Jetzt im Frühling, wenn der Schnee das erste frische Grün sowie sprießende Knospen freigibt, kommen leider auch kleine und größere Müllansammlungen ans Licht, die in der Landschaft nichts zu suchen haben. Diese Abfälle ruinieren nicht nur das Landschaftsbild, sondern schädigen Pflanzen, bergen Gefahren für die heimische Tierwelt und beeinflussen die Lebensqualität der Menschen negativ. Vor allem die Jägerinnen und Jäger haben einen nahen Bezug zur Natur und zur Umwelt, bewegen sich darin und nehmen sie intensiv wahr. Daher wir von einigen Jagdgesellschaften immer wieder die Aktion „Frühlingsputz“ in den Revieren durchgeführt.
Von Plastikflaschen bis zu Elektrogeräten und Sperrmüll
Plastik- und Glasflaschen bis hin zu Fast-Food-Verpackungen sowie Sperrmüll werden von den Menschen achtlos in der Natur entsorgt. Vor allem an Straßenrändern finden sich Zigarettenschachteln, Dosen und Verpackungsmaterialien, entlang von Wander- oder Radstrecken liegen Getränkeflaschen und Jausensackerl. Auch die Reviereinrichtungen an Lichtungen und mitten im Wald, die der Jägerschaft gehören, wie Hochstände, Futterplätze oder Jagdhütten, werden zu illegalen Müllablagerungsplätzen.
Dabei ist es kaum zu glauben was sich in den Wäldern alles findet: alte Waschmaschinen, gebrauchte Kinderfahrräder, Sportgeräte oder sogar Bauschutt.
Diese Gegenstände gehören keinesfalls in den Wald und doch werden sie bei der Aktion Frühlingsputz zu Hauf von den vielen freiwilligen und ehrenamtlichen Helfern eingesammelt. Abfälle schaden nicht nur der Umwelt, sondern können zudem bei den Wildtieren schlimme Verletzungen hervorrufen. So kann es auch vorkommen, dass das Wild herumliegendes Plastik frisst oder hineinsteigt und Verletzungen davonträgt. Diese Gefahr wird beim achtlosen Wegwerfen von Müll von den Verursachern oftmals nicht berücksichtigt.
Jagd ist Verantwortung für Wild und Lebensraum
Die Jägerinnen und Jäger in ganz Oberösterreich, die täglich in den Revieren unterwegs sind, nehmen die Verantwortung für einen aktiven Umwelt- und Naturschutz zum Wohle des heimischen Wilds und dessen Lebensraum wahr. Rund 19.100 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich sind darauf bedacht art- und weidgerechte Hegemaßnahmen durchzuführen, damit das Wild in seiner natürlichen Heimat ungestört leben kann. Die Weidmänner und Weidfrauen nehmen sich die Zeit, um im Kreislauf der Natur zu handeln. Für sie ist es selbstverständlich beim Frühlingsputz mitzuhelfen. Eine saubere Natur ist vor allem für die Jägerschaft und die Ausübung der Jagd ein besonderes Anliegen.
Zudem ist es dem OÖ Landesjagdverband ebenso wichtig ein neues Bewusstsein in der Gesellschaft, im Umgang mit der Natur, zu wecken. Um nachfolgenden Generationen Zugang zu sauberem Wasser und klarer Luft weiter zu vererben, braucht es unter anderem die engagierten Jägerinnen und Jäger, die sich für den Umwelt-, Natur- und Tierschutz einsetzen.
Wildäckern schaffen neue Lebensräume für Flora und Fauna
In der heutigen Agrarlandschaft werden meist in großräumigen Strukturen überwiegend Getreidemonokulturen angebaut. Durch diese intensive Nutzung der Felder geht die Artenvielfalt der Flora in unseren Breiten, die Rehe, Hasen und Co. als Nahrungsmittel bräuchten, stetig weiter verloren. Mit neu angelegten Wildäckern will die Jägerschaft daher zusätzliche Artenvielfalt schaffen. Zudem kann das Wild in Notzeiten seinen Energiebedarf selbst nur schwer decken und muss von den eigenen Reserven zehren. Wildäsungsflächen, wie Wildäcker auch genannt werden bieten dem heimischen Wild ein wahrliches Schlaraffenland an frischen Gräsern, Blumen und Kräutern auch bei Schnee und Eis oder im Sommer bei großer Hitze. Auch sind zusätzliche Äsungsflächen eine wichtige Maßnahme um Wildschäden in jungen Aufzuchtzonen sowie im Forst zu vermeiden. Zudem geben Wildäcker Bodenbrüter und Insekten Deckung vor ihren natürlichen Feinden und neue Lebensräume werden geschaffen. Wildäcker erfüllen zahlreiche ökologische Funktionen.
Das Anlegen eines Wildackers
Wildäcker werden meist zwischen Ackerflächen oder Stilllegungsstreifen sowie an Gewässer- und Waldrändern angelegt. Richten Jägerinnen und Jäger einen Wildacker im Wald ein sollte dieser an einer sonnigen, ruhigen und ungestörten Lage nahe dem Gebiet angelegt werden, in denen das Wild seinen Einstand hat. Wildäcker in der Feldflur sollten in Regionen angebaut werden, die von Menschen selten aufgesucht werden. Gepflanzt werden entweder einjährige Wildäsungsflächen, die jedes Jahr wieder neu gesät werden müssen oder Daueräsungsflächen, die über mehrere Jahre Bestand haben und nur erneuert werden, wenn der Artenreichtum nachlässt und sich nur dominantes Unkraut durchgesetzt hat.
Die Jägerinnen und Jäger starten mit der Aussaat für Wildäsungsflächen im Frühjahr. Angebaut werden Gräser, Kräuter und Früchte für eine ausgewogene Nahrungsvielfalt. Wildäcker werden speziell an die Bedürfnisse des Wildes angepasst. Wichtig beim Anlegen einer neuen Äsungsfläche ist daher eine art- und wiederkäuergerechte Anpflanzung, um den speziellen Äsungsbedarf des Wildes zu decken. Wildäcker werden vom Rotwild, Damwild, Reh- und Schwarzwild aufgesucht, die hier primär ihre Nahrung finden. Niederwildarten – wie Fasan, Rebhuhn oder Feldhase – laben sich am Wildacker suchen aber auch Schutz vor natürlichen Fressfeinden. Fuchs, Marder und andere Prädatoren machen in diesen Wildackerregionen Jagd auf ihr Beutespektrum, das sich selbst zur Nahrungsaufnahme am Wildacker eingefunden hat. Aber auch besonders geschützte Tier- und Pflanzenarten nutzen Wildäcker als Ersatz für extensiv genutzte Äcker. Unter den Tieren sind dies Schwarz- und Braunkehlchen oder auch verschiedenen Insektenarten. Aber auch Pflanzen, wie Ackerwildkräuter, die auf den intensiv genutzten Ackerflächen keine Chance haben, finden sich immer wieder auf den neu angelegten Wildäsungsflächen.
