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Jägersprache ≠ Jägerlatein

Den meisten Leuten ist das Wort „Jägerlatein“ wohl ein Begriff – jedoch schließen sie oftmals auf die falsche Bedeutung.  Denn unter Jägerlatein versteht man übertriebene oder gar erfundene Darstellungen von Jagderlebnissen. Oft werden diese mit den normalen Begrifflichkeiten der Weidmannsprache verwechselt und das, obgleich sie mit diesen eigentlich gar nichts zu tun haben. Die Jägerinnen und Jäger benutzen die Weidmannsprache etwa, um sich untereinander möglichst effizient zu verständigen. Die Weidmannssprache reicht zurück bis ins siebte Jahrhundert – damals war sie ein Teil der Gemeinsprache des Volks. Erst später entwickelte sie sich zur Fachsprache der Jäger. Der Auszug der Wörter, die hier erklärt werden, spiegelt jedoch in keinster Weise die Mannigfaltigkeit der Jägersprache wider. Tatsächlich gibt es 13.000 Begriffe, wobei etwa 3.000 bis 6.000 gegenwärtig in Gebrauch sind. Sie sind also Teil unserer Jagdkultur, ja sogar der Alltagssprache, wie etwa „durch die Lappen gehen“ oder „auf der Strecke bleiben“.

 

Aus der Jägersprache: Auszug aus den Jagdbegriffen

 

Als „Antragen“ bezeichnet man einen Schuss auf das Wild – und nicht wie im täglichen Leben, dass einem jemand das „Du“ anträgt.

„Anstand“ bedeutet in der Fachsprache der Jäger nicht etwa, dass die Tiere ein besonders gutes Benehmen vorweisen, sondern es bezeichnet Jäger, die das Wild in guter Deckung und unter Beachtung der Windrichtung stehend erwartet.

„Spricht ein Jäger die Wildtiere an“, so möchte er nicht mit diesen reden, sondern beurteilt diese nach Alter, Geschlecht und ihrem Zustand.

Lernt man im Jagdkurs etwa das „Aufbrechen“, so entnimmt die Jägern oder der Jäger den Tieren die Eingeweide.

 

Die „Bache“ ist das weibliche Wildschwein. Unter einer „Blume“ versteht man übrigens keine Pflanze, sondern den Schwanz des Hasen. Wird der „Spiegel“ erwähnt, meint man den Haarkranz beim Reh oder Hirsch, der auffällig anders gefärbt um das Hinterteil vorhanden ist.

Bei einem „Blattschuss“ erwischt man nicht etwa ein Blatt am Baum, sondern das Schulterblatt des Tieres. Eigentlich ist es ein „Kammerschuss“, also ein Treffer, der Herz und Lungen zerstört und das Tier einen schnellen Tod erleidet.

 

Ein Vogel, der „einfällt“, ist gerade dabei, zu landen.

 

Wenn der weibliche Fuchs, die „Fähe“, etwas auf der Spur ist, so ist sie auf einer „Fährte“.

 

Das „Geräusch“ ist im Falle der Jägersprache kein Laut, sondern bezeichnet Herz, Lunge und Leber des erlegten Wildes.

 

Hasen und Wildschweine beispielsweise, die etwas „innehaben“, sind trächtig und erwarten bald Nachwuchs, einen „Satz“ oder einen „Wurf“.

 

Mit dem „Kamm“ meint man kein Haarpflegeinstrument, sondern die Borsten z.B. eines „Keilers“, also eines männlichen Wildschweines. Die Mutter eines „Frischlings“, also eines jungen Wildschweines, nennt man „Bache“.

 

Ein „Sauhund“ ist nicht etwa ein gemeiner Kerl, sondern ein Jagdhund, der so mutig ist, dass er nicht mal vor Wildschweinen Angst hat.

 

Wenn vom „Abäsen“ gesprochen wird, so ist das Wild, das die Pflanzen abfrisst, gemeint. Wird von „Verbissschäden“ berichtet, meint man Schäden an Blättern, Zweigen oder Knospen, die durch das Anknabbern der Wildtiere entstehen. Beim „Kirchgang“ gehen die Wildtiere keineswegs in die Kirche, stattdessen wandern die Hirsche von ihrem „Äsungsplatz“ in den Wald.

Viele Leute sagen zum Fleisch vom Wild salopp „Wildfleisch“. Der korrekte Begriff hingegen ist „Wildbret“.

 

Der Begriff „Platzhirsch“ kommt tatsächlich aus der Jägersprache und bedeutet, dass ein Hirsch den Brunftplatz beherrscht. Mit einem „Mönch“ ist im Übrigen kein Ordensbruder, sondern ein geweihloser Hirsch gemeint, wohingegen ein „Schneider“ ein junger Hirsch ist.

 

Am bekanntesten ist wohl der Begriff „Weidmannsheil“. Er drückt einerseits den Wunsch für eine erfolgreiche Jagd aus, bedeutet aber andererseits den Glückwunsch zur erfolgreichen Jagd. Bedankt wird sich unter Jägerinnen und Jägern mit einem „Weidmannsdank“.

Jägerin mit Bock und Bruch

Redewendungen aus dem Alltag

Haben Sie sich jemals gefragt, woher unsere Redewendungen kommen? Tatsächlich lassen sich einige Begrifflichkeiten aus dem täglichen Leben von der Jagd ableiten.

 

  • „Ich hab´ davon Wind bekommen.
    In der Fachsprache der Jäger bedeutet Wind bekommen nicht, dass Wildtiere etwas Ungewolltes erfahren, sondern dass sie etwas riechen.

 

  • „Unser Projekt wird in die Binsen gehen.“
    Bei der Entenjagd kann es leicht passieren, dass sich die Enten in die Binsen – das sind Gräser in und am Wasser, die nur schwer zugänglich sind – flüchten. Da die Tiere meistens nicht mehr gefunden werden, steht diese Redewendung für einen Verlust in einer gewissen Situation.

