Viele Argumente sprechen dafür, weshalb wir uns mit dem Thema „Wildes Kinderessen“ auseinandersetzen sollten!
Die Zubereitung von Wildbret in einfachen Gerichten eröffnet eine spannende Möglichkeit, Kinder für neue Geschmackserlebnisse zu begeistern und ihnen die Bedeutung einer nachhaltigen Ernährung näherzubringen. Kochen mit Kindern vermittelt ihnen nicht nur, wie genussvoll Wildgerichte sein können, sondern fördern auch ihre motorischen Fähigkeiten. Mit Kreativität und ein wenig Aufklärung können Jäger und Eltern gemeinsam dazu beitragen, dass Wildbret auch bei den jüngsten Essern auf den Speiseplan kommt und sie von den Vorzügen dieses gesunden und qualitativ hochwertigen Lebensmittels zu überzeugen.
Foto: Peter Mayr, OÖ Landesjagdverband
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2023/08/DSC6575_Snapseed-scaled.jpg17062560Rupert J. Pferzingerhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngRupert J. Pferzinger2023-08-01 16:14:122023-08-02 08:51:26Wildes Kinderessen
Der >>Haut goût<< war früher vielen geläufig, dieser eigentlich historische Küchenbegriff bezeichnet die Aromaentwicklung beim Reifen des Wildbrets und war besonders in der alten französischen Küche beliebt oder geduldet, schließlich waren Kühlketten nur wenigen ein Begriff und auch die örtlich gebundene Möglichkeit einer solchen konnten sich nur Adelige oder Königshäuser leisten.
Heutzutage ist Wildbret ein geschätztes Lebensmittel, nachhaltig, einzigartig… Mir würde so viel Positives zu diesem großartigen Produkt einfallen, dennoch beherrschen nach wie vor Vorurteile die Gedanken der Konsumenten. Oft wird noch in den Landgasthäusern Wildbret nur zur „Wildzeit“ oder in den „Wildwochen“ angeboten, obwohl es beinahe das ganze Jahr erhältlich ist.
Natürlich gibt es saisonale Unterschiede, abhängig von Schonzeit und Angebot, die den Markt bestimmen, es liegt aber an uns Jägern die Allround-Fähigkeit dieses Fleisches zu nutzen, bekannte Gerichte umzudenken und das Bewusstsein der Konsumenten zu ändern.
„Wild kochen – halb so wild!“ – diese Überschrift habe ich bewusst gewählt um Ihnen zu zeigen, dass es nicht immer um die Art der Zubereitung geht, sondern um die Kreativität, die uns leider oft die Grenze setzt.
Beizen, marinieren, einlegen sind Begriffe die nur mehr wenig Bedeutung in der modernen Wildküche finden, da sie dem eigentlichen Produkt mehr schaden als fördern.
Ein guter Hirschbraten von einem älteren Stück braucht gewiss mehr Zuneigung als das zarte Keulensteak eines Schmalrehes, jedoch ist Zeit oft ein viel wichtigerer Faktor beim Zubereiten als schwere Essigbeizen, wo der eigentliche feine Wildgeschmack verloren geht.
Salz, Pfeffer, etwas frischer Thymian, ein Stückchen Butter, der richtige Tropfen Wein zur richtigen Zeit, sowie die richtige Garzeit bringen Sie viel näher ans Ziel! Versuchen Sie beim nächsten gemeinsamen Abend ihre Gäste zu überraschen, anstatt Rotkraut und Knödel servieren Sie Speckbohnen, Grillgemüse oder Ofenkartoffeln mit karamellisierten Zwiebeln, einer würzigen BBQ-Sauce oder ein feines Marillen-Chutney, damit wird sogar der konservativste Wildbret-Gegner überzeugt!
Rezepte finden Sie auf unserer Homepage:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von www.ooeljv.at zu laden.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2022/12/IMG_20200227_190819-scaled.jpg19202560Rupert J. Pferzingerhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngRupert J. Pferzinger2022-12-06 10:05:342022-12-14 13:25:32Wild kochen – halb so wild!
