Lebendige Erinnerung

Eine Jagdtrophäe ist für viele Jäger gelebte und erlebte Erinnerung. Bei jedem Anblick dieser versetzt sie ihn zurück in einen Moment des Erlebnisses, der Dankbarkeit und Ehrfurcht.

Die Entscheidungen bei jedem Schuss, die der Jäger trifft, sind frei von Emotionen, sondern rein sachlich und weidmännisch zu wählen. Immerhin entscheidet dieser über Leben und Tod. Seine richtige Wahl zeichnet einen weidgerechten Jäger aus.

Die Trophäe ist auch ein Weiser, ob es ein richtiger oder falscher Abschuss war, wobei Richtig oder Falsch die Entscheidung des Abschusses nicht aussagekräftig unterstützen. Eigentlich sollte es heißen, passend oder unpassend. Den nur der Jäger allein weiß, was bei ihm im Revier ein eben passendes oder ein weniger passendes Wild ist und erlegt werden kann. Darum ist es bei der Bewertung einer Trophäe nicht wichtig wie gut oder stark sie ist, sondern ob es das richtige Stück war und zum Beispiel der Alters- oder Sozialstruktur der Wildart entsprochen hat.

Die Jahre vergehen und manch Hauseingang, Wohnzimmer oder Stiegenaufgang wird von etlichen „Erinnerungen“ geziert. Und endet ein jagdliches Leben, so bleiben die Trophäen oft ein unbedeutsames Überbleibsel für die Angehörigen. Oft wissen die Erben mit den Trophäen nichts anzufangen und so finden sie bestenfalls den Weg in kunstvolle Hände.

Farbenfroh in Schwarz, Gold, Glitzer und/oder Pink ziehen diese „veredelten“ Stücke unbedacht in ein neues Zuhause, ohne jeglichen Hintergrund zu hinterfragen, welche Geschichte sich in dem nun „neuen“ Kunstobjekt verbirgt. Immerhin war es einmal eine „lebendige Erinnerung“.

Grünes Herz

Als überzeugter Naturschützer und leidenschaftlicher Jäger ist der Wald quasi mein zweiter Lebensraum. Die Dramatik, mit der der Klimawandel unserer grünen Lunge zusetzt, ist daher für mich besonders erschreckend. Es ist höchst an der Zeit, dass wir erkennen, dass der Wald unsere Klimaschutzfabrik ist. Und in dieser grünen „Fabrik“ stehen die Warnsignale auf dunkelrot. Der Klimawandel und der damit verbundene Waldumbau betreffen die Jagd besonders. Eine Herausforderung dieser Dimension haben wir in der Vergangenheit kaum erlebt. Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger sind sich jedenfalls ihrer Verantwortung bewusst.
Eine Schlüsselrolle spielt künftig die Verjüngung des Waldes mit standortgerechten Baumarten. Zentral für dieses Ziel sind dabei angepasste Wildbestände – und damit die Jagd. Aber was sind angepasste Wildbestände? Nicht die Zahl der Wildtiere ist dabei relevant, sondern auch, wie der Lebensraum sonst noch ausgestattet ist! Gibt es anderweitige nutzbare Nahrung für Wildtiere? Können möglichst viele Bereiche von Wildtieren ohne Angst vor dem Menschen genutzt werden ohne auf die Nachtstunden auszuweichen? Wie wird die Winterfütterung im Sinne einer vernünftigen Lenkung eingesetzt? Gibt es noch Ruhebereiche?
Wichtig ist, dass wir gemeinsam den Fokus auf einen zukunftsfähigen Wald mit artenreichen Wildbeständen legen. Nur wenn wir alle auf Augenhöhe agieren, wird es möglich sein, die Grundlage für einen gesunden Wald von morgen zu schaffen. Die Natur sagt Weidmannsdank!

Wild kochen – halb so wild!

Der >>Haut goût<< war früher vielen geläufig, dieser eigentlich historische Küchenbegriff bezeichnet die Aromaentwicklung beim Reifen des Wildbrets und war besonders in der alten französischen Küche beliebt oder geduldet, schließlich waren Kühlketten nur wenigen ein Begriff und auch die örtlich gebundene Möglichkeit einer solchen konnten sich nur Adelige oder Königshäuser leisten.

