Wildbret – Ein Genuss zu jeder Jahreszeit

 Wildbret: Bekömmlich und nährstoffreich

Wildbret in der PfanneWenn es um unsere Fleischeslust geht, sind wir Österreicherinnen und Österreicher nicht gerade bescheiden. Laut einer Studie essen wir rund 100 Kilogramm Fleisch pro Kopf und Jahr, vorzugsweise rotes Fleisch von Rindern oder Schweinen. Damit verzeichnen wir den höchsten Fleischverbrauch in der EU.[1] Wildbret hingegen, das wertvolle Fleisch von Rehen, Hirschen, Hasen oder Wildschweinen, führt auf unseren Tellern ein Schattendasein: Nur 0,5 Kilogramm sind es im Schnitt pro Kopf und Jahr. Dieser geringe Wildbretkonsum liegt vermutlich daran, dass in vielen Köpfen irrtümlich angenommen wird, Wildbret gäbe es nur im Herbst. Dem ist jedoch nicht so, denn das hochwertige Fleisch von heimischen Wildtieren in Top-Qualität gibt es das ganze Jahr über. Die Jagd unterliegt natürlich auch strengen Regelungen, wie den gesetzlich vorgeschriebenen Abschussplänen, welche auch zum Schutz der Wildtiere eingehalten werden müssen. Daher gibt es beim Wild und frischem Wildbret, anders als bei Nutztieren, jahreszeitliche Einschränkungen. Gejagt wird ab Mai Reh- und Rotwild bis zum Jahresende, ab September die Wildente, das Rebhuhn im Oktober, Hase und Fasan von Oktober bis Ende Dezember. Wildschwein steht ganzjährig zur Verfügung. Heimisches, regionales und frisches Wildbret aus freier Wildbahn bietet eine Reihe von Vorteilen, nicht zuletzt ist es unbelastet und äußerst bekömmlich.

 

Wild als wertvoller Nährstofflieferant

Heimische Wildtiere bewegen sich das ganze Jahr über frei in der Natur und äsen frische Gräser und Kräuter. Aus diesem Grund enthält Wildbret mehr Muskelgewebe, dafür aber weniger Fett und Bindegewebe als das Fleisch von Nutztieren. Im Unterschied zu Rind- und Schweinefleisch ist in den Teilstücken kaum Fett enthalten, weshalb selbst kalorienbewusste Menschen Wild ohne Reue genießen können.

Zudem ist Wildbret sehr eiweißreich: Sein Eiweißgehalt von durchschnittlich 23 Prozent liegt höher als bei landwirtschaftlichen Nutztieren wie etwa Geflügel.

Wildfleisch enthält außerdem viele weitere gesunde Nährstoffe wie Vitamine der B-Gruppe sowie die Spurenelemente Zink, Eisen und Selen. Sein hoher Gehalt an wertvollen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren ist wichtig für den Sehapparat und das Herz-Kreislaufsystem. Der Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Wild ist übrigens fast so hoch wie in Lachs, selbst nach dem Kochen oder Braten!

 

Das heimische Naturprodukt

Wildtiere wachsen artgerecht in ihrer natürlichen Umgebung auf und werden von den heimischen Jägerinnen und Jägern völlig stressfrei ohne Adrenalinausstoß erlegt. Hochwertiges Wildbret aus den Revieren der Region ist bei Partnern der Oberösterreichischen Jäger im Wildbrethandel, in gut sortierten Fleischhauerbetrieben sowie bei den örtlichen Jägern erhältlich. Der Preis für gutes Wildbret vom Schlögel oder Rücken ist nicht viel höher als jener für ein saftiges Steak oder Filetstück vom Rind. Er liegt bei regionalen Lieferanten um die 25 bis 40 Euro pro Kilogramm.

 

Lagerung und Reifung

Die Lagerung sowie die Reifung des Wildfleisches sind für die Qualität und den Geschmack ein wichtiges Kriterium. Um zart und schmackhaft zu werden, muss Wildbret bei Kühlraumtemperatur abhängen, das heißt, es muss reifen. Bei jungen Tieren dauert dieser Vorgang drei, bei mehrjährigen Tieren fünf bis sieben Tage. Die Fleischreifung betrifft vorwiegend rotes Fleisch, also alle Wildarten außer Wildgeflügel. Wenn Wildbret direkt von Jägern oder Wildbretanbietern bezogen wird, ist ein weiteres Reifenlassen meist nicht mehr notwendig, weil es fast immer fertig gereift angeboten wird. Besteht diesbezüglich jedoch Unsicherheit, hilft der Jäger oder Wildbretanbieter gerne weiter.

