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Wildschweinplage in Vöcklabruck

Zunehmende Schwarzwildpopulation schädigt die Kulturlandschaft

Die milden Winter der letzten Jahre sowie ausreichend Nahrung und eine entwickelte Fortpflanzungsstrategie lassen die Wildschweinpopulation stark anwachsen. Vor allem in den letzten Wochen richteten die Tiere in Oberösterreich – in den Bezirke Rohrbach, Freistadt und Vöcklabruck – erhebliche Schäden in der Kulturlandschaft an. Bezirksjägermeister von Vöcklabruck, Anton Helmberger, klärt auf:

Wie ist die aktuelle Lage im Bezirk Vöcklabruck. Sind die Schweine los?

Anton Helmberger: Die Schwarzwildstrecke im heurigen Jahr ist sehr hoch. Die derzeit auftretenden, oftmals erheblichen Schäden lassen die Befürchtung aufkeimen, dass die Abschüsse der letzten Jahre heuer wesentlich überschritten werden. Im Vorjahr wurden 172 Stück für einen habitatsgerechten Bestand erlegt, wie viele es in diesem Jahr werden, ist noch nicht abzusehen.

 

Warum gibt es derzeit einen hohen Bestand an Schwarzwild. Wurden die Abschusspläne nicht erfüllt?

Helmberger: Für Schwarzwild gibt es keinen gesetzlich vorgeschriebenen Abschussplan, lediglich vorgeschriebene Schonzeiten für die führende Bache, die Muttersau mit ihren Frischlingen, die verpflichtend einzuhalten sind.
Die hohe Schwarzwildpopulation ist auf unsere heutige Kulturlandschaft zurückzuführen, denn es gibt genügend Nahrung im Wald wie Eichen und Buchen aber auch auf den Feldern. Aufgrund der rasanten Fortpflanzung werden es immer mehr Tiere, die auch nicht mehr durch die natürliche Wintersterblichkeit reguliert werden, da eben genügend Nahrung vorhanden ist, und auch die Klimabedingungen den Zuwachs unterstützen.

 

Mit welchen Herausforderungen ist man nun konfrontiert?

Maisschaden Wildschweine

Helmberger: Schwarzwild ist hoch intelligent und in den großräumigen Wäldern sehr schwer zu bejagen. Den Schwarzwildbestand art- und habitatsgerecht zu minimieren ist eine große Herausforderung für Grundeigentümer, Landwirte und Jäger. Die Schuld an dieser Wildschadensentwicklung tragen jedoch weder die Weidmänner noch die Landwirte. Wir Jägerinnen und Jäger sind allerdings dem Gesetz nach dazu verpflichtet, für die Schäden in den Kulturen finanziell aufzukommen.

 

Wildschweine richten große Schäden an. Welche Schäden sind dies?

 

Helmberger: Meistens sind es Überläufer, das sind einjährige Wildschweine, aber auch von einer Leitbache geführte Familienverbände, die vermehrt Schäden in der Kulturlandschaft anrichten. Vor allem Mais- und Feldkulturen sowie angrenzende Wiesen werden mit den Rüsseln, in der Jagd auch Wurf genannt, richtig tief umgegraben. Denn so suchen sich die Tiere ihre Nahrung wie Engerlinge, Würmer und Wurzeln.

 

Warum gibt es gerade jetzt vermehrt Schäden durch Schwarzwild?

 

Helmberger: Das Schwarzwild verlässt nur auf der Suche nach Nahrung seinen ansässigen Lebensraum im Wald. Da bei uns im Herbst tatkräftig geerntet wird, ergibt sich ein sehr großzügiges und attraktives Nahrungsangebot auf den Feldern. Es ist beinahe ein Schlaraffenland für die Wildschweine. Vor allem während der Maisernte will das Schwarzwild mitnaschen. Der Herbst ist daher die schadensanfälligste Jahreszeit.

 

Welche Maßnahmen werden und wurden von Seiten der Jägerinnen und Jäger gesetzt, damit die Wildschweinpopulation reguliert werden kann?