Die blühende Artenvielfalt am Wildacker
Die Aussaat wird auf das vorherrschende Wild abgestimmt. Niederwild braucht viele kleine, langgezogene, abwechslungsreiche Wildäcker. Aber auch einfache Wiesen mit hohem Anteil von Süßgräsern, Kräutern und einem hohen Anteil von Klee werden von Hasen und Co. aufgesucht. Im Gegensatz dazu braucht es in Hochwildrevieren große Wiesen mit unterschiedlichsten Kräutern und Gräsern.
Außer der pflanzlichen Vielfalt, werden auch Getreidesorten, wie Mais, Hafer oder Buchweizen und Früchte, wie Topinambur, Rüben oder Kohl angebaut. Mittels winterresistenten Pflanzen finden Rehe, Hasen und Co. auch im Winter Futter auf dem Wildacker.
Auch die Umgebung wird bei der Aussaat berücksichtigt und die Boden- und Lage-Bedingungen sowie die Verträglichkeit mit dem Saatgut beachtet. Jede Pflanze stellt bestimmte Ansprüche an ihre natürliche Umgebung und braucht verschiedenstes für ihr Wachstum. Lupinen und Ginster gedeihen beispielsweise nur auf sauren Böden und sind für Kalkböden ungeeignet. Um die richtige Saatmischung zu finden müssen die Jägerinnen und Jäger die Äsung auf eine Hauptwildart ausrichten. Entweder soll ein „Hasengarten“ (Erklärung), eine „Schwarzwild-Ablenkung“ (Erklärung) oder ein universeller Lebensraum für alle entstehen.
Wildäcker reduzieren Schäden im Wald
Im Frühjahr findet sich für Reh, Hase und Co. meist genügend Äsung in der Natur. Raps und Weizen werden auf den Feldern genascht, auf den Wiesen sprießt das frische Gras, energiereiche dicke Knospen in Hausgärten und frisch ausgeschlagene Blätter im Wald sorgen für ausreichend Nahrung. Um allerdings die Schäden, die das Wild bei der Suche nach Nahrung auf den Felder, in Gärten und auch im Wald anrichtet zu minimieren, sollten bereits nach dem Winter gepflegte und gut gedüngte Wildwiesen vorhanden sein. Mit dem Anlegen von Wildäckern kann der Wilddruck im Wald gesenkt werden. Die auf Wild und die Umgebung abgestimmte, Pflanzenvielfalt erweitert das Äsungsangebot des Wildes und bietet Schutz für eine ruhige Nahrungsaufnahme.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/03/Wildacker_Hochstand-Hintergrund-J.Lehner_ji.jpg12001600Franz Enhuberhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngFranz Enhuber2018-03-05 14:04:462018-03-05 14:04:46Die zahlreichen ökologischen Funktionen der Wildäcker
Die Afrikanische Schweinepest breitet sich aus – keine Gefahr für Menschen
Die Afrikanische Schweinepest, kurz auch ASP, rückt näher an Österreich heran. Die Seuche befällt Wild- und Hausschweine. Das ASP-Virus weist einen sehr widerstandsfähigen Stamm auf und ist gegenüber thermischen und chemischen Einflüssen resistent. Es gibt keinen Impfstoff für den Erreger. Die Erkrankung verläuft bei den betroffenen Tieren meist tödlich.
ACHTUNG:Die Afrikanische Schweinepest stellt keine Gefahr für Haustiere, wie Hund und Katze, oder für andere Wildtiere sowie für die Bevölkerung dar!
Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest
Die Viren können sehr lange im Kadaver erlegter oder verendeter Wildschweine verbleiben und die Seuche kann sich somit weiter in der Schwarzwildpopulation ausbreiten.
Das Virus breitet sich nicht nur innerhalb von Wild- oder Hausschweinbeständen, sondern kann auch durch verarbeitetes Fleisch und Fleischprodukte, wie geräuchertem Speck oder Schweineschmalz, verschleppt werden. Die Nahrungsmittel legen dann auch oftmals noch große und weite Entfernungen zurück.
Die Jägerschaft ist aufgerufen verendete Wildscheine unverzüglich unter oder telefonisch unter 07224/ 200 83 sowie bei der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde zu melden.
Maßnahmen zur Eindämmung der Seuche
Einen Impfstoff gegen die Krankheit gibt es nicht, daher müssen von der Jägerschaft, aber auch von der nicht jagenden Bevölkerung und von den Landwirten zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden, um die Ausbruchsherde frühzeitig zu erkennen und das Eindringen in freie Regionen zu verhindern. So wurden in Niederösterreich ein bereits potentiell gefährdetes Gebiet festgelegt, welches alle nördlich der Donau gelegenen Gebiete sowie alle Wiener Bezirke umfasst. In Oberösterreich kam es bislang zu keiner solchen Vorgehensweise. Der OÖ Landesjagdverband bleibt jedoch in Zusammenarbeit mit den Veterinärbehörden wachsam und verfolgt die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest, um bei Bedarf umgehend zu agieren und zu informieren.
Schutz für Wild- und Hausschwein
Eine Bekämpfung der Seuche im Wildschweinbestand ist in der Natur für die Jägerschaft schwer möglich, denn die Reduktion noch zusätzlich zu intensivieren, ist eine theoretische Wunschvorstellung. Die oö. Jägerschaft ist aber weiterhin dabei, die Wildschweinbestände niedrig zu halten, auch aus Wildschadensgründen.
Die Jägerinnen und Jäger, aber auch die nicht jagende Bevölkerung, wenn sie in der Natur auf verendete Wildschweine trifft, muss sich dessen bewusst sein, dass das Virus an Kleidung, Schuhen und sogar an Autoreifen haftet. Daher muss ein direkter und indirekter Kontakt mit lebenden Hausschweinen oder mit dem Fleisch von Hausschweinen gänzlich vermieden werden. Auch sonstige bei der Jagd angefallene Tiermaterialien, Schwarten (das Fell) oder die Innereien, müssen einer möglichst seuchensicheren Entsorgung zugeführt werden.
Bei Ausbruch der Seuche im Stall
Bei Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in einem Hausschweinebetrieb müssen alle Tiere ausnahmslos getötet werden. Sollte ASP „nur“ im Wildtierbestand vorkommen, sind umfassende und großräumige Handelsbeschränkungen in den betroffenen Gebieten einzuhalten. Es werden entsprechende Restriktionszonen eingerichtet und betreffen den Handel mit lebenden Schweinen, aber auch mit verarbeiteten Produkten. Aufgrund von Handelsrestriktionen kann die Seuche, sollte diese Österreich erreichen, zu wirtschaftlichen Verlusten führen, welche die gesamte heimische Schweinewirtschaft betreffen können.
Labortest in Österreich
Sämtliche Untersuchungen zur Afrikanischen Schweinepest werden in Österreich am Nationalen Referenzlabor für ASP am Institut für Veterinärmedizinische Untersuchungen Mödling der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) getätigt. Neben Tupfer- oder Blutproben werden die Tierkörper, genauer die Lymphknoten, Nieren, Milz und Lungen, von der Amtstierärztin bzw. dem Amtstierarzt genauestens untersucht.