 

Frisches Wild hält zwar gut gekühlt einige Tage, es sollte aber dennoch entweder so schnell wie möglich verwertet, oder aber eingefroren werden. Prinzipiell gilt: Je kälter das Wildfleisch gelagert ist, desto länger bleibt es haltbar. Wichtig dabei ist, dass die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Für eine längere Lagerung sollte das Fleisch aber auf jeden Fall eingefroren werden.

 

Wildzubereitung in der Küche

In der Küche ist Wildbret besonders vielfältig und schmeckt kurzgebraten (Maibock-Rezept), gedünstet, geschmort oder aber auch roh als Tartar (Maibock-Rezept). Wer das Wildfleisch besonders saftig mag, kann es spicken oder bardieren, also mit Speck umwickeln.

Weitere Informationen über Wildfleisch und köstliche Rezeptideen finden Sie unter www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/wildbret-rezepte/

 

[1] „Achtung, heiß und fettig – Klima & Ernährung in Österreich“, WWF Österreich, 2015, Statistik Austria

Mountainbiker und Jäger

Gemeinschaftliche Nutzung des Lebensraumes Wald

Bergaussicht WaldImmer mehr Freizeitsportler und –nutzer zieht es hinaus in unsere schöne Natur und in die oberösterreichischen Wälder. Vor allem jetzt im Sommer halten sich Mountainbiker und Radfahrer sowie Wanderer häufig draußen im Wald auf, um Erholung zu suchen und ihren oftmals stressigen Alltag auszugleichen. Die überwiegende Mehrheit der Naturliebhaber achtet dabei respektvoll auf die Lebensräume, wie Wald, Feld sowie Wiesen und hält sich an die Verhaltensregeln im Wald, um das Wild nicht in ihrem Lebensraum aufzuscheuchen. Damit ein jeder, Mensch und Tier, die Natur nachhaltig genießen, setzen wir Jäger uns für ein harmonisches Miteinander ein.

 

 

Die erlaubte Nutzung der Waldwege

Im Forstgesetzt ist geregelt, dass jedermann den Wald zu Erholungszwecken betreten und nutzen darf. Jedoch gibt es wie immer auch einige Ausnahmen. So ist zum Beispiel das Befahren, dazu zählen auch das Radfahren und Mountainbiken, nur mit einer Erlaubnis des Waldeigentümers beziehungsweise des Forststraßenerhalters gestattet.

Diese Zustimmung kann an einzelne Personen ergehen oder auch allgemein gültig sein und zum Beispiel mittels Beschilderungen vor Ort, an Bäumen oder Zäunen erteilt werden.

In Österreich hat sich das Mountainbiken zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt. Am liebsten wird dabei in der Natur, über Stock und Stein, gefahren. Das Abenteuer Mountainbiking kann aufgrund des Durchquerens der heimischen Wälder aber auch illegal sein. Diesen illegalen Radfahrern drohen Verwaltungsstrafen und zivilrechtliche Klagen.

 

Projekte für mehr Miteinander

Für einen unbeschwerten Mountainbike-Ausflug in Oberösterreichs Wäldern ist vom Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich ein spezielles „Vertragsmodell“ sowie eine eigene Initiative entwickelt worden. Dafür wurden Vereinbarungen mit den Waldeigentümern getroffen, dass Forststraßen für Radfahrer sowie für das Mountainbiking freigegeben werden. Jedoch nur für jene Strecken und Wege, die für eine vermehrte Nutzung, durch den Menschen, wild ökologisch vertretbar sind.

 

Im Rahmen dieses Vertragsmodells wurden auch Verhaltensregeln aufgestellt, um ein harmonisches Miteinander im Wald, zwischen den Freizeitnutzern, den Jägern sowie den Waldbesitzern, zu regeln. Die „Fair Play“-Regeln sind praktische Tipps für das Radfahren im Wald und sollten von bewussten Waldnutzern beherzigt werden.