Heutzutage ist Wildbret ein geschätztes Lebensmittel, nachhaltig, einzigartig… Mir würde so viel Positives zu diesem großartigen Produkt einfallen, dennoch beherrschen nach wie vor Vorurteile die Gedanken der Konsumenten. Oft wird noch in den Landgasthäusern Wildbret nur zur „Wildzeit“ oder in den „Wildwochen“ angeboten, obwohl es beinahe das ganze Jahr erhältlich ist.

Natürlich gibt es saisonale Unterschiede, abhängig von Schonzeit und Angebot, die den Markt bestimmen, es liegt aber an uns Jägern die Allround-Fähigkeit dieses Fleisches zu nutzen, bekannte Gerichte umzudenken und das Bewusstsein der Konsumenten zu ändern.

„Wild kochen – halb so wild!“ – diese Überschrift habe ich bewusst gewählt um Ihnen zu zeigen, dass es nicht immer um die Art der Zubereitung geht, sondern um die Kreativität, die uns leider oft die Grenze setzt.

Beizen, marinieren, einlegen sind Begriffe die nur mehr wenig Bedeutung in der modernen Wildküche finden, da sie dem eigentlichen Produkt mehr schaden als fördern.

Ein guter Hirschbraten von einem älteren Stück braucht gewiss mehr Zuneigung als das zarte Keulensteak eines Schmalrehes, jedoch ist Zeit oft ein viel wichtigerer Faktor beim Zubereiten als schwere Essigbeizen, wo der eigentliche feine Wildgeschmack verloren geht.

Salz, Pfeffer, etwas frischer Thymian, ein Stückchen Butter, der richtige Tropfen Wein zur richtigen Zeit, sowie die richtige Garzeit bringen Sie viel näher ans Ziel! Versuchen Sie beim nächsten gemeinsamen Abend ihre Gäste zu überraschen, anstatt Rotkraut und Knödel servieren Sie Speckbohnen, Grillgemüse oder Ofenkartoffeln mit karamellisierten Zwiebeln, einer würzigen BBQ-Sauce oder ein feines Marillen-Chutney, damit wird sogar der konservativste Wildbret-Gegner überzeugt!

Rezepte finden Sie auf unserer Homepage:

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Weidmannsheil!

Rupert J. Pferzinger

 

Schadet der verloren gegangene Umgang mit dem Tod der Jagd?

Menschlicher Verlust, Vergänglichkeit und der Tod sind Themen, über die wir nicht gerne reden, sondern verdrängen. Spätestens seit Beginn der Corona-Pandemie gibt es täglich Nachrichten betreffend Todeszahlen, die wir sonst nur von Kriegen oder Naturkatastrophen kennen. 80 % der zentraleuropäischen Bevölkerung stirbt heute hinter den Mauern von Spitälern und Alters- bzw. Pflegeheimen. Nach dem Tod sind die Abläufe ritualisiert und professionell organisiert. Der Bestatter kümmert sich um den Verstorbenen und um die Verabschiedung. Es überrascht daher niemanden, dass wir uns scheuen darüber zu sprechen.

Früher war das anders. Damals trauerte die Gesellschaft gemeinsam und die persönliche Verabschiedung vom Toten war den Trauernden wichtig. Heute meiden wir lieber jene Menschen, die einen nahen Angehörigen verloren haben, und schicken ihnen Briefe mit meist vorgegebenen Trauersätzen.

Es gibt heute einige Gründe, um den Tod zu ignorieren. Die Lebenserwartung steigt kontinuierlich, die Medizin entwickelt sich immer weiter und rückt den Tod in immer weitere Ferne. Bei plötzlich eintretendem Tod wird oft vom Versagen der Medizin gesprochen, von einem Kampf, der unfreiwillig verloren ging. Es ist für uns oft unerklärlich, dass der Tod eingetreten ist.

Wenn es nun Personen gibt, die über Leben und Tod entscheiden, geraten vor allem jene ins schiefe Licht, die für den Tod verantwortlich sind. Auch wir Jäger sind oft mit Unverständnis, Wut und Hass konfrontiert, wenn wir mit einem erlegten Stück Wild nach Hause fahren. Leichtgängige Phrasen wie z.B. „Wie kann man nur so etwas tun!?“, „Mörder“, „Schämt Euch“ sind so manchen Jägern nicht unbekannt.