 

  • „Ich bin dem Trick auf den Leim gegangen.“
    Dies bedeutet, dass man auf einen Trick hereinfällt. Ursprünglich rührt dies daher, dass Jäger früher noch nicht die technischen Hilfsmittel wie Gewehre etc. besessen haben. Dadurch haben sie auf den üblichen Landeplätzen der Vögel Leim geschmiert, sodass diese kleben blieben. Die Jäger konnten die Tiere anschließend einsammeln.

 

  • „Kinder, spitzt die Löffel
    Wenn das Frau Lehrerin damals oft gesagt hat, meinte sie damit, dass die Kinder besonders aufmerksam sein sollen. In der Jagd bedeutet das hingegen, dass die Hasen ihre Ohren, die „Löffel“, aufstellen, um die Gefahren besser abschätzen zu können.

 

Jagd & Landwirtschaft

Oberösterreichs Bauern sind für die heimischen Jägerinnen und Jäger schon lange wichtige Partner, gibt es doch einige Berührungspunkte:

  • Zusammenarbeit beim Anlegen ökologischer Ausgleichsflächen
  • Rettung der Rehkitze
  • Verhütung von Verbissschäden

 

Die aufgezählten Punkte sind Themen, die die Jägerschaft und die Landwirtschaft gleichermaßen beschäftigen.

Ökologische Ausgleichsflächen schaffen

Akut sind aktuell in Oberösterreich gewisse Tierarten, wie zum Beispiel das Rebhuhn oder der Kiebitz, vom Aussterben bedroht. Im Rahmen des Projekts „Neue Lebensräume für Rebhuhn, Kiebitz & Co“, das 2014 in Braunau begonnen hat, haben sich die dort zuständigen Jägerinnen und Jäger zum Ziel gesetzt, die genannten Wildtierpopulationen nachhaltig zu schützen und zu erhalten.

Ein entscheidender Faktor, den Rückgang des Niederwildes einzudämmen: Lebensraumverbesserungen. Denn naturbelassene, wenig gemähte Wiesen, Hecken oder breite Ackersäume, die die Tiere brauchen, um sich zu vermehren und zu überleben, werden immer weniger oder verschwinden. Aber auch der Ausbau und die Verdichtung des Straßennetzes sowie eine Zunahme des Verkehrsaufkommens, als auch die Zersiedelung und Versiegelung unserer Landschaft gefährdet das heimische Niederwild stark.

Einige Landwirte haben Kooperationen bei der Schaffung von Ausgleichsflächen angeboten – das sind jene Flächen, die dem Niederwild Deckung, also Verstecke, und Nahrung geben. Dafür erhalten die Bauern speziell gemischtes Saatgut, um Wildäcker und Ackerrandstreifen anzubauen. Auch werden Flächen zur Verfügung gestellt, um gemeinsam mit den Jägerinnen und Jägern Hecken anzulegen. Mehr zu diesem Projekt finden Sie unter https://www.fragen-zur-jagd.at/aus-dem-jagdleben/2018/neue-lebensraeume-fuer-rebhuhn-kiebitz-co/

Kitzrettung

Rehkitze retten

Wenn im Frühjahr die ersten Grünschnitte anstehen, vertrauen Oberösterreichs Landwirte zunehmend auf die Expertise der Jägerinnen und Jäger. Oft werden nämlich die Rehkitze von den Geißen im hohen Gras „versteckt“ – so kann das Muttertier sorglos auf Nahrungssuche gehen. Wenn dann das Gras jedoch zu mähen ist, können die Kitze – bei herannahender Gefahr – das Gras nicht verlassen. Werden die Kitze dann von den riesigen Geräten erfasst und getötet, so wird der Grünschnitt durch die Kadaver vergiftet. Um dies zu vermeiden, setzt man bei der sogenannten Kitzrettung heutzutage Drohnen ein, die die großen Flächen überfliegen. Wird ein Rehkitz erspäht, so begibt sich ein Jäger zu dem Aufenthaltsort des Jungtieres, um es behutsam an einen sicheren Ort zu bringen. Mehr dazu finden Sie unter https://www.fragen-zur-jagd.at/aus-dem-jagdleben/2017/kitzrettun-zur-maehzeit/ oder https://www.fragen-zur-jagd.at/aus-dem-jagdleben/2017/drohnen-fuer-die-jagd/ .

 

Verbissschäden reduzieren

Leben zu viele Rehe in einem Gebiet, so steigt die Häufigkeit des Verbisseinflusses an. Dabei werden forstlich relevante Jungbäume angeknabbert. Die Zusammenarbeit der Bauern und Forstleuten mit den Jägern erfolgt in beiderseitigem Interesse: Die Grundbesitzer möchten nicht, dass ihr Besitz beschädigt wird. Ein Interesse, die auch Jägerinnen und Jäger teilen, denn schließlich haften sie für Wildschäden innerhalb ihres Zuständigkeitsgebietes. Deshalb wird, da sich die Bestände erst auf sehr hohem Niveau und über Krankheiten, Futtermangel und dergleichen selber regulieren würden, stets der gesetzlich vorgeschriebene Abschussplan eingehalten. Unter https://www.fragen-zur-jagd.at/aus-dem-jagdleben/fragen-zur-jagd/das-wild-frisst-unsere-waelder-auf/ finden Sie eine ausführliche Erklärung.

Rücksichtsvoll durch den Wald

Wie verbringen Sie gerne Ihre Freizeit?
Radfahren, wandern, waldbaden, reiten, Schwammerl suchen oder einfach nur zu spazieren sind nur einige der Aktivitäten, wie man Oberösterreichs Natur und die Wälder nutzen kann. Unser heimischer Wald ist als Naherholungsgebiet für alle da. Der Wald ist jedoch vor allem auch Lebensraum für Pflanzen und heimische Wildtiere. Ein respektvolles Miteinander der Waldnutzer zum Schutz der Wildtiere ist dabei unerlässlich. Die Verantwortung gegenüber Flora und Fauna sollte daher jeder bewusst leben.