 

  1. Fahre nur auf gekennzeichneten, markierten und freigegebenen Wegen
  2. Beim Biken sind die Ruhezeiten der Wildtiere, frühmorgens und abends, einzuhalten
  3. Hinterlasse keine Spuren wie Müll
  4. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle und fahre nicht über frisch gepflanzte Bäume oder Sträucher
  5. Respektiere andere NaturnutzerInnen und behindere oder bringe Wanderer, Spaziergeher oder andere Radfahrer nicht in Gefahr
  6. Nimm Rücksicht auf die Tiere. Freizeitnutzer sind Gäste im Wald
  7. Handle verantwortungsvoll
  8. Tu dir und der Umwelt was Gutes

 

Jeder ist Verantwortlich

Die sportlichen Aktivitäten der zahlreichen Freizeitnutzer im Wald beeinflussen das Verhalten und die Physiologie der heimischen Wildtiere. Jedes Verhalten, sei es angepasst oder auch nicht, wirkt sich auf die Natur aus. Die stark, unkontrollierte Landnutzung von Freizeitsportlern, zum Beispiel während der Ruhezeiten in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, stresst die Wildtiere und scheucht sie oft unnötig auf. Auf der Flucht könnten sich die Tiere schwer verletzen. Häufige Störungen können einen Herzstillstand verursachen und bis zum Tod führen. Aber nicht nur das Wild leidet, wenn unachtsame Freizeitnutzer wie Mountainbiker durch den Wald fahren. Auch forstwirtschaftlich interessante Bäume werden in Mitleidenschaft gezogen, denn das gehetzte Wild frisst aus Mangel an geeigneten Möglichkeiten anderer Nahrungsaufnahmen junge Triebe und dies führt zu verstärktem Verbiss und somit zu Schäden im Wald .

 

Fairness und eine gegenseitige Rücksichtnahme bilden daher die Grundlage für ein gemeinsames Miteinander und die Wahrung der vielfältigen Interessen im Wald. Mit gemeinsamen Verhaltensregeln wird der Wald auch weiterhin einen einzigartigen Erholungs- und Lebensraum sowie Arbeitsplatz für alle bieten.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/medien/artikel-fur-regionalzeitungen/winterliche-freitzeitaktivitaten-und-wildtiere/ und die offiziellen Mountainbike-Strecken in Oberösterreich finden Sie hier http://www.oberoesterreich.at/aktivitaeten/sommer/mountainbiken.html?utm_source=Domain&utm_medium=Weiterleitung&utm_term=www.biken.at&utm_content=Domain-Weiterleitung&utm_campaign=Biken+Weiterleitung

Die verantwortungsvollen Aufgaben eines Jagdschutzorgans

Im Interview: Daniela Jansch

Nach einer mehrmonatigen und sehr intensiven Ausbildungszeit traten in den letzten Wochen 87 Jägerinnen und Jäger erfolgreich zur Jagdschutzorganprüfung in Oberösterreich an. Der OÖ Landesjagdverband hat mit Daniela Jansch, einer der wenigen Frauen, die zur Prüfung angetreten sind und diese erfolgreich abgelegt hat, gesprochen:

Jagdschutzorgan Daniela Jansch mit Tochter

Warum haben Sie sich zum Jagdschutzorgan ausbilden und prüfen lassen?

Da ich mich sehr intensiv mit der Jagd und den vielfältigen Aufgaben und Pflichten einer Jägerin beschäftige und mein Wissen immer noch weiter vertiefen möchte, habe ich mich gemeinsam mit meinem Mann im Herbst des Vorjahres dazu entschlossen, die Ausbildung zum Jagdschutzorgan zu beginnen. Im Winter wurde in Vöcklabruck ein Vorbereitungskurs abgehalten und dies haben wir gleich zum Anlass genommen und uns eingeschrieben.

 

Welche Themen haben Sie vertieft, was haben Sie gelernt?

Das Lernpensum war enorm: Wir lernten die Vorschriften über die Ausübung der Jagd, Vorschriften über den Natur- und Tierschutz, den jagdlichen Waffengebrauch, Wissenswertes über die Jagdhundehaltung und Jagdhundeführung, Wildkunde, Wildhege, Verhütung von Wildschäden, jagdliches Brauchtum und Erste Hilfe Maßnahmen.

 

Wie oft drückten Sie die Schulbank?

Von Jänner bis Mai, drei bis vier Mal pro Woche an die vier Stunden wurden uns diese Themen intensiv vermittelt. Dann war der Tag der Prüfung auch schon gekommen.