Wer beim Speisplan auf heimische Qualität setzt, kommt am Wildbret nicht vorbei.
Der grüne Nahversorger ist beliebter denn je – und Feinschmecker werfen daher gerne ein besonderes Augenmerk auf den Wald. Der Grund dafür liegt eher weniger im satten Grün als vielmehr an der Fleischeslust.
Regionales Wildfleisch aus der Natur gilt heute längst als unverzichtbarer Bestandteil der heimischen Küche. Ob als Braten, Fondue, Ragout, Pastete oder gar als Hirschkäsekrainer beim sommerlichen Grillen – Wildbret ist ganzjährig und individuell einsetzbar. Mit intensivem Geschmack und rustikalem Charakter passt es perfekt in die Küche. Besonders stechen hier das Reh, der Hirsch und der Feldhase hervor, also Wildarten, die in Oberösterreich je nach Region in guten Beständen vorkommen und somit in größerer Menge nachhaltig bejagt werden können.
Wilder Kraftstoff
Vor allem aber gilt Wildbret aus mehreren Gründen als gesunde Alternative zu anderen Fleischsorten. Wildbret ist fettarm, nährstoffreich, reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren, feinfaserig und nicht zuletzt wohlschmeckend. Aktuelle Ansprüche wie „natürlich“, „biologisch“, „freiland“, „artgerecht“, „ab Hof“, „fettarm“ werden von Natur aus erfüllt.
Die natürliche Ernährung der Wildtiere und ihre ständige Bewegung in der freien Natur ist der Grund, weshalb Wildfleisch frei von künstlichen Zusätzen ist und zugleich einen hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß aufweist. Daher ist es ein sehr wertvolles und gesundes Nahrungsmittel.
Ein weiterer Vorteil von Wildbret sei, dass es frei von Lebendtiertransporten und ohne Schlachtstress direkt aus seinem natürlichen Lebensraum von Jägerinnen und Jägern respektvoll entnommen wird. Eine Fleischgewinnung in dieser Natürlichkeit und mit dem Ziel, den Artenreichtum zu erhalten, ist eine Leistung, die nur die heimische Jagd vollbringen kann und dies wird von immer mehr Menschen geschätzt.“
Wildbretplakette für Gastronomiebetriebe
Mit der Plakette „Ausgezeichnete Wildgerichte aus OÖ. Jagdrevieren“ ehrt der Oberösterreichische Landesjagdverband übrigens regelmäßig Gastronomiebetriebe, die hervorragende Wildküche das ganze Jahr hindurch anbieten und dabei von regionalen Jägern beliefert werden: www.ooeljv.at/home/rund-um-die-jagd/wildbret-rezepte/ausgezeichnete-gastronomie
Wildbret ist auch für die „schnelle Küche“ hervorragend geeignet; hier zum Beispiel frische Wildentenbrüste. Foto: Ch. Böck
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2022/10/343A8915-scaled.jpg17072560Christopher Böckhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngChristopher Böck2022-10-18 13:08:162022-10-25 11:09:51Wildbret – das „Superfood“ aus dem Wald
Über das Bild des Jägers in der Gesellschaft wird viel diskutiert. Meine persönliche Vorstellung von der Jagdausübung hat sich durch aktives Mitwirken am Jagdgeschehen seit Kindertagen entwickelt und setzt sich aus vielen Bestandteilen zusammen. Hier ein kleiner Einblick in die Arbeit, die wir Jäger täglich mit viel Herzblut erledigen.
Für mich sind wir Jäger nämlich:
Heger, Lebensraumerhalter und -verbesserer
Als Jäger ist unsere größte Aufgabe die Wildhege. Zum besseren Verständnis: Im OÖ. Jagdgesetz wird der Begriff „Wildhege“ definiert als „… Maßnahmen zum Zwecke der Entwicklung und Erhaltung eines artenreichen und gesunden Wildstandes …“. Diese Definition trifft unsere Aufgabe, unser Interesse, auf den Punkt. Wir tragen Verantwortung für die uns anvertraute Umwelt. Mit unserem Wirken und Eingreifen wollen wir unser Möglichstes tun, unser Ökosystem in einer intakten Form zu erhalten und es im besten Fall sogar zu verbessern.
