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Wonnemonat Mai

Der Mai bringt für Rehwildjäger eine spannende Zeit. Beginnt doch nun der Rehwildabschuss mit dem Erlegen von einjährigen Tieren (die männlichen werden Jährling genannt, die weiblichen Schmalreh). Da werden viele Stunden am Ansitz oder beim Prischen verbracht und fleißige Jäger werden mit dem Abschuss passender Stücke belohnt.

Jedoch hält der Mai in den heimischen Revieren noch einen viel schöneren Anreiz bereit, um einige Stunden am Hochsitz zu verbringen, denn zu dieser Jahreszeit werden die Rehkitze geboren. Zwar verbringen sie den Großteil des Tages allein und an einer sicheren Stelle verborgen, doch hin und wieder werden sie von der Geiß zum Säugen besucht und wagen mit ihr ein paar vorsichtige Schritte hinein in die neue Welt.

Dieser friedliche Anblick lässt einem das Herz aufgehen. Für mich ist es immer einer der schönsten Momente des jagdlichen Jahres, wenn ich das erste Rehkitz der Saison sehe. Heuer hatte ich sogar doppeltes Glück, denn bei meinem ersten Kitz-Anblick handelte es sich gleich um Zwillinge, die mit ihrer Mutter am Waldrand einen kleinen Ausflug machten.

Zwillinge sind bei Rehen keine Seltenheit, sie kommen sehr häufig vor. Hin und wieder können es sogar Drillinge sein.

Zu guter Letzt noch ein Appell:

Wie oben erwähnt werden Rehkitze an eine sicheren Stelle von der Mutter abgelegt und sind den Großteil ihrer Zeit allein. Dieses Verhalten dient dem Schutz der Jungtiere. Da sie mit diesem Alter kaum Eigengeruch haben, können sie so von Feinden nicht gefunden werden.

Daher gilt es, ein Rehkitz einfach liegen zu lassen und zügig das Weite zu suchen, falls man eines finden sollte. Bitte auf keinen Fall berühren oder immer wieder aufsuchen! Dadurch wird die Geiß davon abgehalten werden, zu ihrem Jungtier zurückzukehren!

Auch wenn es noch so niedlich, klein oder hilflos aussieht, nur durch Ignorieren können Sie einem Rehkitz helfen, einen guten Start in’s Leben zu haben!

 

Schonzeit für den Nachwuchs – Jeder kann dazu beitragen

Jägerinnen und Jäger sind auch Heger: Daher mahnen die Weidmänner insbesondere jetzt im Frühling alle Waldbesucher zur „Schonzeit“. Wer sich aktuell durch die Fauna bewegt, sollte daher zwingend stets ein entsprechendes Maß an Rücksichtnahme im Gepäck haben. Diskretion lautet das Gebot der Stunde für Spaziergänger, Läufer und Mountainbiker in Feld und Flur. Denn zur Zeit der kleinen Rehkitze und Junghasen kann menschliche Gedankenlosigkeit für Tierbabys und Jungtiere schwerwiegende Folgen haben.

Keine einsamen Hasen

Oft ist es auch falsch verstandene Hilfe, die den tierischen Nachwuchs in Bedrängnis bringt, wie sich etwa am Beispiel des Feldhasen zeigt. Die scheinbar einsam und verlassenen Jungtiere befinden sich nämlich meist in der Obhut von fürsorglichen Hasenmüttern und sollten keinesfalls mit nach Hause genommen werden.

Alle Feldhasenmütter säugen ihre Jungen meist nur einmal täglich – und zwar in der Dämmerung oder Nacht und das innerhalb von weniger als zwei Minuten. Der Nachwuchs tankt in dieser kurzen Zeit den kompletten Tagesbedarf an der sehr nahrhaften Milch. Dieses Verhalten dient dazu, Füchse und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen.

Nur kurz nicht hingeschaut und schon hat ein Hund diese Junghasen zerbissen!
Unbedingt am Weg bleiben und wenn notwendig den Hund an die Leine nehmen.
Foto: Ch. Böck

Warten auf Mama Langohr

Es ist also völlig normal, dass Junghasen 99,9 Prozent des Tages ganz alleine verbringen. Da sie keinen Bau besitzen, warten sie auf den einen, nächtlichen Besuch der Mutter meist bewegungslos und gut getarnt in Wiese oder Feld gedrückt.

Die Erholungssuchenden sollten jedenfalls auf den Wegen bleiben, Hunde ständig beaufsichtigen oder an die Leine nehmen, Vögel nicht – etwa durch Fotografieren – bei der Aufzucht stören, Rehkitzen und andern Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen. Wenn etwa Rehkitze durch Störungen des Menschen nicht von ihrer Mutter gesäugt werden können, werden diese in ihrer gesunden Entwicklung gestört.

Noch dramatischer könnten die Folgen sein, wenn ein gefundenes Rehkitz gestreichelt wird. Hier besteht die Gefahr, dass das Kitz wegen des menschlichen Geruches an seinem Haarkleid von der Muttergeiß nicht mehr angenommen wird und verhungern muss.

 

Junges Wild gefunden – was tun?

Ein sonniger Frühlingstag, ein Spaziergang in der Natur. In Sichtweite liegt ein kleines Etwas. Im Frühjahr ist die Wahrscheinlichkeit, dass man junge Wildtiere, wie Feldhasen, kleine Vögel oder Rehkitze, auffindet sehr hoch. Manche fallen zwar aus dem Nest, das Muttertier wurde verletzt oder gar überfahren, aber meistens ist dem nicht so und die Jungen wirken nur verlassen!! Weiterlesen