 

Wie läuft die Prüfung zum Jagdschutzorgan ab?

Antreten muss man in drei Teilbereichen (OÖ Jagdrecht; jagdliches Brauchtum, Hunde, Waffen- und Munitionskunde sowie Wildkunde, Wildhege, Verhütung von Wildschäden im Forst etc.) zur mündlichen kommissionellen Prüfung bei der OÖ Landesregierung in Linz. Bei uns im Vöcklabrucker Kurs sind 16 Jäger und ich als einzige Frau angetreten und alle haben die Prüfung bestanden.

 

Dass alle Kandidaten bestehen, ist nicht selbstverständlich – Gratulation!

Welche Aufgaben übernehmen Sie nun als Jagdschutzorgan?

Danke! (lacht) Mit der erfolgreichen Absolvierung der Prüfung zum Jagdschutzorgan kann ich nun von Jagdausübungsberechtigen von Genossenschaftsjagden bestellt und von der Behörde für ein Revier bewilligt werden. Verantwortlich bin ich als Jagdschutzorgan für den Schutz des Wildes vor Raubwild, Wilderern und Futternot sowie für den ökologischen und nachhaltigen Erhalt der Lebensräume. Weiters achte ich auf die gesetzlichen Regelungen der Weidgerechtigkeit und auf die Bestimmungen des OÖ Jagdgesetzes innerhalb der Jägerschaft und ich bin auch für den Schutz der Bevölkerung im Wald zuständig.

 

Was möchten Sie in Ihrer Funktion erreichen?

Ich möchte als Jagdschutzorgan Ansprechpartnerin für Pächter, andere Jäger und die Bevölkerung sein und mit Rat und Tat bei fachlichen Fragen rund um die Jagd zur Seite stehen. Als Vorbild ist es mir auch wichtig Aufklärungsarbeit in der nicht jagenden Bevölkerung zu leisten und die Faszination an der Jagd weiterzutragen. Denn es ist ein ehrenvolles und traditionelles Handwerk.

 

 

Zu Daniela Jansch

Daniela Jansch ist seit nicht einmal einem Monat behördlich geprüftes Jagdschutzorgan. Die Jagd sowie die vielfältigen Aufgaben des Weidwerks wurden ihr bereits in die Wiege gelegt, da beinahe alle männlichen Mitglieder ihrer Familie die Jagd ausübten beziehungsweise dieser noch immer nachgehen. Nach der Gründung der Familie und dem Bau des Hauses im Grünen umgeben von Wäldern, kam bei Jansch der Wunsch auf, mehr über Flora und Fauna zu erfahren. Auch die Einstellung zu gesunder und bewusster Ernährung war für Daniela Jansch Motivation Jägerin mit Leib und Seele zu werden. Ihr Jagdrevier befindet sich rund ums Haus in Seewalchen. Als Jägerin ist es ihr zudem besonders wichtig, dass sie dem Wild mit Achtung und Respekt gegenübertritt und das Wildbret sorgsam verarbeitet, um so eine hochwertige Fleischqualität garantiert zu bekommen. Mit diesem gesunden Fleisch von regional aufgewachsenen Tieren, die ohne Adrenalinstoß geschossen werden, bereitet sie ihrer Familie Wildspezialitäten in der Küche zu. Auch ihren Kindern möchte sie das Bewusstsein nach frischen und gesunden Lebensmitteln, aber auch den Respekt vor den Tieren weitergeben, damit sie auch wissen, woher das Fleisch kommt und sich auch im Klaren darüber sind, dass für ihr Fleisch auf dem Teller ein Tier sein Leben lassen musste.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf https://www.land-oberoesterreich.gv.at/19744.htm oder auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/leistungen-und-services/jagdprufung/jagdschutzorgan/jagdschutzorgan-prufung/

Jagdprüfungen

Mit der Jagdprüfung eine fundierte Jagdausbildung erhalten

Jäger sein bedeutet Verantwortung gegenüber der Natur, dem heimischen Wild und der Nicht-jagenden Bevölkerung genauso wie in Weidmannskreisen. Um der ökologischen Arbeit sowie der nachhaltigen Hege nachzugehen, braucht es Wissen und Erfahrungen. 574 Jungjägerinnen und Jungjäger traten in den letzten Tagen zur Jagdprüfung, an. 88 Prozent, also 507 Anwärter legten die theoretische sowie praktische Prüfung erfolgreich ab. Das Interesse an der Jagd und den damit verbundenen vielfältigen Aufgaben eines Weidmannes, ist vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren sehr gefragt.