 

Gebote oberösterreichischer Wälder einhalten

Um die vielfältigen Möglichkeiten unserer Wälder zu entdecken und ein harmonisches Miteinander im Wald zu führen, ist es wichtig, Gebote zu beachten, die

 

sich an der natürlichen Lebensweise der Wildtiere orientieren.

 

  • Hunde an der Leine führen
  • Sich ruhig verhalten; kein Herumschreien
  • Ruhe frühmorgens und abends erhalten
  • Auf den gekennzeichneten Wegen bleiben
  • Müll in Mistkübeln oder Zuhause entsorgen
  • Acht auf den Untergrund geben; keine Pflanzen oder Blumen niedertreten

 

Werden diese Regeln nicht beachtet, wird das Wild unnötig aufgescheucht und in ihrem

Lebensraum eingeschränkt. Die Tiere brauchen ihre Ruhephasen, denn durch Stress

können sie Schäden im Wald verursachen, oder beim Flüchten über Straßen getötet werden.

 

Sportler werden um Mithilfe gebeten

Mountainbiker und Jäger

Der Wald bietet gerade Sportlern und Aktiven zahlreiche Möglichkeiten. Sie werden im Besonderen gebeten, umsichtig zu agieren und vor allem auf den markierten Wegen zu bleiben. Wege, die explizit mit Warntafeln gekennzeichnet sind, sind zu vermeiden. Solche Warntafeln dienen nämlich meistens der eigenen Sicherheit der Sportler. Führt kein Weg daran vorbei, können Radfahrer oder Mountainbiker alternativ ihr Rad auch schieben. Sie werden dabei aber um Vorsicht gebeten, um Unfälle zu vermeiden.

 

 

 

Rücksicht ist das A und O

Wenn man den gemeinsamen Lebensraum nutzen will, muss jede und jeder auch im Sinne der heimischen Wildtiere handeln. Denn die heimischen Wildtiere sind untrennbar mit der Natur verbunden. Wenn sich alle Freizeitnutzer sowie unsere Jäger an die Spielregeln im Wald halten, werden auch künftig interessante Walderlebnisse und erholsame Wanderungen durch die Wälder möglich sein. Mit Verständnis der nicht jagenden Bevölkerung, klaren Regelungen und einem gegenseitigen Entgegenkommen kann ein positives Miteinander entstehen.

Immer weniger Feldhasen in den Revieren

Einst waren der Feldhase sowie das Rebhuhn die häufigsten Bewohner offener Landschaften. Doch mittlerweile reduzieren sich die Bestände leider erheblich.

In Oberösterreich gibt es manche Reviere, deren Jagdgesellschaften gute Strecken mit 80 bis 100 Hasen melden und nur wenige Kilometer weiter werden die Jagden abgesagt, da es die Niederwildbestände nicht zulassen, diese zu nutzen. Lokal gesehen, zum Beispiel im nördlichen Mühlviertel und in Grünlandgebieten des Alpenvorlandes, ist der Feldhase nicht mehr so häufig anzutreffen wie noch vor 50 Jahren.

Die Gründe dafür sind vielfältig:

  • Feldhasen haben viele natürliche Feinde, die sich sehr gut in der heutigen Kulturlandschaft zurechtfinden und sich dementsprechend vermehren. Dazu zählen der Fuchs und anderes Raubwild oder auch verschiedene größere Greifvögel oder Krähen.
  • Mit dem Ausbau und der Verdichtung des Straßennetzes und des immer stärker werdenden Verkehrsaufkommens sind Hasen stark gefährdet. Laut aktuellen Zahlen wurden im Vorjahr (2017) rund 5.000 hoppelnde Vierbeiner überfahren.
  • Es treten immer wieder Krankheiten auf, die die geringen Bestände noch weiter minimieren.
  • Die Lebensräume, wie artenreiche Wiesen, Hecken oder breite Ackersäume, die die Tiere brauchen, um sich zu vermehren und zu überleben, verschwinden. Sei es durch den verstärkten Häuser- und Siedlungsbau oder durch eine intensive Landwirtschaft.

Keine Jagd auf Hasen

Kanzler_FeldhaseDie Jagd, die meist mit der Reduktion der Hasenbestände in Zusammenhang gebracht wird, hat jedoch nur sehr wenig Einfluss. In einigen Jagdrevieren wurde gänzlich auf die Bejagung der Hasen verzichtet und dennoch ging der Bestand weiter zurück. Der verantwortungsvolle Jäger erkennt wieviel Tiere er dem Bestand entnehmen kann, ohne ihn zu schädigen. Fördern muss die Jägerschaft den Hasenbestand mittels verstärkter Raubwildbejagung und mit Lebensraumverbesserungsmaßnahmen.

 

 

 

Schutzprojekte für Niederwild 

In fast allen Teilen Oberösterreichs unterstützen die Jägerinnen und Jäger in Zusammenarbeit mit den Landwirten verschiedenste Projekte und Maßnahmen, um den Feldhasenbesatz wieder zu steigern.

 

  • Die Landwirte erhalten speziell für ihre Region gemischtes Saatgut, um Wildäcker oder Winterbegrünungen anzubauen und anzulegen. Damit wird den Wildtieren Nahrung und Deckung angeboten.
  • Auch werden Hecken angelegt und Waldränder neu bepflanzt und als Ruhezonen festgelegt. Das bedeutet, dass Jägerinnen und Jäger, auch wenn sich in diesen Zonen Tiere aufhalten, dort nicht jagen.
  • Die Jägerschaft bejagt zudem intensiv Beutegreifer wie Füchse zum Wohle der Hasen, anderer Niederwildarten oder weiterer Bodenbrüter.