Dass Wild in einer vertrauten Umgebung im Bruchteil einer Sekunde getötet wird, möchte man in diesem Augenblick nicht hören. Aber ist es nicht jene Vorstellung vom Tod, die wir uns wünschen? Es soll schnell gehen, man soll keine Schmerzen haben und man will in einer vertrauten Umgebung, in der man sich wohlfühlt, sterben.

Wir müssen wieder lernen, mit dem Thema Tod umzugehen. Der Tod ist genauso natürlich wie die Geburt.

Unverzichtbarer Gesellschaftsdienst am Hochstand

Die Leistungen der Jagd sind unbestritten, denn sie ist eine Dienstleistung für die Natur und die Gesellschaft. Die Jagd ist, aufgebaut auf einer soliden rechtlichen und gesellschaftspolitischen Basis, der bestimmende Regulator in der heimischen Kulturlandschaft und so auch Teil des Naturschutzes.

Jägerinnen und Jäger tragen zu einer nachhaltigen Nutzung von Wildlebensräumen bei. Sie sind damit wichtige Erfüllungsgehilfen der öffentlichen Hand. So erbringen Jäger Leistungen für die Allgemeinheit, die die Gesellschaft sonst selbst tragen müsste. Jäger zahlen darüber hinaus Jagdpacht und Steuern.

Zur Wildschadensvermeidung und zur Hintanhaltung von Wildkrankheiten, etwa der Afrikanischen Schweinpest, muss die Jagd überlegt und verantwortungsbewusst betrieben werden. Zudem gelte es, besagte Behördenvorgaben hinsichtlich der Abschusszahlen zu erfüllen. Und gerade in schwierigen Zeiten ist die Gewinnung hochwertiger Lebensmittel ein wichtiger Aspekt!

Hohe wirtschaftliche Bedeutung

Dazu kommt die hohe wirtschaftliche Bedeutung der Jagd. Laut einer Studie des renommierten emeritierten Univ.-Prof. für Volkswirtschaft, Dr.Dr.mult. Friedrich Schneider trägt die Jagd in Österreich durchschnittlich rund 731 Millionen Euro pro Jahr zur Wertschöpfung am regionalen Bruttoinlandsprodukt bei.

Letztlich haben die neun Landesjagdgesetze ein gemeinsames Ziel: Den Erhalt des gesunden und artenreichen Wildbestandes im Sinne einer intakten Natur.

Die Jagdgesetze dienen nicht dazu, Freizeitaktivitäten der Jäger zu schützen, sondern verfolgen ausschließlich Ziele des Allgemeininteresses. Unsere Jäger und Jägerinnen sind maßgeblich verantwortlich, dass auch Wald und Wild im Einklang stehen. Neben der deutlichen Senkung des Verbreitungsrisikos von Wildkrankheiten gelte es vor allem auch, den Wildverbiss im Wald durch die Reh- und Hirschbejagung zu senken. Weiters bei Verkehrsunfällen verletzte Wildtiere von ihren Qualen zu erlösen etc.

Insbesondere in herausfordernden Zeiten, wie zum Beispiel den Jahren der Corona-Pandemie, wird somit der Stellenwert einer verantwortungsvollen Jagd besonders deutlich. Jagd im ökologischen Kontext ermöglicht ein funktionierendes Wildtiermanagement und damit die Sicherung eines Gleichgewichts – stets unter entsprechender Rücksichtnahme auf Menschen und Tiere in der Kulturlandschaft.

Ch.Böck

Foto: Ch. Böck

Wildbret – das „Superfood“ aus dem Wald

Wer beim Speisplan auf heimische Qualität setzt, kommt am Wildbret nicht vorbei.

Der grüne Nahversorger ist beliebter denn je – und Feinschmecker werfen daher gerne ein besonderes Augenmerk auf den Wald. Der Grund dafür liegt eher weniger im satten Grün als vielmehr an der Fleischeslust.