Die Jagd ist österreichisches Kulturgut und trägt wertvolle sowie wesentliche Beiträge zur Volkswirtschaft Österreichs, zur Gesellschaft und zum Naturschutz bei. Die neue Dachmarke Jagd Österreich gab eine volkswirtschaftliche Studie in Auftrag, die vom renommierten emeritierten Univ.-Prof. für Volkswirtschaft, Dr.Dr.mult. Friedrich Schneider durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden im Rahmen einer Pressekonferenz präsentiert:
Der Wertschöpfungsbeitrag der Jagd beträgt in Österreich durchschnittlich rund 731 Millionen Euro.
Darüber hinaus erbringt die Jagd nach internen Schätzungen des Dachverbandes Jagd Österreich“ ehrenamtliche Leistungen im Wert von etwa 240 Mio. Euro.
Insgesamt etwa 127.000 Mitglieder führen die neun Landesjagdverbände
Die Jagd sichert und schafft circa 58.872 Arbeitsplätze.
Die Zugewinne zeigen einen sehr positiven Trend und sind in den letzten 10 Jahren auf rund 15 Prozent angestiegen.
In der Jagd werden zudem rund 10.6 Millionen Stunden ehrenamtlich geleistet.
Diese Berechnungen bestätigen, welch hohe wirtschaftliche Bedeutung die Jagd in Österreich hat.
Weil Jagd mehr ist
Die Jagd ist neben der volkswirtschaftlichen Bedeutung zudem unverzichtbar für eine nachhaltige Landnutzung. Die Hegemaßnahmen der Jägerschaft dienen der Betreuung und Erhaltung des heimischen Wildbestands. Auch ist die Jägerschaft ein wichtiger regionaler Wildbretlieferant. Wildbret ist ernährungsphysiologisch sehr wertvoll, biologisch und gesund. Die Tiere leben in der freien Natur, ernähren sich von frischen Gräsern und Pflanzen und werden, ohne einen Ausstoß von Adrenalin, weidgerecht entnommen.
Eine wesentliche Aufgabe der Jägerinnen und Jäger in Österreich ist es auch Aufklärungsarbeit zu leisten. Der aktive Dialog mit Freizeitnutzern, wie Radfahrern, Wanderern oder Skifahrern aber auch mit Naturliebhabern oder Hundebesitzern wird durch die Jägerschaft gesucht und gestaltet. Für eine gemeinsame Nutzung der natürlichen Lebensräume, muss jeder Rücksichtnehmen und die Bedürfnisse der heimischen Wildtiere akzeptieren, damit es zu einem harmonischen Miteinander kommen kann.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/02/Auf-der-Jagd_wonach-wozu_Treibjagd_Neuhauser.jpg28324256Redakteurhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngRedakteur2018-02-12 15:05:232020-11-11 16:35:51Die Wertschöpfung der Jagd in Österreich
In Österreich werden die Interessen und Kompetenzen der neun eigenständigen Landesjagdverbände nun unter der Dachmarke „Jagd Österreich“ geführt. Anfang November wurde dazu eine Charta von allen Landesjägermeistern einstimmig unterzeichnet. Im Interview gibt Sepp Brandmayr, Oberösterreichs Landesjägermeister, eine Zusammenfassung über den neuen Dachverband, einen Einblick in die künftigen Arbeitsweisen und bekennt sich zudem klar zu den gelebten Werten, die weitergetragen werden.
Bitte fassen Sie kurz die Bestrebungen der Dachmarke „Jagd Österreich“ zusammen.
Sepp Brandmayr: Der neu gegründete Dachverband vertritt die Interessen der rund 123.000 Jägerinnen und Jäger in ganz Österreich auf nationaler und vor allem auch auf internationaler Ebene. Die Mitglieder sind die neun österreichischen Landesjagdverbände, die eigenständig mit einem eigenen Jagdgesetz etc. bleiben. Der Dachverband ist aus der bisherigen Zentralstelle Österreichischer Landesjagdverbände hervorgegangen und erstmals am 9. November 2017 unter diesem Namen öffentlich aufgetreten.
Warum hat man beschlossen eine Dachmarke zu gründen?
Sepp Brandmayr: Brauchtum und Tradition sind mit der österreichischen Jagd sehr eng verbunden. Zudem ist die Jagd eine wichtige Säule einer nachhaltigen und wirtschaftlichen Nutzung. Daher ist es besonders wichtig, die Interessen der Jagd bestmöglich zu vertreten. Das gemeinsame Leben der erarbeiten Werte zeigt angesichts sich stark verändernder Umweltbedingungen auf, wie die Jagd in Österreich erhalten und weiter entwickelt werden kann und nun auch wird.
Diese Neuaufstellung der Jagd in Österreich war eben das Ergebnis dieses Dachmarkenentwicklungsprozesses, der nach eineinhalb Jahren mit der von allen Landesjagdverbänden unterzeichneten Charta „Jagd Österreich“ und dem neuen Leitbild der österreichischen Jagd abgeschlossen werden konnte.
Wie gestaltete sich dieser Entwicklungsprozess?
Sepp Brandmayr: Das aktuelle Image der Jagd wurde anderthalb Jahre lang vom Dornbirner Unternehmensberaters Dr. Peter Vogler erhoben. Mehr als 200 Personen, Jagdschutzorgane und Funktionäre der Landesjagdverbände ebenso wie Vertreter der Landwirtschaftskammern, Forstwirte und Veterinäre wurden dazu befragt. Dann wurden diese Aussagen zusammengeführt und daraus das neue Leitbild mit den vier Schwerpunkten erhoben.
Sie nennen vier Schwerpunkte, welche sind das?
Sepp Brandmayr: Die vier Kernthemen sind „angewandten Naturschutz“, „Lebensraumsicherung“, „weidgerechten Ausübung der Jagd als Handwerk Jagd“ und die Versorgung mit dem hochwertigen Lebensmittel „Wildbret“. Oberösterreich geht diesen Weg ja bereits seit vielen Jahren und wird die Präsentation der Jagd in diese Richtung auch in Zukunft noch weiter verstärken. Ein Verständnis dafür aufzubauen bzw. weiter auszubauen, wie wichtig und unverzichtbar die Jagd in Österreich ist, ist ebenso ein Bestreben des neuen Dachverbandes sowie eines jeden einzelnen Landesjagdverbandes. Werte mit Bestand sollen auch nachfolgenden Generationen im Sinne von Nachhaltigkeit zur Verfügung stehen.
Können Sie die einzelnen Kernthemen genauer erklären. Was kann man sich unter „Damit Wild Zukunft hat“, „Handwerk mit Verantwortung“, „Wildfleisch genießen mit gutem Gewissen“ und „Aus Tradition wertvoll“ vorstellen?
Sepp Brandmayr: Zu diesem Leitmotiv „Damit Wild Zukunft hat“ zählt vor allem eine naturbewusste und nachhaltige Sicherstellung des Schutzes für die verschiedensten Lebensräume in jeglicher Vielfalt. Die Jägerschaft leistet mit ihren facettenreichen Aufgaben in der Hege einen wertvollen und sehr wichtigen Beitrag zum Naturschutz. Ein respektvoller Umgang mit allen Lebewesen sowie eine weidgerechte Jagd sollten für jede Jägerin und für jeden Jäger eine Selbstverständlichkeit sein.