 

Auch die Bevölkerung kann helfen

Unter der Mithilfe der gesamten Bevölkerung kann dem „Osterhasen“ geholfen werden, damit sich die Hoppler wieder in der heutigen Kulturlandschaft wohlfühlen und sich auch vermehren. Störungen sollten nämlich vermieden werden. Das bedeutet beim Spazierengehen und Sporteln im Freien nicht querfeldein gehen oder laufen, Hunde nicht in Wiesen, Wälder oder Felder laufen lassen und die Tiere anleinen, Katzen während der Abend- und Nachtstunden nicht hinauslassen und junge Feldhasen sollten unbedingt unberührt liegen gelassen werden. Die Mutterhäsin kommt zwar nur einmal in 24 Stunden zum Säugen, aber verlassen sind die Junghasen noch lange nicht.

Hasen in der Rammelzeit_OÖ LJV

Gerade jetzt im Frühling ist die Deckung noch spärlich, daher fallen die Junghasen leichter auf und Beutegreifer, aber auch Hunde und Katzen können die Tiere leichter fangen.

 

Mehr zum Thema Niederwildhege finden Sie zudem auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/medien/fachartikel/erfolgreiche-niederwildhege-illusion-oder-realitat/

Der Frühjahrsputz beginnt

Das Aufräumen ist Teil der Hege

Jetzt im Frühling, wenn der Schnee das erste frische Grün sowie sprießende Knospen freigibt, kommen leider auch kleine und größere Müllansammlungen ans Licht, die in der Landschaft nichts zu suchen haben. Diese Abfälle ruinieren nicht nur das Landschaftsbild, sondern schädigen Pflanzen, bergen Gefahren für die heimische Tierwelt und beeinflussen die Lebensqualität der Menschen negativ. Vor allem die Jägerinnen und Jäger haben einen nahen Bezug zur Natur und zur Umwelt, bewegen sich darin und nehmen sie intensiv wahr. Daher wir von einigen Jagdgesellschaften immer wieder die Aktion „Frühlingsputz“ in den Revieren durchgeführt.

 

Von Plastikflaschen bis zu Elektrogeräten und Sperrmüll

Frühjahrsputz OberneukirchenPlastik- und Glasflaschen bis hin zu Fast-Food-Verpackungen sowie Sperrmüll werden von den Menschen achtlos in der Natur entsorgt. Vor allem an Straßenrändern finden sich Zigarettenschachteln, Dosen und Verpackungsmaterialien, entlang von Wander- oder Radstrecken liegen Getränkeflaschen und Jausensackerl. Auch die Reviereinrichtungen an Lichtungen und mitten im Wald, die der Jägerschaft gehören, wie Hochstände, Futterplätze oder Jagdhütten, werden zu illegalen Müllablagerungsplätzen.

Dabei ist es kaum zu glauben was sich in den Wäldern alles findet: alte Waschmaschinen, gebrauchte Kinderfahrräder, Sportgeräte oder sogar Bauschutt.

 

Diese Gegenstände gehören keinesfalls in den Wald und doch werden sie bei der Aktion Frühlingsputz zu Hauf von den vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern eingesammelt. Abfälle schaden nicht nur der Umwelt, sondern können zudem bei den Wildtieren schlimme Verletzungen hervorrufen. So kann es auch vorkommen, dass das Wild herumliegendes Plastik frisst oder hineinsteigt und Verletzungen davonträgt. Diese Gefahr wird beim achtlosen Wegwerfen von Müll von den Verursachern oftmals nicht berücksichtigt.

 

Jagd ist Verantwortung für Wild und Lebensraum

Die Jägerinnen und Jäger in ganz Oberösterreich, die täglich in den Revieren unterwegs sind, nehmen die Verantwortung für einen aktiven Umwelt- und Naturschutz zum Wohle des heimischen Wilds und dessen Lebensraum wahr. Rund 19.100 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich sind darauf bedacht art- und weidgerechte Hegemaßnahmen durchzuführen, damit das Wild in seiner natürlichen Heimat ungestört leben kann. Die Weidmänner und Weidfrauen nehmen sich die Zeit, um im Kreislauf der Natur zu handeln. Für sie ist es selbstverständlich beim Frühlingsputz mitzuhelfen.  Eine saubere Natur ist vor allem für die Jägerschaft und die Ausübung der Jagd ein besonderes Anliegen.

Frühjahrsputz Haigermoos

Zudem ist es dem OÖ Landesjagdverband ebenso wichtig ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft, im Umgang mit der Natur, zu wecken. Um nachfolgenden Generationen Zugang zu sauberem Wasser und klarer Luft weiter zu vererben, braucht es unter anderem die engagierten Jägerinnen und Jäger, die sich für den Umwelt-, Natur- und Tierschutz einsetzen.

 

 

Zum Frühlingsputz ist die Bevölkerung sehr herzlich eingeladen. Termine für Ihren Bezirk finden Sie unter http://www.umweltprofis.at/projekte/hui-statt-pfui-flursaeuberungs-aktionen/startseite.html

Herbstzeit ist Wildbretzeit

Nachhaltiges und biologisches Wildbret

Die Blätter fallen, es wird früher dunkel und kälter. Der Winter steht vor der Türe, doch bevor die weiße Pracht die Landschaft unter sich zudeckt, werden noch Äpfel, Preiselbeeren, Kürbisse oder auch Kastanien geerntet. Gerade jetzt im Herbst ergibt sich dabei eine volle Speisekammer für die Zubereitung saisonaler und regionaler Köstlichkeiten. Vor allem ist im Herbst auch Jagd- und damit Wildbretzeit. Von Hirsch bis Fasan, von Reh bis Feldhase – die Jägerinnen und Jäger im ganzen Land sind dabei vertrauensvolle Lieferanten für frisches und hochwertiges Wildfleisch aus den heimischen Wäldern.