Lebensmittelproduzenten
Natürlich gehört des Menschen ureigenster Trieb, das Beutemachen und somit das Schießen, auch zum Bild eines Jägers. Dadurch wird ein extrem hochwertiges Lebensmittel gewonnen – Wildbret. Ein artgerechtes Leben, wenig Stress, keinerlei Behandlungen mit Medikamenten und eine stressfreie Tötung kennzeichnen diese Fleischgewinnung. Daraus ergibt sich qualitativ hochwertiges Lebensmittel, das lokal bezogen werden kann.
Brauchtumsbewahrer
Wir Jäger leben ein Brauchtum, das sich über Jahrhunderte aufgebaut hat. Dazu gehören unter anderem unsere Kleidung, Musik, Riten und Sprache, aber auch bei Gesellschaftsjagden der „Schüsseltrieb“ im Wirtshaus und vieles mehr. Im jagdlichen Brauchtum zeigt sich in vielfältiger Weise der Respekt vor dem Geschöpf. Sei es im Streckenlegen, dem „Letzten Bissen“, dem Verblasen der Strecke durch Jagdhornbläser, etc. – Jäger sein bedeutet, auch demütig zu sein.
Hundeführer
Jagd ist in vielen Fällen eine Teamaufgabe. Ohne unsere vierbeinigen Jagdgehilfen stünden wir vor vielen unlösbaren Aufgaben. Die Ausbildung eines Jagdhundes bedarf Gefühl, Geduld, Übungsmöglichkeiten und besonders viel Zeit. Der Lohn dafür ist ein verlässlicher Gefährte und Jagdhelfer.
„Wildunfallort-Bereiniger“
Egal ob bei Tag oder Nacht, das Telefon eines Jägers kann immer klingeln und ein Wildunfall kann gemeldet werden. Dabei ist es egal, ob es regnet oder stürmt, das verunglückte Tier muss immer geborgen, manchmal davor noch erlöst werden. Das ist nicht immer problemlos und nie ein schöner Anblick, doch auch dafür sind wir zuständig. Die verlässliche und sofortige Meldung eines Wildunfalls bei der Polizei erleichtert uns dabei die Arbeit und kann dem verunglückten Tier viel Leid ersparen!
Vermittler, Multiplikator
Gerne geben wir Jäger auch einen Einblick in unser Tun. Auf Messen, bei Schulbesuchen und bei vielen anderen Veranstaltungen informiert der OÖ. Landesjagdverband versucht der nichtjagenden Bevölkerung näherzukommen. Schauen Sie gerne immer wieder hier auf unserer Website www.fragen-zur-jagd.at oder auf die Homepage des OÖ. Landesjagdverbandes www.ooeljv.at
Wir Jäger bemühen uns um ein gutes und offenes Verhältnis zur nichtjagenden Bevölkerung. Auch dieser Artikel soll ein kleiner Beitrag dazu sein. Schließlich sind wir alle aufeinander angewiesen und sollten gemeinsam ein Ziel verfolgen: Unser Lebensraum soll lebenswert bleiben!
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2020/02/11_Feb-2020_Frauen-in-der-Jagd_Sabine-scaled.jpg17042560Karin Gründlingerhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngKarin Gründlinger2021-09-21 09:46:022021-09-21 10:13:16Jäger sein wollen, bedeutet viele Aufgaben erfüllen zu müssen!
Noch nie waren Klimaschutz und die Folgen der Klimaveränderung medial präsenter als jetzt. Wurde vor einigen Jahren noch darauf hingewiesen, dass es nicht ewig so mit unserem Lebenswandel weitergehen kann, gibt es aktuell immer mehr Lösungsansätze zu diesem Thema.
Vor allem die vom Menschen verursachten Treibhausgase bei der Nahrungsmittelproduktion werden häufig als wesentlicher Klimafaktor angeführt. Massentierhaltung und der enorme Fleischkonsum haben auf Grund des hohen CO2 Ausstoßes bei der Produktion einen schlechten Ruf. Es wird daher empfohlen, weniger bzw. kein Fleisch zu konsumieren und vermehrt auf schonend gewonnene Lebensmittel mit kurzen Transportwegen zu setzen. Unser Reh- und Rotwild zeichnet sich dadurch aus, dass sie bis auf Notzeiten ausschließlich jenes Futter zu sich nehmen, das ihnen in nächster Nähe zur Verfügung steht.