 

Helmberger: Wir müssen einen regen Informationsaustausch pflegen hin zu einem raschen Handeln bei der Bejagung und dies auch über die Jagdgrenzen hinaus. Aber es müssen auch die Ruhezonen im Wald bewusst geachtet werden. Wir Jäger legen gezielt wenige Kirrplätze im Wald an, die für anderes Wild nicht zugänglich sind, um die Tiere selektiv zu erlegen. Wir versuchen auch durch eine gezielte Entnahme von weiblichen Wildschweinen die Rotte zu regulieren. Dies ist schwierig und gelingt am besten in organisierten und durchgehenden nächtlichen Ansitzjagden in den Revieren sowie in kleinräumigen Riegeljagden. Auch arbeiten wir sehr eng mit den Landwirten zusammen. In Abstimmungsgesprächen werden die Fruchtfolge und die Möglichkeit von Schussschneisen besprochen und erarbeitet.

 

Bewiesene Fälle der Afrikanischen Schweinepest, deren Überträger auch Wildschweine sind, wurden in Tschechien bestätigt. Hat man Angst, dass die Afrikanische Schweinepest auch nach Österreich eingeschleppt wird, wenn der Schwarzwildbestand sehr hoch ist?

 

Helmberger: Natürlich ergibt sich ein ungutes Gefühl und viele haben auch eine berechtigte Angst. Vor allem die Ansteckungsgefahr für unsere Hausschweine und die damit verbundenen Schäden für Landwirte lösen Besorgnis aus.
Die Jägerinnen und Jäger werden laufend auf die notwendigen Sicherheitsregeln hingewiesen und bei regelmäßigen Jagdleiterkonferenzen wird über die aktuelle Entwicklung informiert. Die Schäden für den Landwirt können bei einer Infizierung enorm sein und die Jägerschaft prüft bereits seit Längerem die kleinsten Anzeichen und Auffälligkeiten beim Schwarzwild.
Unsere Wildschweine können diese Seuche leichter überstehen, ganz im Gegensatz zu den domestizierten und gezüchteten Hausschweinen.

 

 

Mehr Informationen über Schwarzwild finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes http://www.ooeljv.at/wild-und-natur/jagdbare-tierarten-2/schalenwild-2/schwarzwild/

Schule und Jagd

Lehrausgang: Den Kindern Wald und Wild näher bringen

Pünktlich um 7:45 Uhr läutet die Schulglocke zur ersten Stunde. In der 3b steht heute Sachunterricht am Stundenplan. Die Klassenlehrerin hat ihre Kinder im Unterricht auf den heutigen Tag vorbereitet und wir, meine Jägerkameraden und ich, werden schon sehnlichst erwartet. Allerlei Wissenswertes und Informatives über das heimische Wild und deren Lebensräume wie Wald, Feld und Wiese haben die Kinder vorab im „Fäustling“, dem Kinderjagdmagazin des OÖ Landesjagdverbands, gelesen und sich Fragen an die Jäger vorbereitet. In der ersten Stunde unterhalten wir uns darüber, was die Kinder schon wissen, die Fragen werden beantwortet und wir erklären, warum wir kein Gewehr dabei haben –  was übrigens immer eine der ersten Fragen ist.

 

Den Wald mit Kinderaugen sehen

Schule und Jagd_Kinder mit JägerDann geht’s ab nach draußen. Erkundet wird ein kleines Waldstück in der Nähe der Schule. Viele der Kinder kennen dies bereits – mit uns entdecken sie es jedoch komplett neu. Die Kinder hören und sehen auf einmal Dinge, die ihnen sonst nie aufgefallen sind. Überall entdecken sie plötzlich Tierspuren, alles wird neugierig bestaunt. Zwischendurch wird natürlich gespielt, der Jägerrucksack ausgepackt und alles genauestens untersucht. Zum Abschluss bitten wir die Kinder um ihre Mithilfe. Müll wird eingesammelt und die Kinder sind entsetzt, was da alles im Wald zurückgelassen wird. Damit das Erlebnis in Erinnerung bleibt, werden Bilderbücher, das Kindermagazin „Der Fäustling“ und in naher Zukunft auch spezielle Malbücher für die ganz Kleinen vom OÖ Landesjagdverband zur Verfügung gestellt.