Im Kompetenzbereich „Handwerk mit Verantwortung“ geht es um das traditionsreiche und anspruchsvolle Handwerk. Eine nachhaltige Jagd braucht Wissen, das man in den Jagdvorbereitungskursen erlernt, praktische Erfahrungen und zudem jahrelanges Training. Die Jagd wird mit einem hohen Verantwortungsbewusstsein aber auch mit Leidenschaft ausgeübt.
„Wildfleisch genießen mit gutem Gewissen“ ist der dritte Kompetenzbereich der neuen Dachmarke. Die Jägerinnen und Jäger bieten biologisches Wildfleisch aus den heimischen Revieren. Die Tiere werden artgerecht gefüttert und gehegt sowie mit Respekt und ohne unnötige Qualen erlegt. Das Fleisch von Reh, Hase und Co. ist ernährungsphysiologisch sehr wertvoll.
Wir Jägerinnen und Jäger leben das Brauchtum sowie die Traditionen der Jagd. „Aus Tradition wertvoll“ sind wir Beobachter und Schützer der Natur, von Lebensräumen, Wildtieren. Die Jägerschaft bemüht sich um ein vorbildliches Handeln, ist traditionsbewusst, aber auch veränderungsbereit und fortschrittlich, wie auch das Leitbild der Dachmarke Jagd Österreich zeigt.
Was bedeutet dieser Dachverband für den OÖ Landesjagdverband und seine Tätigkeiten und Geschäfte?
Sepp Brandmayr: Die Landesgesetzgebung im Jagdrecht sowie die Selbständigkeit der Landesjagdverbände als öffentlich rechtliche Körperschaften werden durch diese künftige Zusammenarbeit nicht verändert. Wir rufen alle Jägerinnen und Jäger dazu auf täglich an der Umsetzung der Vision mitzuwirken.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/01/Jagd-Österreich.jpg6371039Redakteurhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngRedakteur2018-01-29 15:43:162020-11-11 16:38:15Für die Zukunft gerüstet: Jagd Österreich
Maßvoller Abschuss der geschonten Fischotter sinnvoll
Fischotter wurden in der Vergangenheit stets bejagt. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert sogar sehr intensiv, da die Otterfelle von Kürschnern für Mützen, Kragen und Mänteln verarbeitet wurden. Ende des 19. Jahrhunderts förderten Länder wie die Schweiz oder auch Deutschland die Abschüsse von Fischottern mit hohen Prämien.
Heute stehen die Fischotter, die zur Familie der Marder gehören, in den meisten Ländern unter Schutz. So auch in Österreich, denn bis vor einigen Jahrzehnten waren die Fischotter eine vom Aussterben bedrohte Tierart. Gründe für die kleinen Bestände sahen Experten in der Verbauung von Gewässern, in umfangreichen Trockenlegungen von wichtigen Lebensräumen und dem großräumigen Abholzen von Ufervegetation. Gleichzeitig bewirkten Schwermetalle und Pestizide im Wasser, dass viele Fischotter sich nicht mehr fortpflanzen konnten.
Anfang der 1990er-Jahre waren Fischotter in Oberösterreich eine Seltenheit. Wiederansiedlungsprojekte waren jedoch sehr erfolgreich und so kommen die Fischotter wieder vermehrt hauptsächlich im Wald- und Mühlviertel vor, aber auch im südlichen Burgenland und der Oststeiermark. Seit etwa zehn Jahren nehmen die Bestände nun wieder zu. Die aktuelle Population wird alleine in Oberösterreich auf 600 bis 800 Tiere geschätzt. Die Rückkehr der Fischotter ist ein hervorragendes Beispiel für den Erhalt der Artenvielfalt.
Ärger für Fischer und Fischzüchter
Die nun wieder zunehmenden Bestände sorgen jedoch nun für teilweise großen Ärger unter den Fischern und den Fischereiverbänden. Denn je mehr Fischotter in unseren Regionen leben, desto mehr Nahrung brauchen die Tiere und um diese zu finden laben sie sich an den Fischvorkommen in Bächen, Teichen, Seen und Biotopen. Allerdings auch in jenen Becken, in denen Fische aller Art gezüchtet werden. Die Fischereireviere melden Schäden bis zu 80.000 Euro pro Jahr, die alleine die Fischotter anrichten, indem sie Fische aus den Gewässern entnehmen.
In der Natur, die ja intensive Kulturlandschaft ist, findet kaum Regulation statt, denn die Fischotter haben keine natürlichen Fressfeinde. Zudem vermehren sie sich gut und rasch. Die Weibchen bringen bis zu vier Junge pro Jahr zur Welt.
Seit Jahren fordern vor allem Fischer und Fischzüchter eine härtere Gangart gegen die Fischotter, da manche Bäche bereits vollständig leer gefressen sind, und daher nicht mehr verpachtet werden können.
Landesweite Bejagung von Fischottern gefordert
An ausgewählten Gewässern werden von Seiten des Landes OÖ, des OÖ Landesfischereiverbandes sowie des OÖ. Landesjagdverbandes nun Maßnahmen gesetzt.
Diese wurden neben einem Fischotter-Managementplan vom Land Oberösterreich, den Naturschutzverbänden, dem OÖ. Landesjagdverband und dem Landesfischereiverband erarbeitet.
An einigen Fließgewässern Oberösterreichs wird es nun also Hilfestellung für die Fische geben, wobei auch der Fischotter ein Lebensrecht hat, aber eben in angepassten Dichten. Eine intensive Bejagung wird es also nicht geben, lediglich ein weid- und lebensraumgerechter Bestand ist das Ziel.
Um die Fischotter von Gewässern fern zu halten und auch um die Fischvielfalt zu schützen, können folgende Maßnahmen laut Management-Plan umgesetzt werden:
Einzäunung von Teichen etc.
Vergrämungs- und Abwehrmaßnahmen, wie akustische und visuelle Signale oder Duftstoffe
Einsatz von Fluchtkörben
Errichtung gesicherter Halterungsanlagen z.B. im Zusammenhang mit einer Trockenlegung der Teichanlage über den Winter
Schaffung von Alternativnahrungsangeboten , sogenannte Ablenkteiche
Die Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich unterstützen die Fischerinnen und Fischer und vor allem die Fische.
Neue Lebensräume für Fische schaffen
Fischer sind gemeinsam mit Grundbesitzern bemüht, neue Lebensräume für Fische anzulegen. Dies ist oftmals nicht so einfach, da der Hochwasserschutz zumal verhindert, dass Gewässerlebensräume, etwa durch die Belassung von Baumstämmen und Ästen in den Bächen, für Fische attraktiver gestaltet werden können.