Auch der Trend zum weitgereistem „Superfood“ wirkt sich negativ auf unsere CO2 Bilanz aus. Wenn man bei „Superfood Produkten“ die Pestizid-Belastung, die langen Transportwege sowie die sozialen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigt, wird man schnell erkennen, dass es in Österreich Produkte gibt, die locker mit den importierten „Superfoods“ mithalten können. Statt Goji-Beeren, Chia-Samen und Ähnliches, können wir auf Heidelbeeren, Leinsamen, Rapsöl und Co. zurückgreifen.
Laut Ernährungswissenschaftlern können heimische und „altmodische“ Samen wie zum Beispiel Leinsamen gleich viel, wie die weitgereisten Chiasamen. Beide haben einen hohen Anteil an wasserlöslichen Ballaststoffen und binden sehr gut Wasser. Preislich kosten unsere Leinsamen jedoch lediglich einen Bruchteil der Chiasamen. Im Duell mit den Goji-Beeren können wir getrost unsere Heidelbeeren ins Rennen schicken, die das gleiche für den menschlichen Körper leisten.
Vielleicht brauchen wir für unser heimisches Superfood lediglich Marketingstrategien, die auf genau jene Fähigkeiten abzielen, die diese weitgereisten Exoten laut Werbung angeblich auszeichnen (… gesünder, schlanker, erfolgreicher, attraktiver, uvm.), damit die österreichischen Konsumenten zu heimischen Produkten greifen. Marketingstrategien, die dadurch höheren Preise, und das Gefühl mit „Superfood“ die Sünden des täglichen Lebens zu kompensieren sind für viele kaufentscheidend.
In Österreich versorgen Jäger die Bevölkerung mit ca. 6.000 Tonnen frischem Wildbret. Hätten wir dieses Wildbret nicht, müsste unsere Landwirtschaft diesen Fleischbedarf unter traditionellen oder biologischen Standards produzieren.
Vor allem der Hinweis auf die schlechte CO2 Bilanz der importierten Früchte und Beeren, die Problematik der Massentierhaltung und der enorme Marketingaufwand von weitgereisten Lebensmitteln müssten uns alle zum Nachdenken anregen, und den Griff zu regionalen Produkten fördern.
Johann Silberschneider
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2021/08/IMG_4443-scaled.jpg19202560Johann Silberschneiderhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngJohann Silberschneider2021-08-18 11:51:102021-08-18 11:52:17Wildbret, Schwarzbeeren und Co als Alternative zu weitgereisten Klimasündern
Büffel, Strauß und sogar Krokodil. Wirft man einen Blick in die Regale heimischer Spezialitätenläden, ist ein kräftiger Hauch von Exotik nicht zu übersehen. Doch ehe noch der Herd angeworfen und die Pfanne befüllt wird, muss man sich die Frage stellen, ob es diesen Ausflug ins lukullische Extrem tatsächlich braucht.
Wie immer gilt nämlich: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute doch so nahe liegt? Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger sorgen dafür, dass das ökologische System im Gleichgewicht bleibt. Ein gesunder Wald für gesunde Wildtiere. Neben den gesetzlichen Funktionen des Waldes, sind unsere heimischen Wälder klarerweise auch ein maßgeblicher Wildtierlebensraum. Einige wenige Tiere, wie Rehe, Hirsche, Wildschweine und andere, bereichern uns außerdem mit köstlichem Wildbret. Mit dem Vorteil, dass Konsumenten sich letztlich an einem Fleisch erfreuen können, das höchster Qualität entspricht. Eine besondere Kostbarkeit aus unserer Region, aus unseren Wäldern. Die Oö. Jägerinnen und Jäger erbringen darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und vielfältige Aufgaben für die Gesellschaft in der Natur.