 

Die Natur erleben

Mit Kindern unterschiedlichsten Alters erlebt man im Laufe der Zeit so einiges. Jedes Walderlebnis mit ihnen verläuft anders. Manche Kinder sind kleine Experten für Greifvögel, andere fürchten sich dann doch ein bisschen vor den Tigern im Wald. Es gibt Kinder, die wollen eigentlich nur wieder schnell nach Hause zur geliebten Spielkonsole, andere wollen gar nicht zuhören, sondern einfach mal nur rennen und schreien. Und wieder andere sind selig, dass sie mit den Jägern einmal in den Wald gehen dürfen und einige können es gar nicht erwarten, bis sie endlich groß sind, um selbst Jägerin oder Jäger zu werden.

 

Die Erlebnisse im Wald müssen nicht inszeniert werden, er liefert sie frei Haus. Vom Bienennest, vor dem wir alle flüchten müssen bis zum Mäusebussard, der nur wenige Meter von dem Ort, wo alle grad liegen und nach oben schauen, samt frisch gefangener Schlange aufblockt, ist das Erlebnisspektrum breit. Jagdliche Einrichtungen wie Hochstand oder Rehfütterung sind ein Dauerbrenner und Fixpunkt, manche Augen weiten sich dann erschrocken, wenn man erklärt, dass man da nicht so ohne weiteres hinaufklettern und herumspazieren darf. Die Jagd geht auch mit der Zeit, deswegen hat man neben dem traditionellen Jagdhorn auch das Handy dabei. Und Höhepunkt der ganzen Aktion ist jedes Mal der Jagdhund, der ist nicht nur voll lieb, sondern auch supergescheit, weil er alle Spuren findet.

 

Jagd ist mehr

Wenn die Kinder zuhause den, manchmal doch skeptischen, Eltern begeistert vom Erlebnis mit den Jägern erzählen und in weiterer Folge beim Wandern daran denken, den Hund anzuleinen und auf den markierten Wegen zu bleiben, beim Schwammerlsuchen keinen Müll zurücklassen, im Winter nicht abseits der gespurten Pisten im Wald wedeln oder abends nicht mit den Rädern durch den Wald brausen, dann hat das Projekt „Schule und Jagd“ Bewusstsein geschaffen. Bewusstsein für ein harmonisches Miteinander im Wald, zum Schutz des Wildes. Die Bevölkerung, vor allem auch bereits die Kleinen im Volksschulalter, soll zudem für heimisches und regionales Wildbret begeistert werden, welches lokal und frisch bei den Jägern zu kaufen ist.

 

Verständnis für die vielfältigen Aufgaben der Jägerinnen und Jäger

Für uns Jäger ist am Wichtigsten, dass die jungen Menschen den Wald als Lebensraum entdecken, den man sehen, hören, riechen und entdecken kann, mit einer unglaublichen Vielfalt an Leben, den es aber auch zu schützen und zu bewahren gilt. Doch muss man in unserer heutigen Konsumgesellschaft mit Regeln, Stress und zunehmenden Freizeitaktivitäten in der Natur verantwortungsvoll mit diesem doch empfindlichen Lebensraum umgehen. Um die Bedeutung der Jagd zu erklären und anschaulicher zu machen, unternehmen viele der oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger im Rahmen des Projekts „Schule und Jagd“ seit nunmehr über 30 Jahren mit den Schulklassen ehrenamtlich Lehrausgänge in den Wald, und auch bei den Ferienpassaktionen in den ländlichen Gemeinden ist ein Nachmittag mit den Jägern seit vielen Jahren ein beliebter Fixpunkt des Programms. Mit dieser Aktion vermittelt der OÖ Landesjagdverband Werte und Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere, den Erhalt der Lebensräume sowie für die vielfältigen Aufgaben, die die über 19.100 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich aktiv ausüben. Und das Wichtigste darf nicht vergessen werden: Spaß muss es machen, für alle Beteiligten.

