Auf ein Neues

Zugegeben, es sind diese Zeiten für mich als freiheitsliebender Mensch schwierig. Wenn man den Blick in die Ferne schätzt, die Weite der Natur liebt und stets die Nähe zu lieben Mitmenschen und Freunden sucht, dann ist das mit harten Lockdown-Regeln nur schwer zu vereinen. Geselligkeit und Zusammenhalt gehören zur Jagd wie Gamsbart und Flinte.

Und doch gibt es angesichts der explodierenden Infektionszahlen keine Alternative zur verordneten Auszeit. Wollen wir zumindest in der stillen Zeit des Jahres mit unserem Liebsten rund um den Adventkranz sitzen und den Duft von Punsch und Keksen genießen, heißt es jetzt diszipliniert und vernünftig zu sein.

Und genau diese Vernunft ist es aber, die ich in den letzten Wochen oft schmerzlich vermisst habe. Mit einem Blick auf die Menschmassen, die etwa wenige Tage vor dem Lockdown durch die diversen Einkaufsmeilen streiften, muss man sagen: Offensichtlich ist der Shopping-Wahn stets größer als die Vernunft. Aber machen wir uns die Dramatik bewusst: Während sich die einen in die Rabatt-Schlacht begeben, ringen etliche Covid-19-Erkrankte auf Intensivstationen um ihr Leben.
Ja, die Zeiten sind herausfordernd. Viel wird im Moment von uns abverlangt. Dennoch muss eines klar sein: Setzen wir Verstand und Vernunft nicht in den Lockdown.