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2020/08/Wildbret_Werner-Harrer_OÖ-Landesjagdverband-scaled.jpg17072560Herbert Sieghartsleitnerhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngHerbert Sieghartsleitner2021-05-17 16:51:062021-05-17 16:51:06Zurück zum Ursprung
Die Plakette mit Genuss-Garantie: OÖ. Landesjagverband zeichnet heimische Wildbretküche aus.
Gerade in Zeiten, in denen die Fleischindustrie durch Klimawandel und Corona in Misskredit geraten ist, gilt es auf die Vorteile von heimischem Wildbret hinzuweisen.
Wertvolle Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren und ein hoher Gehalt an Zink, Selen, Eisen als auch ein geringer Bindegewebeanteil sind charakteristisch für Wildbret. Die natürliche Ernährung der Wildtiere und ihre ständige Bewegung in der freien Natur sind dafür verantwortlich, dass ihr Fleisch frei von künstlichen Zusätzen ist und zugleich einen hohen Gehalt an hochwertigem Eiweiß aufweist.
Kein Stress am Lebensende
Ein weiterer Vorteil von Wildbret ist, dass es frei von Lebendtiertransporten und ohne Schlachtstress direkt aus seinem natürlichen Lebensraum von Jägerinnen und Jägern respektvoll entnommen wird. Eine Fleischgewinnung in dieser Natürlichkeit und mit dem Ziel, den Artenreichtum zu erhalten, ist eine Leistung, die nur die Jagd in Österreich vollbringen kann und dies wird von immer mehr Menschen geschätzt.
Ganzjähriges Angebot
Doch mit einer Wertschätzung alleine ist es nicht getan: In Sachen Wildbret neigt der Mensch zum lustvollen Verzehr. Was eine entsprechende Verarbeitung in den Küchen dieses Landes vorrausetzt. Und wer in Oberösterreich sowohl beim Fleisch, als auch bei der Verarbeitung auf Qualität setzt, darf sich mit ganz speziellen gastronomischen Lorbeeren schmücken: Die Wildbretplakette des OÖ. Landesjagdverbandes „Ausgezeichnete Wildgerichte aus Oö. Revieren“ wird nur an ausgewählte Restaurants und Gasthäuser mit hervorragender, regionaler Wildbretküche verliehen. Grundvoraussetzung ist, dass Wildgerichte nicht nur zu Wildbretwochen im Herbst auf der Speisekarte stehen, sondern das ganze Jahr über angeboten und das Wildbret nur aus den heimischen Jagdgebieten bezogen wird.
Mit dieser Auszeichnung wird das genussvolle Veredeln von hochwertigem Wildbret aus der Region gewürdigt und die gute Zusammenarbeit zwischen der Jägerschaft und den Wirten hervorgehoben. Die Gastronomie ist ein wichtiger Partner für die heimische Jägerschaft und garantiert, dass oberösterreichisches Wild in erstklassiger Verarbeitung und Qualität auf die Teller der Gäste kommt. Somit beschreitet das weidgereicht- gewonnene Wildbret aus der Natur, aus regionaler Nachhaltigkeit die Küche und für den Gast wird das Weidwerk erlebbar.
Ob am E-Herd oder direkt über dem Feuer, ob mit Gas oder im High Tech-Smoker – Kochen erfreut sich einer ungebrochenen Beliebtheit. Für viele Hobby-Kochlöffelschwinger gibt es meist nur ein Vergnügen, das größer ist als die Freude, gut zu essen: Gut zu kochen.
Fleisch neu denken
Fast logisch, dass auch die Wahl der Zutaten eine wichtige Rolle spielt. Vorbei scheinen die Zeiten, in denen das Fett aus dem Fleisch triefen musste. Heute stehen vielmehr Gesundheit und Qualität im Vordergrund. Und immer mehr Köche entdecken so die Früchte des Waldes. Mit Geschmack und rustikalem Charakter passt Wildbret perfekt in die Küche. Besonders stechen jetzt Hirsch und Reh aus freier Wildbahn hervor, also zwei Wildarten, die in Oberösterreich in guten Beständen vorkommen und unbedenklich in größerer Menge nachhaltig bejagt werden können.