 

Voraussetzungen zum Prüfungsantritt

Um die Zulassung zur Prüfung ist schriftlich beim OÖ Landesjagdverband mittels Formular anzusuchen. Über den Antritt zur Prüfung entscheidet der Vorsitzende der Prüfungskommission. Zugelassen werden angehende Jungjäger, die das 17. Lebensjahr bereits vollendet haben oder dies in spätestens drei Monaten vollenden. Aber auch wenn der Hauptwohnsitz im örtlichen Zuständigkeitsbereich jener Bezirksgruppe des Landesjagdverbandes liegt, in welchem die Kommission eingerichtet ist, kann die Zulassung erteilt werden.

Die zugelassenen Personen werden mindestens vier Wochen vor dem angesetzten Prüfungstermin unter Angabe des Prüfungsortes zur Prüfung eingeladen. Eine Sonderregelung gibt es für Zivildiener, denn sie sind für die Dauer von 15 Jahren ab Ausstellung des Zivildienstbescheides nicht zur Führung einer Jagdwaffe in Ausübung der Jagd berechtigt.

 

Umfangreiches Know-how

In Vorbereitungskursen auf die Jagdprüfung, welche ein halbes Jahr dauern und von den Bezirksgruppen des OÖ Landesjagdverbandes angeboten werden, werden den Anwärtern der Naturschutz, Wald- und Landbau, Wildkrankheiten, Wildtierkunde, Wildbret und Hygiene, Waffen- und Rechtskunde, das Jagdhundewesen oder der allgemeine Jagdbetrieb mit seinem Brauchtum theoretisch gelehrt. Zudem muss für den Erhalt der Jagdberechtigungskarte ein Waffentest absolviert werden. Den sicheren Umgang mit der Jagdwaffe zeigen die erfahrenen Jäger während des Kurses. Die Prüfung selbst besteht dann aus einem mündlichen Teil und einem Schusstest, wo die Trefferleistung zählt.

 

Sollte die mündliche Prüfung nicht bestanden werden, entfällt der praktische Teil. In diesem Fall kann nach Ablauf von sechs Monaten erneut die Jagdprüfung abgelegt werden. Sollte nur der praktische Teil der Prüfung nicht bestanden werden, ist eine Wiederholung bereits nach Ablauf von drei Monaten möglich. Für einen wiederholten Antritt zur Jagdprüfung, nach über einem Jahr, müssen der mündliche Teil und der praktische Test nochmals abgelegt werden.

 

Weitere Informationen und Wissenswertes finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/leistungen-und-services/jagdprufung/

 

Streckenlegung als Ehrfurcht vor dem Wild

Jagdliches Brauchtum: Das Legen der Strecke

Seit jeher ist die Jagd mit Etikette und Traditionen verbunden. Unsere oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger pflegen dieses Brauchtum und geben Hintergrundwissen sowie die Geschichte der Jagd an die nicht jagende Bevölkerung weiter. Einer dieser Bräuche ist das Legen der Strecke. Das bedeutet, dass nach einem Jagdtag das erlegte Wild in Reihen aufgelegt wird. Es bezeichnet ebenso das Auflegen der gesamten Jagdbeute eines Jägers oder eines Jagdbezirks innerhalb eines Jagdjahres für die Statistik. Dieser Brauch wird traditionell als Ehrerbietung der Weidmänner vor dem erlegten Tier ausgeführt. Zudem verhilft die Streckenlegung in der Praxis dazu, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Abschüsse der verschiedenen Wildtiere eingehalten werden.

Der Brauch der Streckenlegung wirft in der nicht jagenden Bevölkerung jedoch auch Fragen auf und wir in der Jägerschaft informieren gerne darüber. Warum tut man dies nach einer erfolgreichen Ansitz- oder Treibjagd? Ist es wirklich Brauchtum, eine Totenwache, oder doch eine Präsentation der Beute?

 

Die Strecke legen

Der Brauch der Streckenlegung hat eine lange Tradition unter den Jägern und bekundet damals wie heute den Respekt vor dem erlegten Wild. Bereits bei den groß angelegten Jagden der Adeligen in Frankreich gab es die Streckenlegung am Ende des Jagdtages. Damals war die Jagd stark von Ritualen und sehr strengen Regeln begleitet. Es war genau definiert, welcher Jagdteilnehmer welches Tier schießen durfte und wie die Streckenlegung zu erfolgen hatte.

