Das Wort „Trophäenkult“ ist ein Schlagwort, das auf die Jagd in Oberösterreich nicht mehr zutrifft. Übrigens fallen nur 17 % des Gesamtabschusses bei Rehwild auf die „Trophäenträger“ (Mehrjährige Böcke). Außerdem besitzt die Trophäe für den Fachmann wichtige Informationswerte. Sie hat daher nach wie vor, wenn auch in einem völlig anderen Sinne, ihre Bedeutung. Trophäenschauen werden heute als Hegeschauen durchgeführt und geben Auskunft über die Situation vieler Wildarten.
Jäger kommen aus allen Einkommens- und Berufsschichten. Deswegen ist die Jagd nicht nur wenigen vorbehalten. Man kann auch ohne viel Geld aufzuwenden und ohne ein eigenes Revier zu besitzen, Jäger sein. Daher ist die Jagd keine snobistische Betätigung elitärer Kreise. Jeder, der die erforderlichen Qualifikationen nachweist, kann Jäger werden.
Neben der Trophäe von manchen Wildarten sind Fotos Erinnerungen an ein intensives Naturerlebnis. Jagd muss nämlich auch Freude bereiten, damit der finanzielle und zeitliche Einsatz für die Wildtiere und deren Lebensräume dementsprechend hoch ist.
Berufsjäger werden, wie der Name schon sagt, für ihren Beruf – die Jagd – bezahlt. Es gibt aber heutzutage nur mehr wenige Berufsjäger, da Personal teuer ist und bezahlt werden muss. In manchen Bereichen sind Berufsjäger unabdingbar, denn dort sind wirkliche Profis mit Zeit gefragt.
Die Aufgaben in „normalen“ Jagdgebieten können in der Regel jene Jäger erfüllen, die die Jagd nebenberuflich betreiben – und auch noch dafür bezahlen. Einerseits in Form von Pacht an den Grundbesitzer und somit Jagdberechtigten, andererseits Landesabgaben (Steuern), die in Oberösterreich 30 % der Jagdpacht ausmachen. Ob man dazu Hobby sagen sollte, ist fraglich, denn mit der Jagd sind viele Aufgaben und gesetzliche Pflichten verbunden, die getan werden müssen und nicht zuletzt Dienst an der Allgemeinheit darstellen.
Obwohl in Oberösterreich zum Glück zahlreiche Wildarten in guten Bestandszahlen vorkommen, die auch jagdlich nachhaltig genutzt werden, ist das Schießen nur ein geringer Teil der jägerischen Arbeit. Sie ist aber auch Pflicht, wenn Abschusspläne erfüllt werden müssen oder Schäden durch Wildtiere an land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, Autokabeln, Gartenpflanzen oder anderen, seltenen Tierarten entstehen.
Was ist ein Waffennarr…? Nein, das Gewehr und das Messer sind die Handwerkzeuge der Jägerschaft. Oft sind mehrere Kaliber (Größe der Patronen) oder Gewehrarten (Schrot oder/und Kugel) notwendig, je nachdem auf welche Tierarten geweidwerkt wird.
Ein Bruch ist in diesem Fall nichts gefährliches. Er ist ein abgebrochenes Zweigerl z.B. einer Fichte oder Eiche, das auf den Hut gesteckt wird. Das macht die Jägerin oder der Jäger, um dem erlegten Wild die letzte Ehre zu erweisen – der Beutebruch, der auf der rechten Hutseite aufgesteckt wird. Auch ein „letzter Bissen“ – ein Zweigerl im Maul des Wildes – ist ein Zeichen der Dankbarkeit. Ähnlich wie die Bräuche der Indianer oder anderer Ureinwohner verschiedenster Länder nach der Jagd.
Aber auch bei Jäger-Hochzeiten oder anderen jagdlichen Feierlichkeiten wird ein Bruch, der Standesbruch, getragen. Er unterscheidet sich dadurch, dass er links am Hut getragen wird.
Weil diese, trotz Lautstärke und wild anmutender Gestaltung, eine relativ störungsarme Jagdart darstellt. Die Treibjagd findet nämlich nur alle ein bis zwei Jahre auf dieser Fläche statt, während sich in der restlichen Zeit der Jäger um den Lebensraum für den Hasen und den Fasan sowie um seine zahlreichen Feinde kümmert.
Beschäftigt man sich näher mit der Jagd und im speziellen mit der herbstlichen Treibjagd, so stellt man fest, dass die zur Jagd ausgewählten Gebiete höchstens einmal pro Jahr durch Jäger und Treiber in ihrer Ruhe gestört werden. In einigen Revieren werden Gebiete sogar nur alle zwei Jahre oder noch seltener von Treibjagden berührt. Kein Jäger will „sein“ Wild über Gebühr nutzen, also bejagen. Auch der gute Schuss ist natürlich wichtig. Dass Fehlschüsse vorkommen können, ist kein Geheimnis – kein Mensch ist fehlerfrei. Eventuell angeschossene Tiere werden von geschulten Jagdhunden gefunden und dem Hundeführer gebracht.
Da nachhaltiges Jagen absolute Pflicht ist, damit der Stammbesatz, also die Eltern der künftigen Wild-Generation, nicht zu sehr belastet wird, sichert das Interesse an der Jagd und am Wildtier den unterschiedlichsten Arten die Aufmerksamkeit der Jäger und somit deren Einsatz für diese Tiere, z.B. in Form von Lebensraumverbesserungen.
Wildtiere besitzen angeborene und erlernte Strategien zur Feindvermeidung. Diese setzen sie mehr oder weniger erfolgreich ein. So beobachten die einen und suchen ihr Heil in der Flucht. Die anderen verstecken sich und vertrauen auf ihre Tarnung. Störungen, egal ob sie nun durch Jäger, Spaziergänger, Hundeführer oder durch andere Tiere verursacht werden, sind im natürlichen Verhaltensspektrum der Wildtiere integriert. Allein die Anzahl, aber auch die Jahres- und Tageszeit der Störreize sind für das Wohlergehen der Tiere relevant. Je weniger solcher Störungen erfolgen, desto besser ist dies für das Wildtier. Eine für den Menschen dramatisch erscheinende Treibjagd ist also für den Tierbestand nicht so schlimm, da sie nur einmal im Jahr im selben Gebiet stattfindet. Für den Naturliebhaber beziehungsweise die Naturnutzer wie Wanderer, Mountainbiker oder Schneeschuhwanderer ist in diesem Zusammenhang eines wichtig: Möchte man Wildtiere beobachten beziehungsweise die Natur im Gesamten, also mit der entsprechenden Fauna und Flora erhalten und erleben, müssen Störungen abseits der Wege und Routen so gering wie möglich gehalten werden. Wer Treibjagden mit kritischen Blicken beobachtet, darf selbst nicht darauf vergessen, dass auch sein Tun Wildtiere stören kann.
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