 

Wilder und gesunder Genuss

Wildbret, das Fleisch von Reh, Hase und Co., ist sehr gesund  und enthält einen hohen Nährstoffgehalt. Hase, Fasan, Wildente, Reh, Hirsch und Gams bieten einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Omega-3 und Omega -6 Fettsäuren. Diese Fettsäuren kann der Mensch nicht selbst produzieren, sind aber für die Gesundheit sehr wichtig. Diese Art des Fetts wirkt sich auf den menschlichen Organismus sehr positiv aus, da diese Fettsäuren nicht nur wichtig für den Muskelaufbau sind, sondern auch Herz- und Gefäßkrankheiten vorbeugen sollen. Auch der zarte Geschmack des Wildes ist diesen hochwertigen Fettsäuren zuzuschreiben.

 

Wissen woher es kommt

Die Menschen achten bei ihrem Ess- und Ernährungsverhalten immer genauer darauf, woher die Produkte auf ihren Tellern kommen. Regionalität, tiergerechte Haltung und biologisch sollen die Lebensmittel sein. All dies trifft auf Wildfleisch zu. Die Wildtiere ernähren sich in der Natur von frischen Kräutern, sind ständig in Bewegung und leben artgerecht im Lebensraum Wald & Flur. Auch die Entnahme bei der Jagd ist nachhaltig und rasch, damit die Tiere keinen Adrenalinstoß erhalten und sich dieser auf die Fleischqualität auswirkt. So ist die Lebensqualität der Menschen in enger Verflechtung mit den Produkten, die verarbeitet und verzehrt werden.

 

Das Wild in der Küche

Beizen war einmal, frisch und unverfälscht ist die moderne Küche heute. So ist von der Vorspeise über die Suppe bis hin zur Hauptspeise Wildbret individuell einsetzbar.

Für das gute Gelingen sind jedoch einige Hinweise zu beachten:

  • Verwenden Sie Wildbret vorzugsweise aus der Region bzw. aus der Heimatgemeinde
  • Oberste Gewürzregel: Weniger ist mehr! Kräuter wie Rosmarin, Thymian aber auch Majoran sind die perfekten Begleiter, ansonsten lediglich etwas Salz und Pfeffer
  • Fleisch, wenn es tiefgefroren ist, immer langsam auftauen
  • Ist das Fleisch vakuumverpackt, sollte es mindestens eine halbe Stunde vor Beginn der Zubereitung geöffnet werden. Die Luft lässt das Fleisch schonend regenerieren und es wird zarter und feiner
  • Zu lange Garzeiten lassen das Fleisch zäh werden

 

Wildbret: Delikatessen im Herbst

Wildbret lässt aufgrund der großen Artenvielfalt eine Vielzahl an kulinarischen Kreationen zu. Sowohl eine Wildroulade, Wildgulasch als auch Wildgeschnetzteltes sind schmackhafte Gerichte, die aufgrund des feinen Aromas des Wildbrets noch feiner im Geschmack sind.

 

Tipp: Sämtliche Rezepte und Zubereitungsarten von Rindfleisch lassen sich übertragen und sind in der Küche am Herd auch für Wildfleisch aller Art anwenden.

 

Eine genussvoll-wilde Gaumenfreude gelingt mit folgendem Rezept:

 

Pochierter Rehrücken an getrüffeltem Erdäpfel-Selleriepüree

Pochierter Rehrücken-Blog Herbstzeit ist Wildbretzeit

Rezept für 4 Personen

Sie brauchen: Zwei Stück Rehrücken ausgelöst, frisch gehackte Kräuter wie Rosmarin, Thymian, Majoran, Salz und Pfeffer aus der Mühle und Frischhaltefolie

  1. Rehrücken zuputzen und mit frisch gehackten Kräutern dick einreiben
  2. Mit Salz sowie Pfeffer würzen und fest in Frischhaltefolie einwickeln
  3. Rehrücken in kochendes Wasser geben und ca. 5 Minuten kochen lassen, im heißen Wasser 15 Minuten ziehen lassen
  4. Aus der Folie nehmen und portionieren

 

Für das Selleriepüree benötigen Sie:

0,80 kg Kartoffeln mehlig – geschält und in Scheiben geschnitten

0,20 kg Sellerie würfelig

0,25 l Milch

etwas Butter, Salz und Trüffelöl

 

  1. Kartoffeln und Sellerie weichdünsten
  2. Mit Milch pürieren und abschmecken
  3. Mit Rehrücken anrichten und frischen Kräutersträußchen garnieren

 

Weitere Informationen zu Wildbret sowie köstliche Rezeptideen finden Sie unter www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/wildbret-rezepte/

Die Treibjagd: Gemeinsam zur Jagd

Im Herbst ist traditionell die Zeit der Treibjagden auf Niederwild im ganzen Land. Bereits Frühmorgens, wenn die letzten Nebelschwaden über die Felder und Wiesen ziehen, hört man in der Ferne leise Jagdhornklänge. Diese kündigen eine regionale Treibjagd an, die höchstens einmal im Jahr auf dieser Fläche stattfindet. Jägerinnen und Jäger treffen sich, um gemeinsam zu jagen. Dass Treibjagden enorm wichtig für das Gleichgewicht in der Natur sind, ist vielen nicht bewusst. Dabei wird mit dieser Jagdausübung auf einer relativ großen Fläche in nur kurzer Zeit der Wildbestand art- und weidgerecht genutzt und, wo notwendig, reguliert. Dies kann unsere heutige Kulturlandschaft aufgrund zersiedelter und wirtschaftlich genutzter Regionen nicht mehr selbst tun und daher braucht es die vielen freiwilligen Weidmänner und Weidfrauen, die mit der Ausübung der Jagd auch einen großen Beitrag zum Natur- und Artenschutz leisten.