Regionales Wildfleisch aus der Natur gilt heute längst als unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Küche. Ob als Braten, Fondue, Ragout, Pastete oder gar als Hirschkäsekrainer beim sommerlichen Grillen – Wildbret ist ganzjährig und individuell einsetzbar. Mit intensivem Geschmack und rustikalem Charakter passt es perfekt in die Küche. Besonders stechen hier das Reh, der Hirsch und der Feldhase hervor, also Wildarten, die in Oberösterreich je nach Region in guten Beständen vorkommen und somit in größerer Menge nachhaltig bejagt werden können.

Wilder Kraftstoff

Vor allem aber gilt Wildbret aus mehreren Gründen als gesunde Alternative zu anderen Fleischsorten. Wildbret ist fettarm, nährstoffreich, reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren, feinfaserig und nicht zuletzt wohlschmeckend. Aktuelle Ansprüche wie „natürlich“, „biologisch“, „freiland“, „artgerecht“, „ab Hof“, „fettarm“ werden von Natur aus erfüllt.

Die natürliche Ernährung der Wildtiere und ihre ständige Bewegung in der freien Natur ist der Grund, weshalb Wildfleisch frei von künstlichen Zusätzen ist und zugleich einen hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß aufweist. Daher ist es ein sehr wertvolles und gesundes Nahrungsmittel.

Ein weiterer Vorteil von Wildbret sei, dass es frei von Lebendtiertransporten und ohne Schlachtstress direkt aus seinem natürlichen Lebensraum von Jägerinnen und Jägern respektvoll entnommen wird. Eine Fleischgewinnung in dieser Natürlichkeit und mit dem Ziel, den Artenreichtum zu erhalten, ist eine Leistung, die nur die heimische Jagd vollbringen kann und dies wird von immer mehr Menschen geschätzt.“

Wildbretplakette für Gastronomiebetriebe

Mit der Plakette „Ausgezeichnete Wildgerichte aus OÖ. Jagdrevieren“ ehrt der Oberösterreichische Landesjagdverband übrigens regelmäßig Gastronomiebetriebe, die hervorragende Wildküche das ganze Jahr hindurch anbieten und dabei von regionalen Jägern beliefert werden: www.ooeljv.at/home/rund-um-die-jagd/wildbret-rezepte/ausgezeichnete-gastronomie

 

Wildbret ist auch für die „schnelle Küche“ hervorragend geeignet; hier zum Beispiel frische Wildentenbrüste. Foto: Ch. Böck

Die Pirsch wird weiblicher

Das Weidwerk ist längst kein reines Männerhandwerk mehr: Der Anteil der Frauen, die die Jagdkarte erwerben, wächst stetig. Insbesondere beim Oberösterreichischen Landesjagdverband setzt man auf mehr Weiblichkeit am Hochstand.

Pop-Queen Madonna, Bestsellerautorin Rita Mae Brown, Schauspielerin Eva Longoria und Model Claudia Schiffer – sie alle haben eines gemeinsam: Die prominenten Damen sind Teil der langen Liste an Jagdkarten-Inhaberinnen. Denn auch ganz abseits von Glanz und Glamour ist eines klar: Die Frauenpower in Lodengrün steigt stetig – die Jagd wird eindeutig weiblicher.

Längst ist das Jagen nicht mehr das alleinige Betätigungsfeld der Männer. Natürlich ist die Jagd gesamt gesehen noch immer eine Männerdomäne. Knapp 90 Prozent der Jäger in Oberösterreich sind männlich. Der Frauenanteil jener, die die Jagdprüfung ablegen, steigt jedoch stetig an. In manchen Bezirken machen Frauen sogar über 20 Prozent der Prüflinge aus. Was früher die große Ausnahme war, wird immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Waren es vor 30 Jahren gerade einmal wenige Prozent, so ist der Anteil der Jägerinnen mittlerweile auf über das doppelte angestiegen. Etwa 20.300 Jägerinnen und Jäger üben in Oberösterreich das Weidwerk aus, der Frauenanteil liegt bei rund 10 Prozent – Tendenz steigend. Spannend auch das Durchschnittsalter: Bei den oberösterreichischen Jägerinnen liegt dies bei 44 Jahren. Deutlich unter dem der Männer mit 54 Jahren.