 

Mehr Informationen zum Projekt und wie sich Klassen dafür anmelden können finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagdbezirke/vocklabruck/schule-jagdliche-ausbildung/

Mit dem Hund durch die Natur

Das Toben und Tollen im Freien, auf weitläufigen Wiesen oder im Wald, ist für Hunde wohl das Schönste. Wird beim Hund jedoch der Jagdinstinkt geweckt, indem der die Witterung eines Jungtieres wie Reh oder Hase aufnimmt, gibt es oftmals kein Halten mehr. Rufe und Pfiffe von Frauchen oder Herrchen zeigen dann keineswegs Wirkung. Denn der Jagdtrieb ist bei einigen Hunderassen, wie Jagdterrier oder Rhodesien Ridgeback, stärker als so manche Erziehung und Hundetraining. Einige Hundehalter unterschätzen den Jagdtrieb ihres vierbeinigen Begleiters. Und dieses Verhalten kann Wildtieren von bodenbrütenden Vogelarten, wie Kiebitz, Wachtel oder Feldlerche, bis hin zu den kleinen Hasen und Rehkitzen, zum Verhängnis werden. Immer wieder scheuchen Hunde Wildtiere auf, verletzen oder töten diese gar. Zudem stressen sie die vor Todesangst zitternden Tiere. Doch auch für viele Freizeitsportler wie Wanderer, Mountainbiker, Spaziergeher oder Läufer, die unbekümmert die Natur genießen, ist es ein großer Schreck, wenn plötzlich ein knurrender Hund ohne Besitzer in Sicht vor ihnen steht.

 

Dürfen, sollen, müssen: Worauf Hundehalter zu achten haben

Die Natur wird als Erholungsraum für Mensch und Tier immer beliebter. Doch damit die gemeinschaftliche Nutzung der Wiesen und Wälder von Freizeitsportler, Familien mit Kindern aber auch vom heimischen Wild möglich ist, müssen nachfolgende gesetzliche Regelungen von den zahlreichen Hundeführern im Land berücksichtig sowie befolgt werden.

Hunde an die Leine

 

  • Im Wald

Im Wald sollten Hunde abseits von gekennzeichneten Wanderwegen angeleint sein. Halter sind gut beraten, ihren Hund dort, wo mit Wild zu rechnen ist, und gerade im Frühjahr, wenn viele Jungtiere geboren werden, an die Schlepp- oder Laufleine zu nehmen. Das OÖ Hundehaltegesetz verpflichtet die Hundehalter zur Aufsicht und Hunde dürfen andere Menschen, Wild oder Vieh nicht belästigen.

 

  • Im Feld und auf der Wiese

Private Wege sowie Feldraine, Brachflächen und andere landwirtschaftlich nicht genutzte Flächen dürfen auf eigene Gefahr betreten werden, sofern keine anderen Rechtsvorschriften gelten. Auf diesen Flächen dürfen Hunde auch unangeleint ihre Besitzer begleiten, allerdings ist dabei darauf zu achten – wie im Wald auch –, dass während der Setz- und Brutzeiten vor allem im Frühjahr und im Sommer und im Herbst, die dort wild lebenden Tiere nicht gestört oder gar gefährdet werden. Dann ist auch beim Sonntagsspaziergang am Feldweg das Führen des Hundes ohne Leine gestattet, solange sein Herrchen oder Frauchen ihn unter Kontrolle hat.

Wer mit seinem Vierbeiner auf einer frisch gemähten Wiese rennen und toben möchte, bedarf zumindest der Einwilligung des Grundstückeigentümers oder des Nutzungsberechtigten. Sie müssen allerdings auch an den Schutz der wildlebenden Tiere denken sowie daran, dass der Jagdbetrieb in der Region nicht beeinträchtigt wird.

 

  • Naturschutzgebiete

In Naturschutzgebieten herrscht generell Leinenpflicht für alle Hunde.

 

 

Hundebesitzer aufgepasst: Viele Tierbesitzerinnen und Tierbesitzer wissen nicht, dass berechtigte Jägerinnen und Jäger wildernde Hunde laut Gesetz erschießen dürfen. Wenn bestimmte Tatbestände vorliegen, ist es ihnen erlaubt, Hunde, die ihrem Halter davon gelaufen sind und außerhalb der Rufweite im Jagdgebiet, abseits öffentlicher Anlagen, Wild hetzen zu erschießen. Nur ausgebildete Jagdhunde, Blinden-, Polizei-, Hirtenhunde sowie sonstige Diensthunde dürfen nicht getötet werden, wenn sie als solche erkennbar sind.