Die Bejagung
Fischotter, aber auch andere Fisch-Beutegreifer, werden weidgerecht reguliert, wenn sie aufgrund verschiedenster Faktoren überhandnehmen und Schäden in der Natur oder an anderen Tieren anrichten. Im Sinne einer nachhaltigen Jagd sowie laut dem OÖ. Jagdgesetz müssen die Jägerinnen und Jäger nach bestem Wissen und Gewissen handeln und sie dürfen die Artenvielfalt in der Ausübung der Jagd nicht gefährden.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/01/1-Biodiversität-und-Beutegreifer_Fischotter.jpg23043456Christopher Böckhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngChristopher Böck2018-01-15 10:39:232018-01-15 10:42:54Wenn Fischotter zur Plage werden
In der Stadt gibt es doch keine Wildtiere? Und ob es die gibt: Steinmarder beschädigen die Kabel der Autos und Rehe naschen Rosenknospen im Garten, in Deutschland verwüsten Waschbären Dachböden und Wildschweine graben Spielplätze um. Auch nehmen Feldhasen oftmals Friedhöfe oder Parks für sich ein. In diesen Fällen wird die Jagd benötigt, um für ein gemeinsames Miteinander einzutreten. „Stadtjäger“, wie die Weidmänner und Weidfrauen in den großen Städten auch genannt werden, sind daher unverzichtbar.
Auf der Website www.fragen-zur-jagd.at hat der OÖ Landesjagdverband einige Themen und Fragen der nicht jagendenden Bevölkerung zum Thema: Die Jagd in der Stadt aufgegriffen.
Beim Gedanken an die Jagd sowie an Jägerinnen und Jäger kommen Bilder von weitflächigen Gebieten in den Sinn, die von zahlreichen Wildtieren in unterschiedlichsten Lebensräumen bewohnt werden. Statistiken des OÖ Landesjagdverbandes zeigen, dass 95 Prozent der 19.100 Weidmänner und Weidfrauen in Oberösterreich den vielfältigen Aufgaben in ländlichen Revieren nachgehen. Doch der Anteil der Jäger in den großen Städten ist ebenso beachtlich. So sind in der Landeshauptstadt Linz 656, in Steyr 164 und in Wels 242 Jägerinnen und Jäger aktiv tätig.
Was sind die Aufgaben der „Stadtjäger“?
In jeder Stadt befinden sich kleinere Wälder, größere Wiesengebiete oder anders landwirtschaftlich genutzte Flächen und genau hier findet die Jagd statt. Auch kann es vorkommen, dass in Gebieten, wo eigentlich die Jagd ruht, wie zum Beispiel auf Friedhöfen, in öffentlichen Parks und Anlagen die Jagd ausgeübt werden muss. In den Städten sind die Aufgaben für die Jäger damit ebenso Vielfältig wie am Land:
Fallwild
Nicht nur auf Landstraßen, sondern auch im dicht und gut ausgebauten Stadtstraßennetz fällt Wild dem starken Verkehr zum Opfer. Die Jägerinnen und Jäger sind bei Wildschäden über die Polizei zu informieren. Auch werden Wildwarngeräte von der Jägerschaft an besonders gefährlichen Straßenabschnitten in den urbanen Regionen angebracht.
Raubwildbejagung
Seit Jahrzehnten stehen dem Fuchs, dem Dachs oder auch dem Marder in unseren Breiten keine natürlichen Feinde mehr gegenüber. Die Tollwut wurde ja ausgerottet. Die hohe Anpassungsfähigkeit vor allem von Meister Reinecke, verhilft dem Fuchs auch dazu, dass er in dichtbesiedelte Wohn- und Industriegebiete und in Großstädte vordringt. Auch finden die Wildtiere in der Stadt leicht Nahrung, wie Abfälle aus Biotonnen, Stadttauben, Ratten oder Mäuse. Die Jagd ist hier der einzige Regulator für das Raubwild. Die Bejagung des Fuchses, aber auch der anderen größeren und kleineren Raubtiere findet oft mittels Lebendfallen statt. Die Jägerinnen und Jäger sind darauf bedacht, die Tiere in diesen Fallen weidgerecht einzufangen und zu töten.
Dialog mit Freizeitnutzern
Die städtische Bevölkerung sucht zunehmend Erholung in den Wäldern und in der Natur. So am Bauern- oder Pöstlingberg, auf der Urfahraner Donaulände oder in den Traunauen Ebelsberg in Linz oder am Traunufer in Wels. Mit dieser verstärkten Nutzung entsteht ein neues Miteinander zwischen den Menschen und den Wildtieren wie Reh, Hase und Co. Daher braucht es auch in den Städten die Weidmänner und Weidfrauen um den aktiven Dialog mit der nicht jagenden Bevölkerung zu führen und diese für die Bedürfnisse der heimischen Wildtiere, aber auch für den Lebensraum zu sensibilisieren. Achten Freizeitnutzer auf die vorgegebenen Regeln und Gesetze, dann entsteht untereinander und auch mit den Tieren ein harmonisches Miteinander.
Immer mehr Wildtiere entdecken die Stadt für sich. Viele kommen nur nachts während ihrer Sparziergänge in die Wohngebiete am Stadtrand, wie Wildschweine. Andere Tiere wie Marder, Igel oder Echsen haben sich in Dachböden, Gartenhäuschen oder Parks eingenistet. Vor allem die intensiv genutzte Kulturlandschaft, aber auch Küchenabfälle, Mäuse und die Vielfalt der Gärten locken die Tiere in die städtischen Wohngegenden. Sind die Bedingungen zur Vermehrung gut, gibt es zahlreichen Nachwuchs. Dieser braucht neue Reviere und weicht in die Städte aus. Die Jägerinnen und Jäger agieren zum Schutz der Tiere, aber auch zum Schutz der Bevölkerung. Die Jägerschaft ist bestrebt mit Lebensraumverbesserungen, wie Hecken- und Wildackerpflanzungen, die Tiere wieder in ihre gewohnte Umgebung zu leiten. Dabei wird dem Wild auch Nahrung zur Verfügung gestellt und Schäden in der Forstwirtschaft, wie durch das Abfressen der Jungbaumtriebe, können verhindert werden. Neben der Hege der Lebensräume müssen auch Populationen sowie natürliche Raubfeinde reguliert werden.
In den ländlichen Regionen bieten Jägerinnen und Jäger frisches Wildbret zerlegt, portioniert und verpackt zum Kauf an. Erhältlich ist dieses meist direkt beim Jäger oder vom örtlichen Fleischhauer. Fleisch von Reh, Wildschwein, Hirsch, Gämse, Hase, Fasan oder auch Ente kann beinahe das ganze Jahr über bezogen werden. Neben dem Fleisch werden auch verarbeitete Produkte, wie Wildwurst, Schinken, Salami und vielen weiteren Spezialitäten immer beliebter. Auskunft über Bezugsquellen von biologischem und heimischen Wildbret gibt die Gemeinde oder der Jagdleiter. Die Wildbretvermarktung ist auch ein wesentlicher Schwerpunkt der „Stadtjäger“. Bei den nachstehenden Kontakten können Sie frisches Wildbret erwerben:
Bezirke Linz und Linz-Land:
Jagdgesellschaft Ansfelden
Hannes Langmayr, Tel: 0676/545 97 67
Wildart: Reh
Jagdgesellschaft Hofkirchen
Sepp Nöbauer, Tel: 0664/580 45 76,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Enns
Thomas Reisinger, Tel: 0664/128 01 02, 07223/ 823 46,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdleiter DI Karl Zittmayr, Tel: 0664/ 452 35 36
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Kronstorf
Johannes Forstner, Tel: 0650/223 17 98,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Neuhofen
Karl Gundendorfer, Tel: 0676/471 00 00
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Karl Rogl, Tel: 0650/330 78 98
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Oftering
Anton Hainzl, Tel: 0664/73 66 26 81
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdleiter Thomas Reckendorfer, Tel: 0676/814 714 442,
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/01/Rehsprung-vor-Pöstlingberg-2_L.Schmid.jpg22784196Christopher Böckhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngChristopher Böck2018-01-08 08:34:512018-01-09 11:17:14Die Jagd in der Stadt
Als fliegende Jagdhelfer werden von den Jägern immer öfter sogenannte Drohnen und kleinere Fluggeräte eingesetzt. Eine Drohne ist ein unbemanntes Luftfahrzeug, das vom Boden aus mit einer Fernsteuerung oder durch einen Computer bedient wird. An den Flugobjekten sind auch Kameras montiert, die Bild- und Videoaufnahmen aufzeichnen. Das Jagdrevier zeigt sich damit aus einer ganz neuen Perspektive.
