Jäger beim Ansitz_OÖ LJV

Im Interview: Jungjägerin über die Jagdprüfung

Jungjägerin Christina MoserAlljährlich finden in Oberösterreich von April bis Juni die Jagdprüfungen statt. Dieses Jahr haben 532 Jungjägerinnen und Jungjäger die theoretische und praktische Prüfung erfolgreich geschafft. Eine davon ist Christina Moser, die in einem Interview mit Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner ihre Erfahrung mit der Jagdprüfung teilt.

 

Liebe Christina, wie bist du überhaupt zur Jagd gekommen und was hat dich dazu bewogen, die Jagdprüfung abzulegen?

Ich arbeite mittlerweile seit fast vier Jahren beim OÖ. Landesjagdverband im Sekretariat. Kurz darauf lernte ich meinen Freund kennen, der zufällig auch Jäger ist. Er nahm mich immer ins Revier mit. Dadurch bin ich überhaupt auf die Idee gekommen, die Jagdprüfung zu machen. Vor allem in der Natur zu sein gibt mir viel.

 

Was hat sich für dich seit dem Ablegen der Jagdprüfung verändert?

Mittlerweile nehme ich die Natur ganz anders wahr. Dadurch, dass wir für die Jagdprüfung umfangreiche Stoffgebiete lernen mussten, wie beispielsweise Wildtiere und Pflanzen und verschiedenste Vogelarten, fallen einem diese natürlich dann auf.

 

Hat dich der Kurs gut vorbereitet?

Ja, absolut. Der Kurs, der uns theoretisch als auch praktisch auf die Prüfung optimal vorbereitet hat, hat fünf Monate gedauert. Für mich persönlich war es von Jänner bis Mai eine anspruchsvolle Zeit, der Kurs fand zweimal die Woche statt, am Mittwochabend und am Samstagvormittag. Ab April war der Samstagskurs ganztägig und es kamen noch ein paar zusätzliche praktische Übungen dazu.

 

Wie hast du die Jagdprüfung empfunden?

Die Prüfung an sich war theoretisch sehr umfangreich. Es gab viele verschiedene Themengebiete und es war dementsprechend viel zu lernen.  Der größte Lernaufwand war für mich das Jagdgesetz. Das viele Lernen hat sich aber ausgezahlt!

Im praktischen Teil, also beim Schießen, mussten wir einerseits zwei von zehn Tontauben treffen und andererseits bei der Kugel in die Mitte einer Zielscheibe treffen. Das Tontaubenschießen war für mich zwar zuerst eine Herausforderung, wir wurden aber im Laufe des Kurses darauf gut vorbereitet.

 

Was würdest du angehenden Jungjägerinnen und Jungjägern zur Prüfung raten?

Auf jeden Fall bald genug zu lernen beginnen. Den Stoff darf man nicht unterschätzen. Immerhin muss man nicht nur weidmännische Fachbegriffe, sondern auch die Biologie eines jeden Wildtieres verstehen. Das Mitlernen im Kurs hat mir das Lernen für die Prüfung ungemein erleichtert. Besonders wichtig ist die regelmäßige Anwesenheit im Kurs, denn oft sind von den Vortragenden wichtige Details, die nicht in den Unterlagen stehen, erwähnt worden. Für die Prüfung haben wir auch Lerngruppen gebildet.

 

Wirst du jetzt gleich alleine ins Revier gehen?

Nein, ich werde erst meinen Freund regelmäßig auf die Pirsch begleiten. Die Jagdprüfung ist eine solide Grundausbildung, allerdings gibt es noch vieles zu lernen. Alleine durch das Begleiten langjähriger Jäger wird einem ihre Erfahrung zuteil.

 

Eine Frage zum Abschluss: Was fasziniert dich an der Jagd?

Dass man die Zusammenhänge des Ökosystems gut verstehen lernt. Außerdem ist das stille Beobachten draußen etwas Besonderes für mich, da ich ohnehin sehr naturverbunden bin.

 

Vielen Dank Christina für das spannende Interview!

 

Unter dem Link https://www.fragen-zur-jagd.at/aus-dem-jagdleben/2017/jagdpruefungen/ sowie hier: https://www.fragen-zur-jagd.at/jaeger-werden/ finden Sie alles rund um den Weg zur Jungjägerin und zum Jungjäger.