 

Strenge Regeln für die Strecke

Heute kann die Streckenlegung auf viele verschiedene Arten erfolgen, aber die Jägerinnen und Jäger üben diesen Brauch immer aus Ehrfurcht und Respekt vor dem Tier aus. Das erlegte Wild wird nach Art, Geschlecht und Alter aufgereiht. Die Wildtiere werden auf der rechten Körperseite positioniert. Früher wurde angenommen, dass die rechte Seite die „gute“ Seite ist und aufgrund dieser Position keine Erddämonen in das Wild eindringen können. Diesem Ritual ist man bis heute treu geblieben. Die Tiere werden zudem vom größten bis zum kleinsten in 10er Blöcken aufgereiht. Der Bruch, Zweige, welche mit Blut des erlegten Wildes benetzt sind, werden ihnen als Ehrerbietung ins Maul gegeben. Um die Jagdstrecke, dem aufgelegten Wild, herum versammeln sich der Jagdleiter, die Schützen, die Treiber und die Jagdhornbläser. Für jede Wildart, die ein eigenes Totsignal hat, stimmen die Jagdhornbläser ihre Melodien an. Der Jagdleiter und die Schützen stehen „häupterwärts“, also vor den Tieren, die Hornbläser, Hundeführer und Treiber hinter diesen. Es ist verpönt über die Strecke oder ein erlegtes Tier zu steigen.

 

Bewusstseinsbildung in der nichtjagenden Bevölkerung

Mit einer würdigen Streckenlegung kommunizieren die rund 19.000 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich auch ihre ethische Einstellung zur Jagd und zum Wild nach außen. Mittels einer verstärkten Kommunikation und Erklärungen zur Jagd bemüht sich der OÖ Landesjagdverband Brauchtum auch in der nicht jagenden Bevölkerung verständlich zu machen.

 

Mehr Informationen und Wissenswertes über die Jagd und die vielfältigen Aufgaben sowie Brauchtum und Etikette finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/jagdliches-brauchtum/

Der Jäger im Sommer

Der Reviergang im Sommer

Im Laufe eines Jagdjahres haben die oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger zahlreiche und vielfältige Aufgaben in der Hege des Lebensraumes, aber auch in der Pflege der heimischen Wildtiere zu verrichten. Im Sommer sind Reviergänge genauso an der Tagesordnung und die Jäger sichern mit ihrer Arbeit nachhaltig den heimischen Wildbestand und gewährleisten dessen Regulierung mittels der gesetzlich vorgeschriebenen Abschusspläne. Zudem schützen und bewahren die Weidmänner, in Zusammenarbeit mit den Oberösterreichischen Landwirten, die heimische Wildtierfauna und sie setzen sich für den Schutz von Wald, Feld und Wiese ein. Aufgrund ihres Handelns können Mensch und Tier die verschiedenen Lebensräume für sich nutzen.

 

Die sommerlichen Aktivitäten des heimischen Wilds

SommerlandschaftIn diesen Monaten beginnen die Wildtiere, wie Rehe, mit dem für den Winter überlebensnotwendigen Aufbau von Energiereserven. Insbesondere das Jungwild legt rasant an Gewicht und Stärke zu und stellt den Organismus von der Versorgung mit Muttermilch auf frische Äsung pflanzlicher Natur um.

Männliche Tiere werden nun ruhiger, die Feistzeit beginnt – Energie für die Fortpflanzungszeit wird gesammelt. Die Rehböcke suchen dann ab Mitte Juli in ihren Territorien nach brunftigen Geißen und versuchen diese nach längerem Treiben, zu beschlagen, also zu befruchten. Die Kitze verstecken sich unter anderem im hohen Gras oder in den Feldern und sind aufgrund ihrer Tarnfarbe vor Raubwild relativ gut geschützt. Doch die Flecken verblassen schon langsam, da die Kitze im Juli mobiler sind.