Drohneneinsatz in der Jagd
Ein Blick aus der Luft eröffnet der Jägerschaft neue Perspektiven, auch im vertrauten Jagdrevier. Daher werden ab und zu auch Drohnen zur Jagd und im Rahmen der facettenreichen Aufgaben der Jägerinnen und Jäger eingesetzt:
Kitzrettung
Drohnen kommen im heutigen Jagdalltag bei der Kitzrettung im Frühsommer zum Einsatz. Dabei fliegen die Objekte bis 100 Meter über die Wiese und suchen mittels Wärmebildkameras nach Rehkitzen, die im hohen Gras liegen und sich verstecken. Wenn die Kamera ein Kitz erspäht, wird das Bild auf einem Bildschirm am Boden angezeigt. Der Jäger geht dann vorsichtig hin, hebt das Kitz aus dem Gras und setzt es, in angemessener Entfernung zur Wiese, die gemäht wird, in einer Schachtel zum Schutz des Kitzes ab. Der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras bringt große Erfolge und vielen Kitzen ist damit das Überleben sicher – gelebter Tierschutz also.
Aufgrund des teilweisen starken Anstiegs der Wildschwein-Population, wird der Bestand des Schwarzwildes mittels Drohnen beobachtet. Mit den Luftaufnahmen werden die Sauen deutlich im hohen Mais wahrgenommen. Die Drohne beunruhigt mit den Fluggeräuschen das Wild. Die Tiere ziehen sich aus den Feldern, in denen sie Nahrung suchen und erhebliche Schäden anrichten können, wieder in ihren geschützten Lebensraum zurück. So werden die Tiere vom Feld zurück in den Wald „getrieben“. Während dieser Aktion kann es durch Jägerinnen und Jäger auch zur Regulation des Schwarzwildbestandes kommen.
Falknerei
Die modernste Technik wird aber auch in der Falknerei eingesetzt. Die Vögel erlernen ihre Aufgaben immer häufiger unter der Anwendung von Drohnen. Um Geschicklichkeit, Kraft und Schnelligkeit zu trainieren und zu fördern, wird als sogenanntes Trainingsgerät ein Federspiel für Flugwildjäger eingesetzt. Dabei wird die Attrappe an die Drohne gehängt und Habicht, Falke und Co. müssen hinterher. Für die Bodenjäger wird hingegen ein Hasenbalg eingesetzt. Diese Beuteattrappen werden an Drohnen befestigt, da die Beutetiere noch besser nachgeahmt werden können.
Zahlreiche Kinder- und auch so manche Erwachsenenaugen strahlten wohl heuer beim Öffnen der Geschenke ganz besonders: Zu Weihnachten lagen viele Spielzeugdrohnen und andere Fluggeräte unter dem Christbaum. Seit einigen Jahren erfreut sich dieses Spielzeug immer größerer Beliebtheit. Wer eine Drohne geschenkt bekommt und diese gleich ausprobieren möchte, sollte aber einige Dinge beachten. Vor allem wenn die Drohne mit einer Kamera ausgestattet ist, gilt es bestimmte Richtlinien einzuhalten.
Eine Bewilligung wird benötigt, wenn …
Alle Drohnen mit Kamera, die schwerer als 250 Gramm sind, brauchen eine Bewilligung der Luftfahrtbehörde. Drohnen bis 150 Kilogramm dürfen zudem nur mit Sichtkontakt bis zu einer Höhe von 150 Metern verwendet werden, brauchen eine Versicherung und es gibt strenge Richtlinien, wo mit diesen Drohnen geflogen werden darf.
Der Pilot einer Drohne hat stets darauf zu achten, dass durch den Betrieb der Flugmodelle keine Personen oder Gegenstände gefährdet werden.
Laut Austro Control, der Österreichische Gesellschaft für Zivilluftfahrt, gibt es auch Lufträume, die nicht für das Fliegen mit Drohnen zugelassen sind, wie in der Nähe von Flughäfen oder Flugplätzen.
Eine Bewilligung wird nicht benötigt, wenn …
Spielzeugdrohnen, die weniger als 250 Gramm wiegen und über eine Kamera verfügen, brauchen keine luftfahrtrechtliche Bewilligung. Jedoch dürfen diese eine Flughöhe von 30 Meter nicht überschreiten und nur auf Sicht geflogen werden.
Drohnen, die gegen Entgelt oder für gewerbliche Zwecke verwendet werden, wir zum Beispiel für Foto- und Filmaufnahmen, brauchen keine Bewilligung der Austro Controll.
Austro Control: Genehmigung einholen
Die Bewilligung, eine Drohne zu lenken, ist befristet und mit einigen Auflagen wird diese dann von der Austro Control erteilt. Zu achten ist darauf, dass niemand gefährdet oder verletzt, und dass nichts beschädigt wird. Eine Drohne darf keine Bilder von Personen aufnehmen, die dies nicht möchten. Bei allen Drohnen mit Kamera ist der Personenschutz einzuhalten. Nutzer müssen sich auch darüber informieren, ob der Grundstückeigentümer einverstanden ist, dass von seinem Grundstück aus gestartet wird.
Das brauchen Sie für die Einholung der Genehmigung:
Beschreibung des unbemannten Luftfahrzeuges (Foto-Dreiseitenansicht)
Betriebsgrenzen (max. Betriebsmasse, max. Bodenwind, etc.); diese Informationen sind der der jeweiligen Betriebsanleitung zu entnehmen.
Versicherungsbestätigung – Luftfahrzeughaftpflichtversicherungen werden von allen größeren Versicherungen, auch unserem Partner, der OÖ Versicherung, angeboten (Deckungssumme mind. € 750.000.-).
Amtlicher Lichtbildausweis des/der Piloten – Mindestalter 16 Jahre
Senden Sie das vollständig ausgefüllte Antragsformular samt Anhängen an Die Genehmigung wird Ihnen zugeschickt. Die Kosten für eine Bewilligung, die auf ein Jahr befristet ist, belaufen sich auf rund 330 Euro.