 

Die Gesellschaftsjagd im Wandel der Zeit

Der Begriff der Gesellschaftsjagd, wie die Treibjagd eine ist, hat eine lange Tradition. So war das Jagen bis zur Revolution 1848 ausschließlich dem Adel, wie Königen, Grafen und Baronen aus allen Herrenländern vorbehalten und diente zur Unterhaltung. Im heutigen Verständnis ist eine Gesellschaftsjagd eine Jagd mit mehreren Teilnehmern, Schützen und Treibern, die von Mitte Oktober bis Ende Dezember abgehalten werden.

 

Gesetzlich vorgeschriebene Abschusspläne

Beim Schalenwild, wo es auch Gesellschaftsjagden in Form von Gemeinschaftsansitzen oder sanften Bewegungsjagden gibt, ist gesetzlich genauestens geregelt, welche Tiere zu schonen sind, welche wann geschossen werden und zudem auch, wie viele von welcher Art, welchen Alters und Geschlechts. Mit Argumenten wie, dass es den Jägern bei diesen geplanten Abschüssen nicht um den Arten- oder Tierschutz geht, sondern nur um die Lust am Töten, ist die Jägerschaft des Öfteren konfrontiert. Dabei ist eine nachhaltige Jagd Pflicht!

 

Sicherheit steht an erster Stelle

Gesellschaftsjagden, somit auch Niederwild-Treibjagden, unterliegen sehr strengen Regeln, die vom Jagdleiter gleich zu Beginn beim Eintreffen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorgetragen werden. Das wichtigste bei einer Treibjagd ist die Sicherheit, die Sicherheit für die Jäger und die Treiber. Es braucht Disziplin und Absprachen über Schussbereiche, klare Regeln, aber auch Signalbänder und Warnwesten, um Gefahren zu minimieren. Dennoch kann es auch bei der Jagd zu Unfällen kommen. Dies passiert zum Glück nur sehr selten. Durch eine verbesserte Ausbildung am Jagdgewehr minimiert der OÖ Landesjagdverband das Risiko eines Unfalls. Üblich ist ein oftmaliges Übungsschießen in der Jagdsaison, um das Gewehr – egal ob Büchse, also Kugel, oder Schrot-Flinte – einzuschießen und den richtigen Umgang zu festigen.

 

Wie sich die nicht jagende Bevölkerung über stattfindende Treibjagden informieren kann und was man unternehmen sollte, wenn man bereits mittendrin steht erfahren Sie im Blogbeitrag: Wie verhalte ich mich bei einer Treibjagd

 

Rituale nach der Jagd

Noch vor Einbruch der Dunkelheit ist die Niederwild-Treibjagd zu Ende. Die Teilnehmer versammeln sich und erweisen an der Strecke den Tieren die letzte Ehre. Viele der erlegten Tiere sind bereits versorgt in der Kühlkammer, um das Lebensmittel Wildbret nicht zu schaden.

Durch den Jagdleiter erfolgt die Bekanntgabe der Abschüsse. Eine Übernutzung der Wildbestände erfolgt durch die Bejagung in der Regel nicht, da genau darauf geachtet wird, wo und wieviel der Jagdflächen bejagt werden. Die Jagdhornbläser verblasen die Strecke mit den einzelnen Signalen für die Wildarten, die erlegt wurden, und danach das Ende der Jagd. Eine gemeinsame Einkehr, der sogenannte Schüsseltrieb, bildet den Abschluss der Gesellschaftsjagd.

 

Mehr zum Thema Treibjagden finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/

Verbiss im Wald und im Garten

Verbiss: Wirkungsvoller Schutz für Sträucher und Bäume

Alfred Weinbergmair Verbiss im GartenSie schälen, schlagen, fegen oder verbeißen. Das heimische Wild richtet durch an- und abnagen der Triebe von Bäumen, Sträuchern und Blumen oftmals erhebliche Schäden an. Diese Wildschäden können durch natürliches oder durch das von Menschen verursachte Verhalten ausgelöst werden. Der OÖ Landesjagdverband ist mit seinen rund 19.100 Jägerinnen und Jägern sehr bemüht, diese Wildschäden mit Hilfe einer nachhaltigen Jagd so gering als möglich zu halten und den Wildbestand zu regulieren, damit dieser für die Land- und Forstwirtschaft erträglich ist. Denn bei Schäden werden die Weidmänner und Weidfrauen schuldunabhängig zur Verantwortung und Kassa gezogen.

 

 

Pflichtbewusstsein gegenüber Wild und Natur

Verbiss verlangsamt das Wachstum der Pflanzen; bei Keimlingsverbiss findet keine oder zu wenig Naturverjüngung statt und bei starkem Verbiss oder bei verfegen von Jungpflanzen sterben diese ab. Dabei unterscheiden Jägerinnen und Jäger folgenden Wildeinfluss:

 

Schälung

Beim Schälen wird die Rinde entweder plätzeartig abgenagt oder streifenartig abgezogen, was zu Fäulnis oder gar Absterben des Baumes führt. Sogar bei kleineren Schälungen treten holzzerstörende Pilze ein und das Wild geht zu Schaden in den forstwirtschaftlichen Kulturen. Schälschäden können durch Rotwild (Hirsche und Hirschkühe), Muffelwild (Mufflon), Sikawild, Damwild und Feld- oder Schneehasen verursacht werden. Aber auch Rinder, Pferde und Ziegen können schälen!

 

Schlagen

Eventuelle Schlagschäden entstehen durch das Abschlagen der Baumrinde durch das Geweih oder Gehörn. Diese Schlagschäden können durch Hirsch, Rehbock (jeweils Geweihträger) oder Gamswild (Gämsen), Mufflon sowie Steinwild (Steinbock; jeweils Hornträger) entstehen. Das Schlagen dient unter anderem zur Markierung der Reviere bzw. der Kampfersatzhandlung.

