Warum wird Raubwild gejagt?
Die Jagd auf Fuchs, Mader, Dachs und Co.: Ist die Jagd auf Raubwild sinnvoll?
Immer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob die Jagd auf Raubwild noch zeitgemäß ist? Heutzutage ist die Frage mehr denn je mit ja zu beantworten. In Oberösterreich haben wir eine ganze Reihe von Säugetieren, die unter dem Begriff Raubwild zusammengefasst werden. Dies sind die heimischen Arten Fuchs, Dachs, Iltis, Stein- und Edelmarder und das Hermelin sowie die zugewanderten und mitunter sehr problematisch zu sehenden Arten Waschbär, Marderhund, aber auch der Goldschakal.
Regelt sich die Natur selbst?
Kritiker bringen gegenüber der Jagd immer wieder den Einwand, dass sich die Natur von selbst regelt. Dem ist allerdings nicht mehr so, da wir in einer Kulturlandschaft leben. In dieser haben wir Menschen gewisse natürliche Regulatoren der Raubwilddichte bewusst, aber richtigerweise ausgeschaltet. So wurde mit der flächendeckenden Tollwutimpfung die Gefahr der Ansteckung von Haustieren und Menschen gegen null reduziert, gleichzeitig wurde damit jedoch der einzige echte Regulator des Fuchses eliminiert. Und es ist gerade Meister Reinecke, der heute im Artenschutz viele Probleme bereitet. Da er nicht auf das Vorhandensein spezieller Beutetierarten angewiesen ist, nimmt er als Nahrung an, was er kriegen kann. Somit kann er lokal auch eine Beutetierart fast ausrotten, ohne selbst einen Bestandseinbruch zu erleiden, weil er sich im Notfall auch von Zivilisationsmüll und anderen menschlichen Nahrungsquellen ernährt. So kommt es zu problematischen, unnatürlich hohen Dichten und dadurch immer öfter zu auftretenden Krankheiten wie der Räude und der Staupe.
Verpflichtendes Weidwerk
Wir Jägerinnen und Jäger sind von Gesetz wegen dazu verpflichtet, für einen artenreichen Wildbestand zu sorgen. Die Einhaltung der Abschusspläne ist für die oberö
sterreichischen Jäger sehr wichtig. Denn diese regeln die Wildbestände zumindest von Schalenwild wie Rehe, Hirsche oder Gämsen im Revier. Im Interesse der Umwelt und der Artenvielfalt wird aber nicht nur Schalenwild gejagt, sondern auch Raubwild. Vor allem Rotfüchse, Dachse, Waschbären oder Steinmarder werden erlegt, um den Bestand anzupassen und die negative Beeinflussung anderer heimischen, aber selteneren Wildtiere, die in unserer Kulturlandschaft nicht so gut zu Recht kommen, zu verhindern. Somit hat die Jagd auf Raubwild positive Effekte auf alle in den Jagdgebieten vorkommenden Arten.
Dass die Jagd auf Raubwild auch heute noch absolut zeitgemäß ist, im Hinblick auf den Artenschutz vielleicht sogar mehr denn je, zeigt auch das Vorgehen der EU, welche zum Beispiel den eingewanderten Waschbären in Europa auf eine Liste der unerwünschten Arten gesetzt hat. Der niedliche Räuber mit der Maske ist nämlich entgegen seines entzückenden Aussehens für Ausfälle bei Gelegen von seltenen Vögeln mit verantwortlich.
Mehr zum Thema Raubwild finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes www.ooeljv.at/wild-und-natur/jagdbare-tierarten-2/haar-raubwild/
http://www.ooeljv.at/medien/fachartikel/ist-der-fuchs-wirklich-an-allem-schuld/