Ganzjährige Saison
Für Sabine Gründling – leidenschaftliche Jägerin, Ernährungsexpertin und Inhaberin des Restaurants „Keller Kulinarik“ in Katsdorf – verschwimmen die zeitlichen Grenzen für Wildgericht mittlerweile: „Natürlich ist vor allem der Herbst die klassische Zeit für Wildgerichte. Aber ein zarter Rehrücken darf heute etwa bei Grillabenden nicht fehlen.“
Warum Wildbret eindeutig die gesündere Fleischvariante ist, erklärt Gründling so: „Es beginnt bei der Lebensart des Tieres. Immer in der Natur, immer in Bewegung. Und sie fressen, was die Natur bietet. Im Magensystem der Wiederkäuer, aber auch beim Feldhasen wird die Nahrung gut aufgeschlossen, so werden mehr ungesättigte Fettsäuren aufgenommen und gelangen ins Fleisch.“ Dies sei bei keiner Nutztierhaltung – ob Schwein oder Rind – der Fall.
Hinzu komme, dass Wildbret ein „sehr hochwertiger Eisen, Zink und Selen-Lieferant ist“. Aber selbst das hochwertigste Grundprodukt kann bei falscher Zubereitung zur Minderware werden. Die Expertin rät daher, das erlegte Wild „im Kühlraum bis zu maximal einer Woche abhängen zu lassen“. Das mache aber ohnehin der Jäger oder Wildbrethändler. Dadurch reife das Fleisch. Gründling: „Nach dem Zerlegen ist es von Vorteil, das Fleisch nicht gleich einzufrieren, sondern im Kühlschrank ruhen zu lassen.“
Vor der Zubereitung muss das Fleisch auf Zimmertemperatur gebracht werden. Gründling: „Dann unbedingt scharf anbraten. Und nach der Pfanne hat sich das Fleisch noch eine Rast verdient.“
Tipps zur Zubereitung und mehr Themen finden Sie auf: www.ooeljv.at/tv
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2020/08/Wildbret_Werner-Harrer_OÖ-Landesjagdverband-scaled.jpg17072560Redakteurhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngRedakteur2020-08-03 15:20:042020-08-03 15:39:14Neue Kreativität am Herd
Sie suchen ein bereits erprobtes Rezept für ein leckeres Wildbretgericht? Kein Problem – Sie sind hiermit fündig geworden. Hochwertiges Wildbret steht Ihnen – entgegen des Volksglaubens – ganzjährig zur Verfügung. Sie können dieses über Ihre örtliche Jägerin bzw. Ihren örtlichen Jäger sowie den regionalen Wildbrethandel beziehen. Es ist dabei übrigens genau so leicht zu verarbeiten und zuzubereiten wie Rindfleisch.
Rezept für vier Portionen:
Zutaten Koteletts:
4 Stück Rehrückenkotelett mit Knochen 1 Zweig Thymian 2 Tomaten 1 Zwiebel 1 Knoblauchzehe Salz, Pfeffer, Olivenöl 0,20 l Madeira
Zubereitung:
Rehrücken in Olivenöl beidseitig kurz scharf anbraten (ca. 2 min pro Seite) und in einer Auflaufform beiseite stellen, würzen
Fein gehackte Zwiebel, Knoblauch und in grobe Würfel geschnittene Tomaten im Bratenrückstand anrösten, mit Madeira ablöschen, über den Koteletten verteilen
Im vorgeheiztem Backrohr bei 210°C fertig braten Garstufen-TIPP von Sabine Gründling: ca. 10 min für medium und ca. 20 min für durch
Zutaten Polenta:
130 g Maisgrieß 1 kleine Zwiebel Etwas Olivenöl Ca. 0,40 l Milch (oder etwas mehr) Salz, Pfeffer, Muskat 1 Handvoll Asmonte (österreichischer Parmesan) Trüffelöl nach Belieben
Zubereitung:
Zwiebel fein hacken und in Olivenöl anschwitzen
Maisgrieß kurz mit anschwitzen und mit ungefähr der Hälfte der Milch aufgießen
Würzen und unter ständigem Rühren köcheln
Milch nach und nach zugeben bis der Grieß die gewünschte Konsistenz hat
ACHTUNG: ständig Rühren, denn der Grieß setzt sich leicht am Boden ab
Asmonte einrühren und abschmecken
Kurz vor dem Servieren mit Trüffelöl verfeinern
Die Portionen können Sie individuell anrichten – z. B. wie am Foto. Dann heißt es nur mehr genießen!