 

Fegen

Durch das Reiben des Geweihs von Reh- und Rotwild an Büschen und jungen Bäumen, um den Bast zu entfernen, wird die Rinde verletzt, was in weiterer Folge zum Absterben führen kann.

 

Verbiss

Die Tiere nagen frische Triebe und Knospen von Kräutern, Bäumen oder Sträuchern. Alle wiederkäuenden Schalenwildarten, aber auch Kaninchen und Hasen verursachen diesen Wildeinfluss.

Schlagschaden Verbiss im Garten

Maßnahmen, um den Wildeinfluss zu verringern, damit keine Schäden entstehen, können freiwillig durch die Jägerinnen und Jäger, in Abstimmung mit den Waldbesitzern, durchgeführt werden. So werden z.B. in neu bepflanzten Forstflächen Triebe mit Einstreichmittel bepinselt oder die angelegten Kulturen komplett eingezäunt. Verbiss kann jedoch nie gänzlich verhindert werden. Vor allem der Druck Freizeit suchender Menschen wird immer mehr und die zahlreichen Leute abseits der Wege und Routen stressen die Tiere zunehmend. Das heimische Wild wird durch die Naturliebhaber in den Ruhe- und Nahrungszeiten gestört und verursacht durch plötzliches Aufscheuchen und somit hohem Energieverbrauch Wildschäden.

 

Verbiss im eigenen Garten verhindern

Rehwild kommt auf der Suche nach Nahrung auch in Wohngebiete. Die Verantwortung für Schäden in Hausgärten müssen die Jägerinnen oder Jäger nicht tragen. Um Bäume, Sträucher und Blumen im eigenen Garten zu schützen, können nachstehende Tipps angewendet werden:

 

  • Chilipaste auf die Triebe streichen

Chili ist ein besonderes Abschreckungsverfahren. Durch die feine Witterung der heimischen Wildtiere wird die scharfe Chilipaste bereits in der Entfernung gerochen. Dazu Chilipulver mit etwas Öl zu einer streichfähigen Paste verrühren. Diese mit einem Pinsel an den Stamm der jungen Obstbäume und die Triebe der Rosen streichen. Auch der Zaun kann punktuell bestrichen werden. Die Tiere meiden den Kontakt und verschonen die Pflanzen.

 

  • Schafwolle ins Grün hängen

Ungewaschene Schafwolle, also eigentlich das Schaffett, hält Rehe wirkungsvoll vom Verbiss ab und schützt so Sträucher und Jungbäume im Garten.

 

  • Parfum im Garten versprühen

Es handelt sich zwar nicht um Wild, aber besonders in der Erde lebende Tiere wie Wühlmäuse und Maulwürfe sind extrem auf ihren Geruchssinn angewiesen. Um das Gemüse im Beet vor dem Annagen oder den Rasen vor Erdhügeln zu schützen, Wattebäusche mit Parfum tränken und im Garten auslegen. Die Watte kann mit einem Stock so tief wie möglich in die Wühlmauslöcher gesteckt werden. Der intensive Geruch des Parfums zieht schnell durch die Gänge und vertreibt die Untergrundbewohner im Garten.

Vergleichsfläche_Verbiss im Garten

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/aktuelles/aktuelles-termine/wer-war%C2%B4s-verbiss-und-frasspuren-erkennen-und-unterscheiden/

 

Wie verhalte ich mich bei einer Treibjagd richtig

Professionelles und richtiges Verhalten bei Treibjagden

Treibjagden werden jedes Jahr von Ende Oktober bis Ende Dezember abgehalten. Sie ermöglichen es, innerhalb kürzester Zeit große Flächen effektiv zu bejagen und somit den Stress für die Tiere auf ein Minimum zu reduzieren. Die Notwendigkeit der Jagd in einer zersiedelten und wirtschaftlich genutzten Kulturlandschaft steht außer Frage. Treibjagden sind somit ein Mittel, um nachhaltige Ressourcen wie Wildbret zu nutzen und gleichzeitig Wildbestände zu regulieren. Somit leisten viele Jäger eben durch die Jagd einen großen Beitrag zur Gewinnung hochwertiger Lebensmittel und in weiterer Folge auch zum Artenschutz in einer wirtschaftlich genutzten und zersiedelten Kulturlandschaft.

 

Aufgrund der vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei einer Treibjagd unterliegt diese Jagdart strengen Regeln, die vom Jagdleiter gleich zu Beginn vorgetragen werden. Bei Gesellschaftsjagden steht die Sicherheit für alle, auch für die nicht jagende Bevölkerung, an erster Stelle.

 

Jäger haben bei Treibjagden folgende Gebote besonders zu beachten:

  • Es braucht Disziplin und Absprachen über Schussbereiche, klare Regeln, aber auch Signalbänder und Warnwesten, um GefaZusammenkunft bei der Treibjagdhren zu minimieren
  • Den Anweisungen des Jagdleiters ist unbedingt Folge zu leisten
  • Beginn und Ende des Treibens muss für jeden Schützen hörbar an- und abgeblasen werden
  • Abstimmung mit den Nachbarschützen mittels Handzeichen
  • Das Verlassen des Standes ist vor dem Abblasen verboten
  • Nicht in Richtung der Treiber schießen, arbeitende Hunde beachten
  • Treiber mit Signalwesten bekleiden
  • Keine Personen unter 14 Jahren als Treiber einsetzen

 

Trotz größten Sicherheitsvorkehrungen kann es auch bei der Jagd wie auch überall sonst zu Unfällen kommen. Dies passiert zum Glück nur sehr selten. So wird durch eine immer professionellere Ausbildung auch an der Waffe das Unfallrisiko minimiert. So ist es mittlerweile üblich ein gemeinsames Schießen zu Beginn jeder Jagdsaison im Mai und im Herbst abzuhalten.