 

Anzumerken ist jedoch, dass keine Jägerin und kein Jäger gerne auf Hunde zielt oder schießt, doch wenn diese dem Wild oder auch Menschen Schaden zufügen, ist deren Schutz die gesetzliche Pflicht des Weidmanns.

 

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/wp-content/uploads/2013/11/Jagdrecht-16-Anlage-2.4.pdf sowie unter http://www.ooeljv.at/wild-und-natur/wildschutz/ oder im OÖ Hundehaltegesetz unter https://www.land-oberoesterreich.gv.at/96551.htm

Mountainbiker und Jäger

Gemeinschaftliche Nutzung des Lebensraumes Wald

Bergaussicht WaldImmer mehr Freizeitsportler und –nutzer zieht es hinaus in unsere schöne Natur und in die oberösterreichischen Wälder. Vor allem jetzt im Sommer halten sich Mountainbiker und Radfahrer sowie Wanderer häufig draußen im Wald auf, um Erholung zu suchen und ihren oftmals stressigen Alltag auszugleichen. Die überwiegende Mehrheit der Naturliebhaber achtet dabei respektvoll auf die Lebensräume, wie Wald, Feld sowie Wiesen und hält sich an die Verhaltensregeln im Wald, um das Wild nicht in ihrem Lebensraum aufzuscheuchen. Damit ein jeder, Mensch und Tier, die Natur nachhaltig genießen, setzen wir Jäger uns für ein harmonisches Miteinander ein.

 

 

Die erlaubte Nutzung der Waldwege

Im Forstgesetzt ist geregelt, dass jedermann den Wald zu Erholungszwecken betreten und nutzen darf. Jedoch gibt es wie immer auch einige Ausnahmen. So ist zum Beispiel das Befahren, dazu zählen auch das Radfahren und Mountainbiken, nur mit einer Erlaubnis des Waldeigentümers beziehungsweise des Forststraßenerhalters gestattet.

Diese Zustimmung kann an einzelne Personen ergehen oder auch allgemein gültig sein und zum Beispiel mittels Beschilderungen vor Ort, an Bäumen oder Zäunen erteilt werden.

In Österreich hat sich das Mountainbiken zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung entwickelt. Am liebsten wird dabei in der Natur, über Stock und Stein, gefahren. Das Abenteuer Mountainbiking kann aufgrund des Durchquerens der heimischen Wälder aber auch illegal sein. Diesen illegalen Radfahrern drohen Verwaltungsstrafen und zivilrechtliche Klagen.

 

Projekte für mehr Miteinander

Für einen unbeschwerten Mountainbike-Ausflug in Oberösterreichs Wäldern ist vom Bundesministerium für ein lebenswertes Österreich ein spezielles „Vertragsmodell“ sowie eine eigene Initiative entwickelt worden. Dafür wurden Vereinbarungen mit den Waldeigentümern getroffen, dass Forststraßen für Radfahrer sowie für das Mountainbiking freigegeben werden. Jedoch nur für jene Strecken und Wege, die für eine vermehrte Nutzung, durch den Menschen, wild ökologisch vertretbar sind.

 

Im Rahmen dieses Vertragsmodells wurden auch Verhaltensregeln aufgestellt, um ein harmonisches Miteinander im Wald, zwischen den Freizeitnutzern, den Jägern sowie den Waldbesitzern, zu regeln. Die „Fair Play“-Regeln sind praktische Tipps für das Radfahren im Wald und sollten von bewussten Waldnutzern beherzigt werden.

 

  1. Fahre nur auf gekennzeichneten, markierten und freigegebenen Wegen
  2. Beim Biken sind die Ruhezeiten der Wildtiere, frühmorgens und abends, einzuhalten
  3. Hinterlasse keine Spuren wie Müll
  4. Halte dein Mountainbike unter Kontrolle und fahre nicht über frisch gepflanzte Bäume oder Sträucher
  5. Respektiere andere NaturnutzerInnen und behindere oder bringe Wanderer, Spaziergeher oder andere Radfahrer nicht in Gefahr
  6. Nimm Rücksicht auf die Tiere. Freizeitnutzer sind Gäste im Wald
  7. Handle verantwortungsvoll
  8. Tu dir und der Umwelt was Gutes