In der Stadt gibt es doch keine Wildtiere? Und ob es die gibt: Steinmarder beschädigen die Kabel der Autos und Rehe naschen Rosenknospen im Garten, in Deutschland verwüsten Waschbären Dachböden und Wildschweine graben Spielplätze um. Auch nehmen Feldhasen oftmals Friedhöfe oder Parks für sich ein. In diesen Fällen wird die Jagd benötigt, um für ein gemeinsames Miteinander einzutreten. „Stadtjäger“, wie die Weidmänner und Weidfrauen in den großen Städten auch genannt werden, sind daher unverzichtbar.
Auf der Website www.fragen-zur-jagd.at hat der OÖ Landesjagdverband einige Themen und Fragen der nicht jagendenden Bevölkerung zum Thema: Die Jagd in der Stadt aufgegriffen.
Beim Gedanken an die Jagd sowie an Jägerinnen und Jäger kommen Bilder von weitflächigen Gebieten in den Sinn, die von zahlreichen Wildtieren in unterschiedlichsten Lebensräumen bewohnt werden. Statistiken des OÖ Landesjagdverbandes zeigen, dass 95 Prozent der 19.100 Weidmänner und Weidfrauen in Oberösterreich den vielfältigen Aufgaben in ländlichen Revieren nachgehen. Doch der Anteil der Jäger in den großen Städten ist ebenso beachtlich. So sind in der Landeshauptstadt Linz 656, in Steyr 164 und in Wels 242 Jägerinnen und Jäger aktiv tätig.
Was sind die Aufgaben der „Stadtjäger“?
In jeder Stadt befinden sich kleinere Wälder, größere Wiesengebiete oder anders landwirtschaftlich genutzte Flächen und genau hier findet die Jagd statt. Auch kann es vorkommen, dass in Gebieten, wo eigentlich die Jagd ruht, wie zum Beispiel auf Friedhöfen, in öffentlichen Parks und Anlagen die Jagd ausgeübt werden muss. In den Städten sind die Aufgaben für die Jäger damit ebenso Vielfältig wie am Land:
Fallwild
Nicht nur auf Landstraßen, sondern auch im dicht und gut ausgebauten Stadtstraßennetz fällt Wild dem starken Verkehr zum Opfer. Die Jägerinnen und Jäger sind bei Wildschäden über die Polizei zu informieren. Auch werden Wildwarngeräte von der Jägerschaft an besonders gefährlichen Straßenabschnitten in den urbanen Regionen angebracht.
Raubwildbejagung
Seit Jahrzehnten stehen dem Fuchs, dem Dachs oder auch dem Marder in unseren Breiten keine natürlichen Feinde mehr gegenüber. Die Tollwut wurde ja ausgerottet. Die hohe Anpassungsfähigkeit vor allem von Meister Reinecke, verhilft dem Fuchs auch dazu, dass er in dichtbesiedelte Wohn- und Industriegebiete und in Großstädte vordringt. Auch finden die Wildtiere in der Stadt leicht Nahrung, wie Abfälle aus Biotonnen, Stadttauben, Ratten oder Mäuse. Die Jagd ist hier der einzige Regulator für das Raubwild. Die Bejagung des Fuchses, aber auch der anderen größeren und kleineren Raubtiere findet oft mittels Lebendfallen statt. Die Jägerinnen und Jäger sind darauf bedacht, die Tiere in diesen Fallen weidgerecht einzufangen und zu töten.