 

Informationen für die nicht jagende Bevölkerung

Eine im Voraus gut geplante Treibjagd erhöht die Sicherheit des gesamten Jagdtages. Unsichere Situationen während des Jagdbetriebs können durch die nicht jagende Bevölkerung entstehen. Um die Sicherheit der Jäger und der Öffentlichkeit zu gewährleisten, werden Treibjagden angekündigt. Zudem stellt die Jagdgesellschaft auf öffentlichen Straßen und Wegen Warnschilder auf. Informationen erhält jedermann auch beim Jagdleiter des Reviers, zudem haben manche Gemeinden Termine von Treibjagden auf deren Websites veröffentlicht.

 

Rücksicht kommt an  

Als Spaziergänger, Läufer, Wanderer oder Herrchen und Frauchen, die mit ihren Vierbeinern spazieren gehen, sollte Rücksicht darauf nehmen, wenn irgendwo Jagdbetrieb ist, um nicht unnötige gefährliche Situationen zu erzeugen. Wer aufmerksam seines Weges geht, wird eine Treibjagd jedoch nicht übersehen können und kann durch einfaches Abwarten bis zum Ende der Jagd oder in dem man einen anderen Wanderweg einschlägt, gefährliche Situationen ausschließen.

 

Tipp: Auf den Boden werfen und die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wäre falsch. Freizeitnutzer und Naturgenießer sollten einfach einen Bogen um jenen Bereich machen, der jagdlich genutzt wird. Ist man jedoch schon nahe an den Schützen, sollte man den nächsten Jäger ansprechen und ihn bitten bei ihm warten zu dürfen. Am wichtigsten ist, dass man auf sich aufmerksam macht und von den Jägern und Treibern gesehen wird. Zudem sollten grelle und auffallende Kleidung im Wald getragen werden, um sich erkenntlicher zu machen. Denn obwohl sich jeder Schütze sein Schussfeld vor Beginn der Jagd einprägt und immer wieder schaut, gefährdet man sich selbst, wenn man hinter Bäumen und Sträuchern die Jagd beobachtet.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes https://www.ooeljv.at/rund-um-die-jagd/jagd-und-waffenrecht/achtung-jagdbetrieb/

Wildhege bei Niederwild

Ist die Wildhege heute noch zeitgemäß? Es gebe ja ohnehin genügend Wild. Und wenn Wolf und Luchs sich weiter ausbreiten, hätte sich das mit der Hege ja sowieso erledigt. Immer wieder wird uns Jägern diese Frage gestellt, in dem einseitigen Glauben, Hege sei nur ein Synonym für das Füttern von Wild und führe somit zu dessen Bestandserhöhung, damit wir Jäger mehr zum Schießen hätten. Diese Annahme ist jedoch grundsätzlich falsch!

 

Verpflichtendes Weidwerk

Niederwild HasenUnter dem Begriff „Hege“ versteht man viel mehr als das reine Füttern von Wild in der Notzeit, wie in heißen Sommern oder in kalten Wintern. Jägerinnen und Jäger sind gesetzlich dazu angehalten dafür zu sorgen, dass sich ein artenreicher und angepasster Wildbestand in den Wäldern, Wiesen und Feldern erhalten und entwickeln kann. Dies bedeutet, dass der Bestand der Tiere, die durch ihr Auftreten Schäden verursachen können, wie zum Beispiel Rehwild bei jungen Bäumen oder Wildschweine in Feldern, durch die Jagd auf ein passendes Niveau reguliert werden muss. Aber auch Tiere, die in unserer Kulturlandschaft aufgrund von Lebensraumverlusten immer weiter zurückgedrängt werden, wie Rebhühner oder Fasane, werden mittels Maßnahmen jeglicher Art gefördert. Diese reichen von der Anlage von geeigneten Lebensräumen bis hin zum Schutz eben solcher bedrohten Tierarten vor ihren natürlichen Fressfeinden.

 

Zum Schutz der Lebensräume und des Wildes

Gerade was die Lebensraumgestaltung für bedrohte Tierarten betrifft, kommt den Weidmännern und Weidfrauen eine sehr wichtige Aufgabe zu. Das Pflanzen von Hecken und Streuobstwiesen, aber auch das Anlegen von Brachen oder die Bereitstellung von wildtierfreundlichen Zwischenfrüchten für die Landwirtschaft sind ein wesentlicher und effektiver Bestandteil der Hege. Neben den jagdbaren Tierarten wie zum Beispiel dem Rebhuhn oder dem Feldhasen, profitieren aber auch noch hunderte andere Vögel, Säuger und Insekten von ebensolchen Maßnahmen und genau das ist auch der Grund, warum die Hege, in all ihren Facetten, heute wichtiger ist denn je.

 

Niedewild Rabenkrähen

Aufklärungsarbeit leisten

Dass Reduzieren der Hege auf das reine Füttern ist, als oft mangelnde Kenntnis der wirklich durchgeführten Hegemaßnahmen, völlig fehl am Platz. Die nicht jagende Bevölkerung verkennt hier leider oft den Anteil, den die regionale Jägerschaft an nachhaltigem Artenschutz in ihren Revieren leistet, vor allem in Zeiten immer großflächigerer landwirtschaftlicher Bewirtschaftung von Flächen.

 

 

 

Wie die gesamte Natur von der Zusammenarbeit zwischen Jäger, Naturschutz und Landwirten profitieren kann, zeigt ein vom Niederwildausschuss des Bezirks Braunau ins Leben gerufenes Projekt zur Unterstützung von Rebhuhn, Kiebitz und Co. Weitere Informationen dazu finden Sie unter

http://www.ht1.at/mediathek/7285/Neue_Lebensraeume_fuer_Rebhuhn_Kiebitz_Co.html

Und mehr zum Thema Niederwildhege finden Sie zudem auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes

http://www.ooeljv.at/medien/fachartikel/erfolgreiche-niederwildhege-illusion-oder-realitat/