Sollte eine Drohne abstürzen oder außer Kontrolle geraten, ist das Gefahrenpotenzial groß und kann erhebliche Personen- oder Sachschaden verursachen. Es empfiehlt sich daher der Abschluss einer entsprechenden Haftpflichtversicherung. Sollte der Betreiber und Pilot der Drohne in unerlaubten Gebieten und Höhen fliegen, wird allerdings auch die Versicherung aussteigen und im Schadensfall kein Geld aufbringen. Achtung: In einer herkömmlichen Haushaltsversicherung oder in einer Privathaftpflichtversicherung sind Schäden durch die Haltung oder Verwendung von Luftfahrzeugen nicht inkludiert und mitversichert.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2017/12/Kitzrettung-vor-der-Mahd_Drohne-fliegend_ji.jpg6831024Christopher Böckhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngChristopher Böck2017-12-25 07:30:012018-02-13 08:13:13Drohnen für die Jagd
Kaum hörbar schweben sie in luftigen Höhen, sind blitzschnell und haben messerscharfe Krallen, mit denen sie ihre Beute greifen, die Greifvögel. Bereits seit Jahrhunderten nutzt der Mensch ihre Jagdfähigkeiten und ist von den Herrschern der Lüfte fasziniert. Mag. Walter Gnigler, Obmann des oberösterreichischen Landesfalknerverbandes und Tierarzt in Timelkamm, gibt im Interview Einblick in das Handwerk der Falknerei, über die stolzen Vögel und die Beizjagd:
Herr Gnigler, was ist für Sie nun das besondere an der Falknerei und warum sind Sie Falkner geworden?
Gerfalke „Perla“ vor dem täglichem Training. Foto: H. Pendl
Walter Gnigler: Greifvögel haben mich mit ihrer Anmut und ihrer Stärke bereits in meiner Jugend in ihren Bann gezogen. Die Begegnung mit dem ersten Greifvogel hatte ich bereits als Teenager, als sich ein Sperber im elterlichen Hühnerstall verirrte. Dies animierte mich noch mehr und ich habe die Jagdprüfung abgelegt, denn nur mit einer gültigen Prüfung ist es gestattet, das Handwerk der Falknerei zu erlernen und auszuüben.
Jetzt als Falkner ist es für mich jedes Mal wieder erstaunlich, wie eng der Kontakt zwischen mir und meinem Beizvogel ist und welch wichtiger Teil ich in der Wechselbeziehung zwischen Beute und Beutegreifer bin. Dies erlebt man als Weidmann nur sehr selten.
Was fasziniert Sie an der Jagd im Allgemeinen?
WG: Als Jäger, Wildtierfotograf und auch als Vogelbeobachter, auch Birdwatcher genannt, nehme ich die Natur mit all ihren Schönheiten umfassend war. Auf jede Kleinigkeit werde ich aufmerksam, und beobachte ich. Nur so ist auch der Erfolg in Form von Beute, Beobachtungen oder Fotos möglich.
Wie wird man nun Falkner, geht man in die Lehre?
WG: Die Kunst der Falknerei kann man nur von anderen erfahrenen Falknern wirklich lernen. Es gleicht wirklich einer Lehre. Zahlreiche nationale und internationale Literatur sowie Falknerkurse bieten ein gutes Rüstzeug. Das wohl wichtigste, das man in die Ausbildung mitbringen muss, ist Zeit, denn als angehender Falkner sollte man möglichst viele Stunden und Tage mit seinem Beizvogel verbringen. Zudem sollte ein Falkner ein sehr geduldiger Mensch sein, beharrlich und eine positive Einstellung zur Jagd haben.
Was bedeutet Falknerei überhaupt? Und was ist eine Beizjagd?
WG: Eine Beizjagd ist die Jagd mit ausgebildeten Geifvögeln, die Wild in deren natürlichen Lebensraum jagen. Der weitere Begriff „Falknerei“ umfasst das gesamte Umfeld der Beizjagd. Dazu gehören neben der Jagd auch die Haltung, die Ausbildung und die Zucht von Greifvögeln. Aber auch die falknerische Öffentlichkeitsarbeit ist Teil der Falknerei, die in Österreich seit 2012 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde.
Welche Vögel werden für die Beizjagd ausgebildet?
WG: Grundsätzlich eignen sich alle Greifvögel für eine Ausbildung. Auf Grund der Beuteverfügbarkeit wird bei uns hauptsächlich mit Habicht, Adler, Sperber, Uhu und verschiedenen Großfalken, wie Wander-, Saker- oder Gerfalke, auf Niederwild und Rabenvögel gejagt.
Wie verläuft die Abrichtung von Greifvögeln?
Gerfalke „Gulliver“ im Rahmen falknerischer Öffentlichkeitsarbeit (Schloss Parz), Foto: A. Bumberger
WG: Das Wichtigste in der Falknerei ist das Vertrauensverhältnis, das der Falkner gegenüber seinem Vogel aufbaut. Der natürlich vorhandene Fluchtreflex der Tiere wird in der Ausbildung überwunden und der Vogel erkennt, dass vom Menschen keine Gefahr ausgeht. Im österreichischen Tierschutzgesetz ist für die Falknereiausbildung ausdrücklich das vorübergehende Anbinden von Greifvögeln im Rahmen der Ausbildung erlaubt. Meist wird das Vertrauen jedoch über die Fütterung und durch Belohnungen aufgebaut. Gibt der Falkner seinem Vogel „Leckerlis“ bildet sich ein positives Verhältnis zum Menschen aus. Wenn dann der Vogel keine Angst mehr zeigt und verlässlich zum angebotenen Futter kommt, kann er dann auch frei gelassen werden. Er lernt schnell, dass es für ihn einfacher ist, sich seine Nahrung beim Falkner zu holen, als draußen in der Natur, wo er oftmals auch mühselig danach suchen muss. Die idyllische Vorstellung, dass sich ein Greifvogel draußen einfach etwas fangen kann, liegt weit neben der Realität. Der Großteil der in der Natur geborenen Greifvögel stirbt im ersten Lebensjahr, und zwar hauptsächlich durch Hunger.
Sobald der Vogel durch das regelmäßige freie Fliegen geschickt und kräftig genug ist, kann versucht werden, Wildtiere zu erbeuten. Bei der Beizjagd werden heimische Wildtiere wie Fasane, Enten, Rebhühner, Hasen, Rehe und Füchse aber auch Elstern und Krähen gejagt. Bei einem erfolgreichen Jagdflug eilt der Falkner seinem Vogel zu Hilfe, damit dieser nicht verletzt wird. So ist ein Habicht zum Beispiel kaum in der Lage einen Hasen selbständig zu töten und braucht dann im Treiben die Hilfe des Falkners. Neben der Jagd werden Greifvögel auch zur Vertreibung von Vogelschwärmen in Obstplantagen oder auf Flugplätzen eingesetzt. Im engen Kontakt zwischen Falkner und Greifvogel entsteht eine einzigartige Partnerschaft.
Wie sieht es nun aus, wenn Sie mit Ihrem Greifvogel auf die Jagd gehen?