Dialog mit Freizeitnutzern
Die städtische Bevölkerung sucht zunehmend Erholung in den Wäldern und in der Natur. So am Bauern- oder Pöstlingberg, auf der Urfahraner Donaulände oder in den Traunauen Ebelsberg in Linz oder am Traunufer in Wels. Mit dieser verstärkten Nutzung entsteht ein neues Miteinander zwischen den Menschen und den Wildtieren wie Reh, Hase und Co. Daher braucht es auch in den Städten die Weidmänner und Weidfrauen um den aktiven Dialog mit der nicht jagenden Bevölkerung zu führen und diese für die Bedürfnisse der heimischen Wildtiere, aber auch für den Lebensraum zu sensibilisieren. Achten Freizeitnutzer auf die vorgegebenen Regeln und Gesetze, dann entsteht untereinander und auch mit den Tieren ein harmonisches Miteinander.
Immer mehr Wildtiere entdecken die Stadt für sich. Viele kommen nur nachts während ihrer Sparziergänge in die Wohngebiete am Stadtrand, wie Wildschweine. Andere Tiere wie Marder, Igel oder Echsen haben sich in Dachböden, Gartenhäuschen oder Parks eingenistet. Vor allem die intensiv genutzte Kulturlandschaft, aber auch Küchenabfälle, Mäuse und die Vielfalt der Gärten locken die Tiere in die städtischen Wohngegenden. Sind die Bedingungen zur Vermehrung gut, gibt es zahlreichen Nachwuchs. Dieser braucht neue Reviere und weicht in die Städte aus. Die Jägerinnen und Jäger agieren zum Schutz der Tiere, aber auch zum Schutz der Bevölkerung. Die Jägerschaft ist bestrebt mit Lebensraumverbesserungen, wie Hecken- und Wildackerpflanzungen, die Tiere wieder in ihre gewohnte Umgebung zu leiten. Dabei wird dem Wild auch Nahrung zur Verfügung gestellt und Schäden in der Forstwirtschaft, wie durch das Abfressen der Jungbaumtriebe, können verhindert werden. Neben der Hege der Lebensräume müssen auch Populationen sowie natürliche Raubfeinde reguliert werden.
In den ländlichen Regionen bieten Jägerinnen und Jäger frisches Wildbret zerlegt, portioniert und verpackt zum Kauf an. Erhältlich ist dieses meist direkt beim Jäger oder vom örtlichen Fleischhauer. Fleisch von Reh, Wildschwein, Hirsch, Gämse, Hase, Fasan oder auch Ente kann beinahe das ganze Jahr über bezogen werden. Neben dem Fleisch werden auch verarbeitete Produkte, wie Wildwurst, Schinken, Salami und vielen weiteren Spezialitäten immer beliebter. Auskunft über Bezugsquellen von biologischem und heimischen Wildbret gibt die Gemeinde oder der Jagdleiter. Die Wildbretvermarktung ist auch ein wesentlicher Schwerpunkt der „Stadtjäger“. Bei den nachstehenden Kontakten können Sie frisches Wildbret erwerben:
Bezirke Linz und Linz-Land:
Jagdgesellschaft Ansfelden
Hannes Langmayr, Tel: 0676/545 97 67
Wildart: Reh
Jagdgesellschaft Hofkirchen
Sepp Nöbauer, Tel: 0664/580 45 76,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Enns
Thomas Reisinger, Tel: 0664/128 01 02, 07223/ 823 46,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdleiter DI Karl Zittmayr, Tel: 0664/ 452 35 36
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Kronstorf
Johannes Forstner, Tel: 0650/223 17 98,
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Neuhofen
Karl Gundendorfer, Tel: 0676/471 00 00
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Karl Rogl, Tel: 0650/330 78 98
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdgesellschaft Oftering
Anton Hainzl, Tel: 0664/73 66 26 81
Wildart: Reh, Fasan und Hase
Jagdleiter Thomas Reckendorfer, Tel: 0676/814 714 442,
https://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2018/01/Rehsprung-vor-Pöstlingberg-2_L.Schmid.jpg22784196Christopher Böckhttps://www.fragen-zur-jagd.at/wp-content/uploads/2016/06/Logo.pngChristopher Böck2018-01-08 08:34:512018-01-09 11:17:14Die Jagd in der Stadt