Auch die Hirsche sind mit ihren wachsenden Bastgeweihen noch ruhig und äsen sich Gewicht und Energiereserven an. Körperlich schwächere Tiere werden jetzt im Sommer vom Jäger reguliert. Bei gutem Licht erkennt der Weidmann im Sommerfell der Tiere ob diese krank sind oder starken Parasitenbefall haben. Falls dem so ist, wird bei diesen Tieren der notwendige Selektionsabschuss vorgenommen, damit wird die Ausbreitung von Krankheiten, die den gesamten Wildbestand befallen könnten, verhindert.

 

Lebensraumverbesserung und -erhaltung

Aber nicht nur das heimische Wild genießt die Pflege der Weidmänner im Sommer. Auch Felder und Wiesen werden bewirtschaftet. Der Erhalt der Lebensräume für Mensch und Tier gehört ebenso zu den vielfältigen Aufgaben im Weidwerk und bedarf einer umfangreichen Pflege sowie Know-how in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft. Die Jäger pflanzen zum Beispiel Hecken, um Nist- und Brutplätze für Vögel, Kleinsäuger und Insekten zu schaffen. Naturhecken, welche mit unterschiedlichsten Pflanzen gestaltet werden, dienen den jagdbaren, aber auch nicht jagdbaren Tieren zudem als Futter- und Rückzugsgelegenheiten. Die Weidmänner gestalten auch Wildäcker und -wiesen, um den Wildeinfluss in den Wäldern zu vermeiden, und um dem Wild zusätzliche Futterquellen zu bieten. Wildschaden sollte keinesfalls entstehen. Auch die Waldränder sollen durch das Anlegen von Feuchtbiotopen oder dem Brachliegenlassen von Wiesenstreifen nachhaltig und ökologisch bewirtschaftet werden.

 

Schutz vor Waldbränden

Im Sommer steigt die Brandgefahr oftmals extrem an. Offenes Feuer und das Rauchen von Zigaretten sind im Wald zwar verboten, dennoch kann eine achtlos weggeworfene Zigarette aus dem Autofenster ins trockene Gebüsch rasch einen Brand auslösen. Auch eine Glasflasche, die ein unachtsamer Freizeitnutzer und „Naturfreund“ weggeworfen hat, kann durch den Brennglaseffekt zum Gefahrenherd werden.

Die Jägerinnen und Jäger des OÖ Landesjagdverbands sind daher in diesen Zeiten besonders aktiv und drehen bei ihren Reviergängen beinahe jeden Stein und jedes Blatt um, um solche Gefahrenquellen zu entsorgen und damit den Ausbruch eines Brandes zu verhindern.

 

Freizeitnutzer, wie Mountainbiker, Wanderer und Läufer, die sich oft in der Natur bewegen, sollten sich ihrer Verantwortung gegenüber dem Lebensraum Feld-Wiese-Wald bewusst sein und die allgemein geltenden Verhaltensregeln einhalten und leben, um ein harmonisches Miteinander zu gewährleisten.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/weil-jagd-mehr-ist/jagd-ist-erhalt-und-verbesserung-des-lebensraumes/

 

Schutzwald

Schutzwald: Gemeinsame Verantwortung für unseren Lebensraum

Jagd erfordert Verantwortung. Die oberösterreichischen Weidmänner sind sich in ihrem Tun dieser Verantwortung für die heimischen Wildtiere und deren Lebensräume wie Wiese, Feld und Wald bewusst. Ein gesetzlicher und gesellschaftlicher Auftrag an den OÖ Landesjagdverband mit seinen Mitgliedern sowie an die Forstwirtschaft ist daher auch die Sicherung der vielfältigen Schutzfunktionen unserer heimischen Wälder.

Neben dem unmittelbaren Schutz des Bodens, sichern Schutzwälder in den Bergen v.a. Siedlungen und Verkehrswege gegen Steinschlag, Erdrutsch und Lawinen. Schlägerungen sind in einem Schutzwald nicht gänzlich verboten und in manchen dicht bewachsenen Beständen sogar notwendig, um diese Schutzfunktionen nachhaltig aufrecht zu erhalten und – wo notwendig – verbessern zu können. Das Ziel ist, Waldbestände an sensiblen Standorten zu erhalten und zu verjüngen. Bei der Bewirtschaftung in diesen Wäldern ist noch mehr auf ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Natur, Tier und Mensch zu achten.

