohl unvermeidlich. Mit drastischen Folgen: Beim Schalenwild etwa wären massive Verbiss- und Schälschäden im Wald unvermeidlich. Bei einigen Raubwildarten kann eine unkontrollierte Vermehrung letztlich zur Ausrottung bestimmter Tierarten führen.

Es ist zu kurz gegriffen, von dem Idealfall auszugehen, dass sich die Natur bei uns selbst regeln könne. Unsere Kulturlandschaft ist heute, durch intensive Menschenhand, so gestaltet, dass eine Selbstregulation nicht mehr funktioniert. Es braucht die Jägerinnen und Jäger, die mit ihrer Hegearbeit das Pendel halbwegs im Gleichgewicht halten.

(Foto: F. Reinthaler)

Sinnvolle Wild-Winterfütterung kann nur unter entscheidenden Bedingungen funktionieren – Helfen Sie bitte mit!

Die Wilddichte hat sich weitgehend nach dem natürlichen Äsungsangebot (Nahrung) im Lebensraum zu richten. Für den Jäger bedeutet das unter anderem, dass er die Aufgabe zur Bestandesregulierung hat. Und wenn wir mit offenen Augen gerade jetzt, im Herbst, durch die Natur gehen, sehen wir die Eigenheiten der Kulturlandschaft: Die Felder und Wiesen sind großteils abgeerntet und „leer“ geworden; es herrscht Winterruhe.
Für unser heimisches Wild bedeutet das, dass es sich in den Wald zurückziehen muss, wo es Nahrung und Deckung findet – sogenannte Einstände. Um dem Wild mehr Lebensraum außerhalb des Waldes zu bieten, werden von den Bauern und der Jägerschaft Begrünungsflächen und Wildäcker angelegt.
Eine weitere Maßnahme in unserem Revier ist die Vorlage von heimischem, artgerechtem und wiederkäuergerechtem Futter in den verschiedenen Einständen zu dieser Zeit, um den Verbisseinfluss im Wald so gering wie möglich zu halten.
Deshalb bitten wir alle anderen Naturnutzer, wie Nordic-Walker, Spaziergeher, Langläufer oder Schneeschuhwanderer usw. ebenfalls darauf zu achten, die Einstandsgebiete (z.B. Jungwaldkulturen) oder beruhigte Zonen nach Möglichkeit nicht zu durchqueren und somit Störungen fernzuhalten.

In unserem Revier wird zum Schutz unseres freilebenden Wildes und unserer Kulturlandschaft auf sinnvolle Hegearbeit großen Wert gelegt – Helfen Sie uns bitte dabei.