 

Jeder ist Verantwortlich

Die sportlichen Aktivitäten der zahlreichen Freizeitnutzer im Wald beeinflussen das Verhalten und die Physiologie der heimischen Wildtiere. Jedes Verhalten, sei es angepasst oder auch nicht, wirkt sich auf die Natur aus. Die stark, unkontrollierte Landnutzung von Freizeitsportlern, zum Beispiel während der Ruhezeiten in den frühen Morgen- und späten Abendstunden, stresst die Wildtiere und scheucht sie oft unnötig auf. Auf der Flucht könnten sich die Tiere schwer verletzen. Häufige Störungen können einen Herzstillstand verursachen und bis zum Tod führen. Aber nicht nur das Wild leidet, wenn unachtsame Freizeitnutzer wie Mountainbiker durch den Wald fahren. Auch forstwirtschaftlich interessante Bäume werden in Mitleidenschaft gezogen, denn das gehetzte Wild frisst aus Mangel an geeigneten Möglichkeiten anderer Nahrungsaufnahmen junge Triebe und dies führt zu verstärktem Verbiss und somit zu Schäden im Wald .

 

Fairness und eine gegenseitige Rücksichtnahme bilden daher die Grundlage für ein gemeinsames Miteinander und die Wahrung der vielfältigen Interessen im Wald. Mit gemeinsamen Verhaltensregeln wird der Wald auch weiterhin einen einzigartigen Erholungs- und Lebensraum sowie Arbeitsplatz für alle bieten.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/medien/artikel-fur-regionalzeitungen/winterliche-freitzeitaktivitaten-und-wildtiere/ und die offiziellen Mountainbike-Strecken in Oberösterreich finden Sie hier http://www.oberoesterreich.at/aktivitaeten/sommer/mountainbiken.html?utm_source=Domain&utm_medium=Weiterleitung&utm_term=www.biken.at&utm_content=Domain-Weiterleitung&utm_campaign=Biken+Weiterleitung

Streckenlegung als Ehrfurcht vor dem Wild

Jagdliches Brauchtum: Das Legen der Strecke

Seit jeher ist die Jagd mit Etikette und Traditionen verbunden. Unsere oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger pflegen dieses Brauchtum und geben Hintergrundwissen sowie die Geschichte der Jagd an die nicht jagende Bevölkerung weiter. Einer dieser Bräuche ist das Legen der Strecke. Das bedeutet, dass nach einem Jagdtag das erlegte Wild in Reihen aufgelegt wird. Es bezeichnet ebenso das Auflegen der gesamten Jagdbeute eines Jägers oder eines Jagdbezirks innerhalb eines Jagdjahres für die Statistik. Dieser Brauch wird traditionell als Ehrerbietung der Weidmänner vor dem erlegten Tier ausgeführt. Zudem verhilft die Streckenlegung in der Praxis dazu, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Abschüsse der verschiedenen Wildtiere eingehalten werden.

Der Brauch der Streckenlegung wirft in der nicht jagenden Bevölkerung jedoch auch Fragen auf und wir in der Jägerschaft informieren gerne darüber. Warum tut man dies nach einer erfolgreichen Ansitz- oder Treibjagd? Ist es wirklich Brauchtum, eine Totenwache, oder doch eine Präsentation der Beute?

 

Die Strecke legen

Der Brauch der Streckenlegung hat eine lange Tradition unter den Jägern und bekundet damals wie heute den Respekt vor dem erlegten Wild. Bereits bei den groß angelegten Jagden der Adeligen in Frankreich gab es die Streckenlegung am Ende des Jagdtages. Damals war die Jagd stark von Ritualen und sehr strengen Regeln begleitet. Es war genau definiert, welcher Jagdteilnehmer welches Tier schießen durfte und wie die Streckenlegung zu erfolgen hatte.