WG: Ich beize mit meinem 3-jährigen weiblichen Gerfalken „Perla“ hauptsächlich Fasane und Enten. Sämtliches Wild drückt sich, wenn ein Greifvogel über die Felder streicht auf den Boden und ist damit für den Beizvogel oftmals nicht sichtbar.
In der Ausbildung der Vögel wird auch moderne Technik eingesetzt, welche ist das und wie funktioniert das?
WG: Eine enorme Innovation in der mehrtausendjährigen Geschichte der Falknerei ist die Entwicklung der Telemetrie, mit der neuerdings die Tiere auch mittels GPS geortet werden können, sowie die immer häufigere Anwendung von Drohnen. So wird, um beim Vogel Geschicklichkeit und Kraft zu fördern, als Trainingsgerät ein Federspiel für Flugwildjäger oder ein Hasenbalg für Bodenjäger eingesetzt. Diese Beuteattrappen werden dabei zunehmend an Drohnen befestigt und Beutetiere können noch besser nachgeahmt werden. Die Falknerei verbindet damit Tradition und Moderne. Die Jagd mit Greifvögeln entstand vor etwa 3.500 Jahren und auch heute wird die Beizjagd noch ausgeführt. Damit setzt man ein wichtiges Zeichen, dass die Jagd mit all ihren Facetten auch an nachkommende Generation weitergegeben wird.
Die Rabenkrähe hat in den letzten Jahren als Beizwild an Bedeutung gewonnen. Hier steht der Falke auf einem Federspiel aus Krähenschwingen. Foto: H. Pendl
Verbiss: Wirkungsvoller Schutz für Sträucher und Bäume
Sie schälen, schlagen, fegen oder verbeißen. Das heimische Wild richtet durch an- und abnagen der Triebe von Bäumen, Sträuchern und Blumen oftmals erhebliche Schäden an. Diese Wildschäden können durch natürliches oder durch das von Menschen verursachte Verhalten ausgelöst werden. Der OÖ Landesjagdverband ist mit seinen rund 19.100 Jägerinnen und Jägern sehr bemüht, diese Wildschäden mit Hilfe einer nachhaltigen Jagd so gering als möglich zu halten und den Wildbestand zu regulieren, damit dieser für die Land- und Forstwirtschaft erträglich ist. Denn bei Schäden werden die Weidmänner und Weidfrauen schuldunabhängig zur Verantwortung und Kassa gezogen.
Pflichtbewusstsein gegenüber Wild und Natur
Verbiss verlangsamt das Wachstum der Pflanzen; bei Keimlingsverbiss findet keine oder zu wenig Naturverjüngung statt und bei starkem Verbiss oder bei verfegen von Jungpflanzen sterben diese ab. Dabei unterscheiden Jägerinnen und Jäger folgenden Wildeinfluss:
Schälung
Beim Schälen wird die Rinde entweder plätzeartig abgenagt oder streifenartig abgezogen, was zu Fäulnis oder gar Absterben des Baumes führt. Sogar bei kleineren Schälungen treten holzzerstörende Pilze ein und das Wild geht zu Schaden in den forstwirtschaftlichen Kulturen. Schälschäden können durch Rotwild (Hirsche und Hirschkühe), Muffelwild (Mufflon), Sikawild, Damwild und Feld- oder Schneehasen verursacht werden. Aber auch Rinder, Pferde und Ziegen können schälen!
Schlagen
Eventuelle Schlagschäden entstehen durch das Abschlagen der Baumrinde durch das Geweih oder Gehörn. Diese Schlagschäden können durch Hirsch, Rehbock (jeweils Geweihträger) oder Gamswild (Gämsen), Mufflon sowie Steinwild (Steinbock; jeweils Hornträger) entstehen. Das Schlagen dient unter anderem zur Markierung der Reviere bzw. der Kampfersatzhandlung.
Fegen
Durch das Reiben des Geweihs von Reh- und Rotwild an Büschen und jungen Bäumen, um den Bast zu entfernen, wird die Rinde verletzt, was in weiterer Folge zum Absterben führen kann.
Verbiss
Die Tiere nagen frische Triebe und Knospen von Kräutern, Bäumen oder Sträuchern. Alle wiederkäuenden Schalenwildarten, aber auch Kaninchen und Hasen verursachen diesen Wildeinfluss.
Maßnahmen, um den Wildeinfluss zu verringern, damit keine Schäden entstehen, können freiwillig durch die Jägerinnen und Jäger, in Abstimmung mit den Waldbesitzern, durchgeführt werden. So werden z.B. in neu bepflanzten Forstflächen Triebe mit Einstreichmittel bepinselt oder die angelegten Kulturen komplett eingezäunt. Verbiss kann jedoch nie gänzlich verhindert werden. Vor allem der Druck Freizeit suchender Menschen wird immer mehr und die zahlreichen Leute abseits der Wege und Routen stressen die Tiere zunehmend. Das heimische Wild wird durch die Naturliebhaber in den Ruhe- und Nahrungszeiten gestört und verursacht durch plötzliches Aufscheuchen und somit hohem Energieverbrauch Wildschäden.
Verbiss im eigenen Garten verhindern
Rehwild kommt auf der Suche nach Nahrung auch in Wohngebiete. Die Verantwortung für Schäden in Hausgärten müssen die Jägerinnen oder Jäger nicht tragen. Um Bäume, Sträucher und Blumen im eigenen Garten zu schützen, können nachstehende Tipps angewendet werden:
Chilipaste auf die Triebe streichen
Chili ist ein besonderes Abschreckungsverfahren. Durch die feine Witterung der heimischen Wildtiere wird die scharfe Chilipaste bereits in der Entfernung gerochen. Dazu Chilipulver mit etwas Öl zu einer streichfähigen Paste verrühren. Diese mit einem Pinsel an den Stamm der jungen Obstbäume und die Triebe der Rosen streichen. Auch der Zaun kann punktuell bestrichen werden. Die Tiere meiden den Kontakt und verschonen die Pflanzen.
Schafwolle ins Grün hängen
Ungewaschene Schafwolle, also eigentlich das Schaffett, hält Rehe wirkungsvoll vom Verbiss ab und schützt so Sträucher und Jungbäume im Garten.
Parfum im Garten versprühen
Es handelt sich zwar nicht um Wild, aber besonders in der Erde lebende Tiere wie Wühlmäuse und Maulwürfe sind extrem auf ihren Geruchssinn angewiesen. Um das Gemüse im Beet vor dem Annagen oder den Rasen vor Erdhügeln zu schützen, Wattebäusche mit Parfum tränken und im Garten auslegen. Die Watte kann mit einem Stock so tief wie möglich in die Wühlmauslöcher gesteckt werden. Der intensive Geruch des Parfums zieht schnell durch die Gänge und vertreibt die Untergrundbewohner im Garten.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2017/10/2017-11-27-Blogbeitrag_Gast_Alfred-Weinbergmair_Verbiss-im-Garten_Vergleichsfläche.jpg6831024Alfred Weinbergmairhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngAlfred Weinbergmair2017-10-20 09:12:132017-10-20 09:12:13Verbiss im Wald und im Garten