Gedanken zur Weihnachtszeit
Winterwald zur Weihnachtszeit –
Jahreswechsel nicht mehr weit!
Schneegestöber, Flockenfall –
weiße Pracht nun überall.
Deckt die Wiesen langsam zu,
alles kommt nun leis zur Ruh‘.
Und so streif ich durch den Tann,
schau die Welt mir staunend an.
An diesem Tag, die ganze Pracht,
scheint nur allein für mich gemacht.
Für mich und für die Amsel dort,
für uns allein ist dieser Ort.
Doch halt, auch für den Hasen da!
Wie oft ich ihn schon sitzen sah.
An jener einen Stelle hier,
vertraut schon ist sein Anblick mir.
Und auch der Specht gehört dazu.
Er gibt nicht mal im Winter Ruh‘!
Sein Klopfen hör ich immer gern,
mal nah bei mir, mal dumpf und fern.
Vergessen sei auch nicht das Reh,
das scharrt am Waldesrand im Schnee.
Ich halte an und warte still,
weil ich es nicht verjagen will.
Und während ich so steh und schau
da fühl‘ ich es dann ganz genau:
Allein gehört mir gar nichts hier –
und nenn‘ ich es auch „mein Revier“.
Denn dieses Fleckchen schöner Erd‘
zu allererst dem Specht gehört.
Der Amsel auf dem Haselstrauch,
dem Hasen in der Sasse auch.
Dem Reh, der Taube und der Maus,
sie machen „mein Revier“ doch aus!
Und jeder hat sein Plätzchen hier
als Lebensraum und als Revier.