Ziel ist es, die Frauenquote in der Zukunft weiterhin zu steigern. Wir wollen, dass die Frauen das Bild der Jagd maßgeblich mitgestalten. Selbst wenn dies jetzt paradox klingen mag: Aber mit diesem Ziel geht man auf gewisse Weise auch wieder einen Schritt zurück. In der Geschichte der Jagd und in der Mythologie gibt es nämlich weibliche Vorbilder mit Jagdgewehr oder Pfeil und Bogen. Allen voran Artemis, die Göttin der Jagd.

Und längst ist der patriarchale Mythos überholt, dass es in der langen Geschichte der Jagd vor allem den Männern oblag, durch die Natur zu streifen und mit entsprechender Beute heimzukehren. Dass die Rollen nämlich oft sehr „klassisch“ verteilt waren – Kinderpflege und Beeren sammeln war Frauenarbeit und die Steinzeit-Männer warfen sich nur mit Speeren bewaffnet Mammuts und Bären entgegen – ist nachweislich falsch. Tatsächlich gingen in der Steinzeit auch die Frauen auf die Jagd.

In vielen Revieren sind damit Frauen heute ein unverzichtbarer Bestandteil der Jagdgemeinschaft. Und sie tragen entscheidend zu einem neuen, sicher auch moderneren Image der Jagd bei.

Treuer Freund und Gefährte: Jagdhunde sind ein wesentlicher Teil einer weidgerechten Jagd

Ob nun Chow-Chow-Hündin Jofie, die Sigmund Freud als „Therapiehund“ und „Sprechstundenhilfe“ diente, über Bruno Kreiskys Boxerhunde, Loriots Möpse bis hin zu Marie von Ebner-Eschenbachs treuem Jagdhund „Krambambuli“ – Beispiele „berühmter“ Mensch-Hund-Beziehungen gibt es in der Geschichte viele. Und egal ob Promi-Hund oder anonymer Vierbeiner.

Menschen wären ohne Hunde nicht nur einsamer, weniger gesund und unvollständig, sondern hätten auch eine ganz andere Kultur. Hunde sind quasi „soziale Schmiermittel“ für Beziehungen von Mensch zu Mensch. Wichtig ist dabei aber immer, dass die Beziehungsqualität zum Hund stimmt. Sie ist ein Schlüssel für die soziale und gesundheitliche Wirksamkeit von einem Hund.

Eine einzigartige Symbiose zwischen Mensch und Tier bilden Jäger und Jagdhund. Denn selbst wenn der Weidmann höchst erfahren ist und den Wald wie seine Westentasche kennt, der Vierbeiner wird dem Zweibeiner immer überlegen sein. Daher ist klar: Eine weidgerechte Jagd ohne Hund ist eigentlich unmöglich. Oder wie eine alte Jagdweisheit sagt: „Jagd ohne Hund ist Schund.“

Der Jagdhund ist nicht nur ein treuer Freund und Gefährte, sondern vielmehr als jagdlicher Gehilfe im Reviereinsatz unverzichtbar – ein wahrer Gebrauchshund. Damit eine weidgerechte Jagdausübung sichergestellt ist, haben Haltung, Züchtung und Führung der Jagdhunde große Bedeutung. Rund 2300 Jagdhunde mit ihren Hundeführern sind in Oberösterreich unersetzliche Helfer in den Revieren zur Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrages. Das rasche Auffinden des Wildes nach dem Erlegen oder etwa nach Verkehrsunfällen ist oberstes Gebot und erfordert fundiertes Wissen der Hundeführer.

Der Österreichische Jagdgebrauchshunde-Verband teilt Jagdhunde in sechs Gebrauchsgruppen ein: Apportierhunde, Bracken und Laufhunde, Erdhunde, Schweißhund, Stöberhunde und Vorstehhund.

Die Ziele der Jagdhundezucht, -prüfung und -führung liegen vor allem in der Förderung von Humanität, Ethik und Wirtschaftlichkeit. Der OÖ. Landesjagdverband bekennt sich zu einer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft basierenden Zucht und Ausbildung von Rassehunden, weil dadurch der langfristige Erhalt der speziell für die Jagd erforderlichen Eigenschaften unserer Jagdhunde gewährt wird.

 

 

Ruhe und Beschaulichkeit in der Natur

Im Sommer zeigt sich die Natur von einer ihrer schönsten Seite. Die Sonne lacht vom Himmel, alles blüht, der Duft des Waldes erfüllt uns mit einem Gefühl der Lebensfreude. Unsere Natur ist wichtiger Freizeit- und Lebensraum für uns Menschen!