 

Die Jagd in den Schutzwäldern

Um die Nutz- und Schutzwirkung sowie den Erholungs- und Wohlfahrtsfaktor bestmöglich zu gewährleisten ist eine auf die jeweilige Lebensraumtragfähigkeit abgestimmte Wilddichte anzustreben. Dazu werden ständig maßgeschneiderte und lokale Konzepte für Problemgebiete, welche zum Beispiel unter vermehrtem Wildeinfluss (Verbiss, Schälung) leiden, erarbeiten. Die jagdlichen Maßnahmen sind auf die lebensraumorientierte und wildökologische Raumplanung abgestimmt. Ein konkretes Planungsmodell, das sämtliche Einflüsse der Land- und Forstwirtschaft, des Tourismus´, von lokalen Freizeitnutzern und der Jagd beinhaltet, aber auch die Wildtierlebensraumansprüche (Ruhezonen) berücksichtigt, sollte daher als interdisziplinäres Planungsorgan unbedingt angestrebt werden. Um diese Strategien tatsächlich erfolgreich umzusetzen braucht es natürlich die Bereitschaft der regionalen Jägerschaft, aber auch der anderen Raumnutzer wie Grundeigentümer und Touristiker in den betroffenen Gebieten.

 

Zusammenarbeit für erfolgreichen Schutz

Konkrete jagdliche Maßnahmen, wie eine Regulation und eventuell auch Reduktion des Wildes sowie die gezielte Lenkung von Reh, Hirsch und Co. Können nur dann erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ihren gleich wichtigen Beitrag leisten. Dies kann unter Umständen auch Verzicht und Rückzug bei den jeweiligen Nutzungsansprüchen bedeuten…

Die oberösterreichische Jägerschaft trägt mit ihrem hohen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur und dem Lebensraum Wald sowie mit fachlich korrekten Lösungen zur nachhaltigen Erhaltung und Verbesserungen von Schutzwäldern bei. Ihr wesentlicher Beitrag zur Erhaltung und Förderung von Schutzwäldern kann in seiner Umsetzung jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sondern bedarf geradezu der Mitwirkung aller anderer Akteure im sensiblen Lebensraum Schutzwald.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagdbezirke/vocklabruck/bedeutung-der-jagd-fur-den-bezirk/forstabteilung-hr-di-leopold-hofinger/

Junges Wild gefunden – was tun?

Ein sonniger Frühlingstag, ein Spaziergang in der Natur. In Sichtweite liegt ein kleines Etwas. Im Frühjahr ist die Wahrscheinlichkeit, dass man junge Wildtiere, wie Feldhasen, kleine Vögel oder Rehkitze, auffindet sehr hoch. Manche fallen zwar aus dem Nest, das Muttertier wurde verletzt oder gar überfahren, aber meistens ist dem nicht so und die Jungen wirken nur verlassen!! Weiterlesen

Warum wird Raubwild gejagt?

Die Jagd auf Fuchs, Mader, Dachs und Co.: Ist die Jagd auf Raubwild sinnvoll?

DachsImmer wieder wird die Frage aufgeworfen, ob die Jagd auf Raubwild noch zeitgemäß ist? Heutzutage ist die Frage mehr denn je mit ja zu beantworten. In Oberösterreich haben wir eine ganze Reihe von Säugetieren, die unter dem Begriff Raubwild zusammengefasst werden. Dies sind die heimischen Arten Fuchs, Dachs, Iltis, Stein- und Edelmarder und das Hermelin sowie die zugewanderten und mitunter sehr problematisch zu sehenden Arten Waschbär, Marderhund, aber auch der Goldschakal.

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Verbiss an Jungpflanzen im Wald

Verbiss an Jungpflanzen durch ReheKnospen, Triebe und Jungpflanzen generell stehen, vor allem im ausgehenden Winter und Frühjahr, oft und gerne am Speiseplan des heimischen Rot-, Gams- und Rehwilds sowie bei Hase und Co. Viele Pflanzenfresser haben sich speziell an die reichhaltige Nahrungsbasis, durch ihre Körpergröße und ihr Gebiss, angepasst. So hat jede Wildart eine eigene Nahrungs-Zusammenstellung: Rotwild bevorzugt große Portionen Gräser, Rehwild zupft leicht verdauliche Kräuter, Blätter und Knospen und Gämsen sind je nach Jahreszeit Mischtypen. Man erkennt den Verbiss dieser wiederkauenden Wildarten an den eher ausgefransten Stellen an den Nahrungspflanzen. Weiterlesen