 

Strenge Regeln für die Strecke

Heute kann die Streckenlegung auf viele verschiedene Arten erfolgen, aber die Jägerinnen und Jäger üben diesen Brauch immer aus Ehrfurcht und Respekt vor dem Tier aus. Das erlegte Wild wird nach Art, Geschlecht und Alter aufgereiht. Die Wildtiere werden auf der rechten Körperseite positioniert. Früher wurde angenommen, dass die rechte Seite die „gute“ Seite ist und aufgrund dieser Position keine Erddämonen in das Wild eindringen können. Diesem Ritual ist man bis heute treu geblieben. Die Tiere werden zudem vom größten bis zum kleinsten in 10er Blöcken aufgereiht. Der Bruch, Zweige, welche mit Blut des erlegten Wildes benetzt sind, werden ihnen als Ehrerbietung ins Maul gegeben. Um die Jagdstrecke, dem aufgelegten Wild, herum versammeln sich der Jagdleiter, die Schützen, die Treiber und die Jagdhornbläser. Für jede Wildart, die ein eigenes Totsignal hat, stimmen die Jagdhornbläser ihre Melodien an. Der Jagdleiter und die Schützen stehen „häupterwärts“, also vor den Tieren, die Hornbläser, Hundeführer und Treiber hinter diesen. Es ist verpönt über die Strecke oder ein erlegtes Tier zu steigen.

 

Bewusstseinsbildung in der nichtjagenden Bevölkerung

Mit einer würdigen Streckenlegung kommunizieren die rund 19.000 Jägerinnen und Jäger in Oberösterreich auch ihre ethische Einstellung zur Jagd und zum Wild nach außen. Mittels einer verstärkten Kommunikation und Erklärungen zur Jagd bemüht sich der OÖ Landesjagdverband Brauchtum auch in der nicht jagenden Bevölkerung verständlich zu machen.

 

Mehr Informationen und Wissenswertes über die Jagd und die vielfältigen Aufgaben sowie Brauchtum und Etikette finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagd-in-ooe/jagdliches-brauchtum/

Schutzwald

Schutzwald: Gemeinsame Verantwortung für unseren Lebensraum

Jagd erfordert Verantwortung. Die oberösterreichischen Weidmänner sind sich in ihrem Tun dieser Verantwortung für die heimischen Wildtiere und deren Lebensräume wie Wiese, Feld und Wald bewusst. Ein gesetzlicher und gesellschaftlicher Auftrag an den OÖ Landesjagdverband mit seinen Mitgliedern sowie an die Forstwirtschaft ist daher auch die Sicherung der vielfältigen Schutzfunktionen unserer heimischen Wälder.

Neben dem unmittelbaren Schutz des Bodens, sichern Schutzwälder in den Bergen v.a. Siedlungen und Verkehrswege gegen Steinschlag, Erdrutsch und Lawinen. Schlägerungen sind in einem Schutzwald nicht gänzlich verboten und in manchen dicht bewachsenen Beständen sogar notwendig, um diese Schutzfunktionen nachhaltig aufrecht zu erhalten und – wo notwendig – verbessern zu können. Das Ziel ist, Waldbestände an sensiblen Standorten zu erhalten und zu verjüngen. Bei der Bewirtschaftung in diesen Wäldern ist noch mehr auf ein ökologisches Gleichgewicht zwischen Natur, Tier und Mensch zu achten.

 

Die Jagd in den Schutzwäldern

Um die Nutz- und Schutzwirkung sowie den Erholungs- und Wohlfahrtsfaktor bestmöglich zu gewährleisten ist eine auf die jeweilige Lebensraumtragfähigkeit abgestimmte Wilddichte anzustreben. Dazu werden ständig maßgeschneiderte und lokale Konzepte für Problemgebiete, welche zum Beispiel unter vermehrtem Wildeinfluss (Verbiss, Schälung) leiden, erarbeiten. Die jagdlichen Maßnahmen sind auf die lebensraumorientierte und wildökologische Raumplanung abgestimmt. Ein konkretes Planungsmodell, das sämtliche Einflüsse der Land- und Forstwirtschaft, des Tourismus´, von lokalen Freizeitnutzern und der Jagd beinhaltet, aber auch die Wildtierlebensraumansprüche (Ruhezonen) berücksichtigt, sollte daher als interdisziplinäres Planungsorgan unbedingt angestrebt werden. Um diese Strategien tatsächlich erfolgreich umzusetzen braucht es natürlich die Bereitschaft der regionalen Jägerschaft, aber auch der anderen Raumnutzer wie Grundeigentümer und Touristiker in den betroffenen Gebieten.