Übrigens, momentan haben die Rehe allerhand zu tun: Die Brunft, also die Fortpflanzungszeit, ist in vollem Gange. Nach anstrengenden Stunden des Treibens sind Ruhephasen für die Rehe angesagt. Vor allem die kühleren Morgen- und Abendstunden sind dabei wichtig. Die sogenannten Hexenringe, kreisrund niedergetretenes Gras, stammen im Übrigen von diesem Treiben der Geißen durch die Böcke.

Aber nicht nur für die Tiere, auch für uns! Denn wir genießen ja ebenso die angenehme Kühle des Waldes und der saftigen Wiesen zur Erholung.

Gönnen wir uns und den Wildtieren somit in den heißen Tagen die besondere Ruhe und die Beschaulichkeit in der Natur.

In diesem Sinn wünschen Ihnen die Oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger einen erholsamen Sommer! Die Natur sagt Weidmannsdank.

 

Hitzefrei im Wald – Der Hase als Elefant

Oberösterreichs Jäger sind angesichts der hochsommerlichen Außentemperaturen für die Wildtiere im Einsatz.

Nicht nur der Mensch stöhnt mitunter angesichts der sommerlichen Höchststände am Thermometer. Die beständige Sommerhitze veranlasst auch zahlreiche Wildtiere, sich den hohen Außentemperaturen entsprechend zu verhalten. Vor allem vermeiden es die heimischen Wildtiere derzeit, sich in der Sonne aufzuhalten, und halten tagsüber im Wald, auf Schneefeldern oder im Bau Siesta.

Für Vögel etwa kann die Hitze problematisch werden. Sie schwitzen nicht wie Menschen, sondern hecheln nur, ähnlich wie Hunde. Was aber letztlich nicht besonders effektiv ist. Vögel ziehen sich deshalb eher an schattige Orte wie Büsche und Wälder zurück und kühlen sich im Wasser ab.

Viele Wildtiere sind hingegen nacht- und dämmerungsaktiv und verbringen ohnehin die heißen Stunden am Tag im kühlen Unterschlupf. „Auch tagaktive Tiere sind üblicherweise eher am Morgen und Abend fleißig und legen mittags eine Ruhepause ein, diese fällt bei so heißem Wetter wie jetzt eben um einiges länger aus“, erläutert Christopher Böck, Wildbiologe und Geschäftsführer des Oberösterreichischen Landesjagdverbandes.

Wildtiere haben unterschiedliche Möglichkeiten, um ihren Körper auf schonender Betriebstemperatur zu halten. Füchse hecheln wie Hunde, andere Tiere sabbern, so dass ihr Fell nass wird. Verdampft dann der Speichel, entsteht auf beide Arten Verdunstungskälte. „Tiere können auch Wärme abgeben, indem sie die Durchblutung der äußeren Körperteile stark erhöhen“, erläutert Böck. Im anatomischen Vorteil sind da etwa Feldhasen: Ihre Ohren, in der Weidmannsprache Löffel, sind nicht nur so groß, damit sie gut hören, sondern in erster Linie sind sie Wärmeregulationsorgane. Sie haben eine große Oberfläche und sind spärlich behaart, und wenn die Ohren stark durchblutet sind, kann der Hase damit sehr viel Wärme abgeben. Ähnlich wie bei Elefanten.

Für Oberösterreichs Jäger gilt es, im Wald entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Insbesondere im Sommer sind Wildtiere nämlich auf zusätzliche Wasserstellen durch den Bau von Tränken und auf Schattenspender angewiesen. Die Wasserstellen müssten sich gut und regelmäßig verteilt im Revier befinden, mindestens jeden zweiten Tag mit frischem Trinkwasser versorgt und an einem schattigen Platz angelegt werden, damit die Wasserqualität erhalten bleibe.

Feldhase

Die Ohren des Feldhasen sind nicht nur so groß, damit sie gut hören, sondern sie sind Wärmeregulationsorgane. Sie haben eine große Oberfläche und sind spärlich behaart, und bei starker Durchblutung kann der Hase damit sehr viel Wärme abgeben. Ähnlich wie bei Elefanten. Foto: Ch. Böck