 

Zusammenarbeit für erfolgreichen Schutz

Konkrete jagdliche Maßnahmen, wie eine Regulation und eventuell auch Reduktion des Wildes sowie die gezielte Lenkung von Reh, Hirsch und Co. Können nur dann erfolgreich sein, wenn alle Beteiligten ihren gleich wichtigen Beitrag leisten. Dies kann unter Umständen auch Verzicht und Rückzug bei den jeweiligen Nutzungsansprüchen bedeuten…

Die oberösterreichische Jägerschaft trägt mit ihrem hohen Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur und dem Lebensraum Wald sowie mit fachlich korrekten Lösungen zur nachhaltigen Erhaltung und Verbesserungen von Schutzwäldern bei. Ihr wesentlicher Beitrag zur Erhaltung und Förderung von Schutzwäldern kann in seiner Umsetzung jedoch nicht isoliert betrachtet werden, sondern bedarf geradezu der Mitwirkung aller anderer Akteure im sensiblen Lebensraum Schutzwald.

 

Mehr zum Thema finden Sie auf der Internetseite des OÖ Landesjagdverbandes unter http://www.ooeljv.at/jagdbezirke/vocklabruck/bedeutung-der-jagd-fur-den-bezirk/forstabteilung-hr-di-leopold-hofinger/

Verbiss an Jungpflanzen im Wald

Verbiss an Jungpflanzen durch ReheKnospen, Triebe und Jungpflanzen generell stehen, vor allem im ausgehenden Winter und Frühjahr, oft und gerne am Speiseplan des heimischen Rot-, Gams- und Rehwilds sowie bei Hase und Co. Viele Pflanzenfresser haben sich speziell an die reichhaltige Nahrungsbasis, durch ihre Körpergröße und ihr Gebiss, angepasst. So hat jede Wildart eine eigene Nahrungs-Zusammenstellung: Rotwild bevorzugt große Portionen Gräser, Rehwild zupft leicht verdauliche Kräuter, Blätter und Knospen und Gämsen sind je nach Jahreszeit Mischtypen. Man erkennt den Verbiss dieser wiederkauenden Wildarten an den eher ausgefransten Stellen an den Nahrungspflanzen. Weiterlesen

Wild im Schnee

Wildtiere leiden unter derzeitiger Wetterlage

Wildtiere im SchneeZentimeterhoher Schnee, klirrend kalte Temperaturen und der Eisregen der vergangenen Tage– der Winter zeigt sich in diesem Jahr von seiner besonders rauen Seite. Um sich auf der verharschten Schneedecke zu bewegen, müssen Rehe, Hirsche, Hasen und Co vermehrt wertvolle Energie aufbringen. Werden die Tiere zum Beispiel von Wintersportler aufgescheucht kann es beim Flüchten derzeit verstärkt vorkommen, dass sich die Wildtiere an den schroffen Eis- und Schneeflächen die Läufe und Pfoten verletzen. Wir Jäger möchten aus diesem Grund die Menschen für ein besonders achtsames Miteinander im Wald sensibilisieren.

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Wintersportler

Rücksichtsvoll durch die verschneite Natur

Endlich ist der langersehnte Winter ins Land eingekehrt und hat unsere schöne oberösterreichische Landschaft mit einer dicken, weißen Hülle überzogen. Nachdem die Festtage auch bei mir deutlich, sichtbare Nachwirkungen zeigen, bin auch ich höchsterfreut, wenn ich mir im Rahmen meiner jagdlichen Verpflichtungen bei der Revierbetreuung die „Buglkraxn“ und die Schneeschuhe anschnallen darf, um meine Rehe zu füttern. Weiterlesen

Achtung Wildwechsel

WildwechselDie Tage werden kürzer. Mit der Umstellung auf die Winterzeit, werden auch die Sichtverhältnisse beim Autofahren schwieriger und die Hauptverkehrszeiten, morgens wie abends, fallen in die Dämmerung. Die Gefahr, dass Rehe plötzlich die Straßen queren und Autofahrer behindern, steigt jetzt enorm an, denn gerade in diesen Stunden sind unsere heimischen Wildtiere besonders aktiv.

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